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FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst

Titel: FreeBook Nomenclatura - Leipzig in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Waffe, zog den Mantel über und verließ die Wohnung.

    Gutmeyer wurde unruhig. Ihm war kalt, er hatte die letzte Zigarette geraucht.
    Es war nach Mitternacht, der Freitag brach an.
    Gerade kehrte ein älteres Ehepaar von einem Kinobesuch zurück, verschwand im Hochhaus, fuhr in die zehnte Etage, denn Gutmeyer konnte die Flurlampen beobachten. Nach und nach erloschen die Lichter des Hauses. Die Bewohner waren müde und gingen in ihre Betten.
    Plötzlich sah der Münchner das Flurlicht in der siebenten Etage. Hellwach schaute Gutmeyer hinauf. Nach einem Weilchen ging das Licht wieder aus. Drei Minuten vergingen, dann brannte es erneut.
    Gutmeyer sprang aus seinem Fahrzeug, ließ den Schlüssel stecken, wollte rasch in das Haus laufen. „Schitt, verdammter!“, murmelte der Münchner. Das ältere Ehepaar hatte die Eingangstür verschlossen.
    Der aufgebrachte Mann stemmte sich mit aller Kraft gegen die Tür. Kurz darauf gaben die beiden Flügel nach. Gutmeyer stellte sich vor die Aufzüge und beobachtete die leuchtenden Zahlen.
    Einer der Aufzüge stand auf der Sieben, einer auf der Neun, die beiden anderen waren unten bei ihm.
    Jetzt setzte sich der mit der Sieben in Bewegung, fuhr abwärts. Sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins ... Gutmeyer lief um die Ecke, versteckte sich im Vorraum zum Treppenaufgang. Doch die Aufzugtür öffnete sich nicht. Sechzig Sekunden später löste sich Gutmeyer aus seinem Versteck, blickte um die Ecke. Der Aufzug stand auf „–1“.
    Sie sind im Keller des großen Hauses!, durchfuhr es den Münchner.
    Gutmeyer griff in sein Jackett und zog das Messer heraus. Dann lief er zu einer Glastür, öffnete sie, lauschte und verschwand im dunklen Treppenhaus.
    Sekunden später betraten Hinrich und Engler das Hochhaus, stellten sogleich fest, dass die Haustür aufgebrochen war. Draußen fanden sie den Wagen von Gutmeyer, ebenso die manipulierten Kennzeichen.
      Hanni Polterer hielt Wache, die Männer des SEK setzten sich bereits in Bewegung.
    Engler und Hinrich standen im Vorraum zu den Aufzügen und hielten die Luft an. In diesem Moment fiel die Treppenhaustür ins Schloss.
    Kriminaloberkommissar Hinrich winkte seinem Assistenten zu, zeigte hinab, während er selbst nach oben schlich.
    Engler nahm vorsichtig Stufe für Stufe. Dunkelheit umgab ihn, nachdem er um den ersten Absatz herum war.
    Wieder fiel eine Tür ins Schloss, wenige Meter vor Toni Engler. Der drückte eine Kurzwahltaste des Handys, so dass jenes im Mantel seines Chefs vibrieren würde.
    Sekunden später stand Hinrich hinter Engler. Er hielt seine Walther in der Hand und entsicherte diese sachte, um unnötige Geräusche zu vermeiden.
    Auch Engler zog seine Waffe.
    Äußerst vorsichtig öffnete Hinrich die Brandschutztür zu den Kellerräumen, schlängelte sich hinein und wartete hinter einer Säule auf den Kollegen, der dafür sorgte, dass von der Brandschutztür nichts zu hören war, als sie sich schloss.
    Engler presste sich an eine der weißgekalkten Wände. Ein schmaler Lichtkegel einer Halogentaschenlampe fuhr durch den langen, schmalen Gang, zu dessen Seiten sich die Kellerboxen der Mieter befanden.
    Das Licht kam etwa von der Mitte des Ganges. Hinrich stand Engler gegenüber, legte einen Finger auf seine Lippen.
    Plötzlich trat Engler, zum größten Erstaunen seines Chefs, auf den Gang, lief einfach vorwärts und steckte die Pistole weg. Eine Sekunde später machte Engler das Licht im Keller an, Hinrich versuchte sich unsichtbar zu machen.
    „Hansi?“ Englers Stimme wurde fast verschluckt. „Bist du hier?“
    Am Ende des Ganges stand die dunkle Erscheinung Gutmeyers. „Toni? – Bist du das?“
    „Ja, Hansi, ich bin’s.“ Vorsichtig lief Engler auf Gutmeyer zu. Der hielt das Messer in der rechten Hand, rührte sich nicht. „Susi hat mir erzählt, dass ich dich hier finde.“
    Gutmeyer schwieg.
    „He, Hansi, hast du schon vergessen?“ Engler näherte sich auf zehn Meter. „Du und ich ... Die Sauna ... Was ist, warum sagst du nichts? – Was hast du da? Ist das ein Messer? Seh ich ein Messer in deiner Hand?“
    „Bleib stehen, Toni!“, schrie Gutmeyer plötzlich. „Mit dir hat das Ganze nichts zu tun! Hau ab!“
    „Nein, Hansi. Ich hau nicht ab. Du brauchst meine Hilfe.“ Noch näherte sich Engler, sechs ... fünf Meter. Er bewegte sich nun wesentlich langsamer auf den Münchner zu. „Was willst du tun? Deinen Freund abstechen? Emanuel, mit dem du die schönsten Stunden deines Lebens verbracht hast? Willst

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