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FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht

Titel: FreeBook Sex-mal um den ganzen Globus - Ueber das Liebesleben der Voelker Ein Ethno-Bericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Mohr
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zweithäufigste Ursache für den Ältestenrat, eine Frau als „versprochene Frau“ zu bezeichnen.
    In Schwarzafrika werden selbst altgediente Beziehungen zwischen Männern und Frauen in barer Münze bezahlt. Ein Umstand, der seine Erläuterung in der tradierten Klitorisbeschneidung findet. Eine Frau, die beim Sex nichts fühlt, vertritt nämlich schnell die Meinung, daß sie eine einseitige Dienstleistung erbringt. Und Dienstleistungen müssen entgolten werden. Die afrikanischen Männer ihrerseits zahlen im Gegensatz zu uns gerne. Der Vorteil für sie ist, daß keinerlei Bedingungen an solche Beziehungen gestellt werden.
    Der Vorwurf, daß die Prostitution erst mit den Kolonialbemühungen des weißen Mannes ihren Siegeszug um die ganze Welt nahm, ist zu einseitig. In Afrika frönte man nämlich schon lange vor dem Einfluß der Europäer dem ältesten Gewerbe der Welt. Ethnologen vermögen allerdings diese Unzucht durchaus zu begründen: Der Mann ist stets der Stärkere und deshalb auch verpflichtet, dem schwächeren Weib einen Teil seiner Beute abzugeben, egal ob es sich dabei um Erjagtes von früher oder das Gehalt von heute handelt. Sprich, er ist verpflichtet, für „Liebesleistungen“ zu bezahlen.
    Auch die Buhldirne der Südsee hat eine voreuropäische Tradition. Dabei nimmt sich eine junge Frau für eine gewisse Zeit vor, ihren Lebensunterhalt von Geliebten finanzieren zu lassen. Sie paßt einen Häuptling oder sonst irgendeinen Würdenträger alleine auf dem Weg ab. Sie fragt ihn nur um eine Portion Betel, die ihr der alte Kauz, schon wissend, wo hinaus es geht, bereitwillig gibt. Die beiden setzen sich und das Mädchen bereitet sich eine Kauportion, wonach sie ganz unbefangen fragt, wo er sich baden möchte, da sie ihm den Rücken abreiben will.
    „Da, nimm meinen Korb und gehe voran“, sagt der Mann und schließlich kommt das Mädchen mit dem ersten selbsterworbenen Geld heim. So geht es weiter durch die Reihen der zahlungsfähigen, meist älteren Männer. Die Karriere als Buhldirne hat begonnen. Keine Zuhälter, kein Rotlichtbezirk, kein Stigma lastet auf der Dirne. Sie kann aufhören, wann immer sie will. Das tut sie auch meistens, nachdem sich ein passender Heiratspartner, nicht selten ein Kunde, gefunden hat.
    Ein anderes Beispiel für lockeren Umgang mit dem Thema Prostitution sind die „spielerischen Frauen“ der Papago-Indianer in Arizona. Eine spielerische Frau zu sein bedeutet, sich von mehreren Männern aushaken zu lassen. In einem bestimmten Alter ist das aber kein Stigma, sondern im Gegenteil die gängigste Möglichkeit des Zuerwerbs für junge Frauen. Selbst eine Spezialisierung auf diesen Job ist für die Papagos keine Befleckung, sondern eine anerkannte Tätigkeit wie jede andere. Mit zunehmendem Alter steigen aber die meisten Mädchen wieder aus, um zu heiraten. Ein Problem bildet der vorhergegangene Lebenswandel für das junge Paar nicht.
    Ähnlich unseren Kurschatten-Affären unterhalten auf der Südseeinsel Palau verheiratete Frauen Buhlbeziehungen zu Männern aus anderen Dörfern. Man fragte mich erstaunt: „Und eure Frauen, sind denn die damit zufrieden, daß sie keine Nebenbuhler haben? Wie können sich denn eure Frauen schützen gegen ihre Männer, wenn diese grausam sind und sie schlecht behandeln?“ Da wurde mir klar, daß die Buhlerei auch als Kontrolle wirkt und einen Schutz der Frau darstellt. Schon das Wissen um einen Nebenbuhler macht die Männer auf Palau vorsichtiger im Umgang mit ihren Frauen.
    Eine weitere Einrichtung der Südsee sind die Männer- und Frauenclubs in den Dörfern. Unverheiratete Frauen eines Clubs gehen geschlossen zum Männerclub eines befreundeten Dorfes. Dort bleiben sie etwa drei Monate, leben im Clubhaus der Männer und pflegen einen intensiven Kontakt zu ihnen. Die Mitglieder von Männerclubs müssen nicht ledig sein. Das trägt dem Aspekt Rechnung, daß Männer eher dazu neigen fremdzugehen und sich deshalb gerne zu den noch ledigen Männern gesellen. Verheiratete Frauen haben keinen Zutritt zu den Männerclubs, weder im eigenen Dorf, noch in irgendeinem befreundeten Dorf. Sie bringen lediglich das Essen vorbei und müssen gelassen dem Treiben zusehen. Doch das nehmen die Damen leicht. Schließlich haben sie früher auch so gelebt und besuchten die Männer anderer Clubs. Selbst Greisinnen erinnern sich noch voller Fröhlichkeit an diese Zeit und an die Abenteuer aus ihrer Jugend.
    Eigentlich ist man dazu geneigt, das Thema „Frauen- und

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