FreeBook Sklavin in Gefahr
erbitten, aber ich muss das wissen.» Unsicher schaute sie ihn an.
«Nun?»
Vicky ballte die Hände unter dem Tisch zu Fäusten. «War Clara deine Sklavin?»
Lächelnd schüttelte Tylor den Kopf. «Das war nicht ihr Ding. Sie trug die Sehnsucht nach Erniedrigung und Schmerz nicht in sich. Für Clara habe ich meine dominante Ader unterdrückt. Das wäre wohl auf Dauer sicher nicht gut gegangen.»
«Denn spürt man sie einmal, diese Sucht, kommt man nicht mehr davon los.» Sie biss sich auf die Zunge. «Vielleicht klingt das zu keck – ich habe ja kaum Erfahrung.»
«Nun ja, ich habe dich neugierig gemacht, alles Weitere ...»
Vicky schwelgte in Erinnerungen. Als sie Tylor damals im Glory Hospital kennen gelernt hatte, war er ihr freundlich begegnet. Doch irgendwann schimpfte er sie grundlos aus. Sie wollte sich wehren, aber da war etwas in seinem Blick, was sie um Verzeihung bitten ließ, obwohl sie unschuldig war. Eines Abends trafen sie sich mit Kollegen in der Cypher Bar. Zu später Stunde flüsterte Tylor ihr ins Ohr, sie solle den Slip ausziehen. Sein Befehlston und stechender Blick zwangen sie auf dezente Weise, seiner Order zu folgen. Und als er unter dem Tisch zwischen ihre bloßen Schenkel griff und seine Finger in ihrer feuchten Möse vergrub, war beiden klar, dass sie noch an diesem Abend vögeln würden. Damals hatte Vicky sich das allerdings etwas anders vorgestellt. Heute wollte sie es auf keinen Fall anders haben. Aber hatte Tylor denselben Wunsch?
Sie fasste sich ein Herz. «Wirst du mich weiter auf meinem Weg leiten?»
Stumm betrachtete er sie. Er nahm einige Schlucke Eistee und stellte das Glas geräuschvoll auf die Tischplatte. «Als ich dachte, du wärst Claras Mörderin, wollte ich dich hörig machen, um dir auf den Zahn zu fühlen und in deine Wohnung zu kommen, ohne einbrechen zu müssen. Außerdem bist du attraktiv. Einem guten Fick war ich nie abgeneigt.»
Ein Murren entfloh Vickys Mund, bevor sie es verhindern konnte.
Tadelnd hob er den Zeigefinger. Dann fuhr er fort: «Kaum hatte ich mein Spiel mit dir begonnen, konnte ich nicht mehr zurück. Ich habe dich in meine Dienste genommen, dir versprochen dich auszubilden.»
Vicky schmunzelte. Das sollte wohl bedeuten, dass er genauso an ihr hing wie sie an ihm. Natürlich durfte er als Meister seine Abhängigkeit nicht zugeben. Also drängte sie ihn nicht. Darauf hatte sie auch überhaupt kein Anrecht. Eine Sklavin besaß keine Rechte. Und sie wollte ihrem Herrn Freude bereiten, indem sie fügsam war.
«Ich habe mich entschieden», sagte er plötzlich.
Sie runzelte die Stirn. «Was meinst du?»
Mit ernster Miene ergriff er sein Glas, tauchte die Finger in den Eistee und bespritzte Vicky. «Sklavin Caniche, so wirst du von nun an heißen, weil dein Herr dich so getauft hat.»
Verdutzt blickte sie ihn an. Das hatte sie vergessen. Er wollte ihr ja einen Namen geben und hatte ganz furchtbare Vorschläge gemacht: Fiffi, läufige Töle oder Dreilochstute.
«Sklavin Caniche», wiederholte sie, «das hört sich hübsch an, französisch und verrucht ... und doch anmutig.»
«Du hättest aber jeden Namen angenommen, den dein Meister für dich ausgesucht hätte, stimmt’s?»
Hastig antwortete sie: «Natürlich! Allein, dass Sie meine Erziehung fortsetzen werden und mich getauft haben, Master Ty, ist eine große Ehre für mich. Was bedeutet Caniche eigentlich?»
Er trank sein Glas leer und lächelte mit einem Mal hinterhältig. «Pudel, Sklavin Pudel.»
«Oh», machte Vicky und errötete.
FIN
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