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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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der Bluthund auf ihn stürzte, trafen ihn die ausschlagenden Hinterläufe des Pferdes. Das Ungeheuer hatte die Bewegung im letzten Moment erkannt und sich herumgeworfen, sodass er lediglich taumelte und sich sofort und mit einem noch wütenderen Knurren herumwarf, um sich jetzt zähnefletschend auf den Schecken zu werfen.
    Thor stieß ihm das Schwert in die Seite.
    Der Hieb war ungeschickt geführt, mit zu wenig Kraft und aus einer ungünstigen Position heraus, sodass er den Hund nicht tötete, sondern ihm lediglich eine harmlose Fleischwunde beibrachte, die ein solches Ungeheuer eher nur noch wütender machte. Aber es wirbelte mit einem gepeinigten Jaulen herum,ließ von seinem anvisierten Opfer ab, und mehr Zeit brauchte Thor nicht. Endlich kam er auf die Beine, ergriff das Schwert fester und enthauptete den Hund mit einem einzigen Hieb.
    Keuchend ließ er das Schwert sinken, sah einen Moment lang auf den zuckenden Kadaver hinab und zog sich dann mühsam am Sattelknauf hoch. Er hatte gewonnen. Das Blut des Hundes tropfte noch von seiner Klinge, und dieses auf Menschen abgerichtete Ungeheuer würde nie wieder jemandem etwas zuleide tun – aber er fühlte sich nicht wie ein Sieger. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, und ihm war immer noch übel. Schon die kleine Anstrengung, auf den Rücken des Schecken zu steigen, überstieg beinahe seine Kräfte. Er hatte nicht einmal mehr die Kraft, das Pferd antraben zu lassen; das tat der Schecke ganz ohne sein Zutun. Nach den ersten, mühsamen Schritten fiel er sogar in einen unsicheren Trab, und Thor empfand ein flüchtiges Gefühl von Dankbarkeit. Der bissige Gaul mochte ein übles Temperament besitzen, aber ihm schien es nun, als wäre das Tier in seiner Situation der beste Verbündete, den er haben konnte.
    Als hätte er seine Gedanken gelesen, versuchte der Schecke tatsächlich einen schnellen Galopp anzuschlagen, aber seine Kräfte reichten nicht mehr; schon nach wenigen Schritten fiel er wieder in stolpernden Trab zurück, und auch den würde er nicht mehr lange durchhalten. Das Tier war mindestens genauso erschöpft wie sein Reiter und vermutlich noch schlimmer verletzt. Und der Sturm nahm immer noch mehr an Gewalt zu, sodass er inzwischen sogar Mühe hatte, sich im Sattel zu halten.
    Vielleicht war er auch einfach nur noch schwächer, als er sich eingestehen wollte.
    Ein besonders heftiger Donnerschlag ließ den Boden unter ihm erzittern, und der Sturm riss den weißen Eisvorhang auseinander und trug das Kläffen der Hunde heran. Es waren vier weitere Ungeheuer, die den beiden anderen Bestien in nichts nachstanden – mit dem Unterschied, dass er einen weiteren Kampf mit auch nur einer dieser Kreaturen nicht mehr bestehen würde, geschweige denn mit mehreren. Als Bjorn ihm damalserzählt hatte, dass Hröthgrens Bluthunde es sogar mit einem Wolf aufnehmen konnten, da hatte er das für übertrieben gehalten, aber das war es nicht. Zumindest vor den beiden Ungeheuern, die er erschlagen hatte, wäre vermutlich jeder Wolf davongelaufen. Und hinter ihm waren noch vier weitere.
    Vielleicht auch nur drei.
    Der nächste Blitz war nahe und grell genug, um die wogenden Schleier vor ihm zu durchdringen und die beiden Gestalten als überlebensgroße verzerrte Schatten darin auftauchen zu lassen. Es war nicht nur ein weiterer Hund, der ihn umgangen hatte, sondern auch einer der Reiter.
    Thor zückte sein Schwert und sprengte ihnen entgegen. Der Reiter zog seine eigene Waffe, hob den Schild und drehte sein Pferd, um seinem Anprall mit der geschützten Seite zu begegnen, und der Hund schoss wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil los. Thor versuchte den Moment abzuschätzen, in dem er sprang, duckte sich einen halben Atemzug vorher tief über den Hals des Schecken und schlug mit der Klinge nach dem Hund. Er traf, aber auch jetzt wieder nicht richtig. Er hatte den Sprung des Hundes zu hoch eingeschätzt, und statt ihn zu enthaupten, schrammte die Klinge nur über den Schädel des Bluthunds und versetzte ihm eine harmlose Fleischwunde.
    Immerhin schleuderte er das Tier aus dem Weg, sodass es ihn nicht aus dem Sattel riss, sondern hinter ihm über das Pferd hinweg flog und sich auf der anderen Seite ein halbes Dutzend Mal im Schnee überschlug. Nur einen Sekundenbruchteil später krachte der Schecke mit solcher Gewalt in die Flanke des anderen Pferdes, dass der Hengst strauchelte. Einen weiteren Herzschlag später stürzte er endgültig, als auch Thors Schwert sein Ziel traf und

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