freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman
Ansturms war, die den Krieger taumeln ließ – aber er strauchelte, prallte ungeschickt gegen die Wand neben der Tür und warf sich blindlings zur Seite, als der Hammer ihm beinahe wie von selbst folgte. Staub und zerborstener Stein explodierten in einer stiebendenWolke, und dort, wo der Krieger gerade noch gestanden hatte, gähnte plötzlich ein Loch in der Wand. Von draußen drang das Grollen eines gewaltigen Donnerschlags herein, und das Heulen des Sturms hörte sich fast enttäuscht an.
Aber es blieb keine Zeit, sich darüber zu wundern. Der Krieger war herumgewirbelt, täuschte einen weiteren Hieb an und stieß stattdessen mit seinem gewaltigen Schild zu.
Irgendwie hatte er auch das vorausgeahnt und wich dem heimtückischen Angriff aus, hatte aber die enorme Reichweite seines Gegners unterschätzt. Der Schild traf ihn nur mit einem Bruchteil der Kraft, die hinter dem Stoß lag, doch schon diese Berührung reichte aus, um ihn haltlos gegen einen verkohlten Balken taumeln zu lassen. Sofort setzte der Riese nach. Das Schwert züngelte nach seinem Hals und verfehlte ihn, weil er sich blitzschnell zur Seite fallen ließ, kappte den Balken wie welkes Stroh und löste einen Hagel aus verkohltem Holz und Trümmern aus, der auf sie beide niederging.
Er versuchte mit dem Hammer nach seinem Knie zu schlagen, doch der Riese blockte den Hieb mit seinem Schild ab, trat nach ihm und holte zugleich zu einem zweiten und wahrscheinlich besser gezielten Stich aus.
Diesmal traf er.
Die Klinge durchbohrte seinen Arm nahezu an derselben Stelle, an der ihn der Speer getroffen hatte.
Der Schmerz war ganz und gar unbeschreiblich. Er konnte nicht sagen, ob der gellende Schrei in seinen Ohren aus seiner eigenen Kehle stammte oder das zornige Heulen des Sturmes draußen war. Aber der Hammer bewegte sich zugleich auch nach oben, schleuderte Schild und Arm des Riesen zur Seite und prallte mit ungeheurer Wucht gegen den gehörnten Helm.
Ein schreckliches Knirschen erklang. Der Helm zerbarst nicht, wie er gehofft hatte, wirkte aber auf seltsame Art schief, und ein Schwall aus hellrotem Blut schoss unter seinem Rand heraus. Der Riese taumelte zurück, ließ zuerst seinen Schild und dann das Schwert fallen und griff mit beiden Händen an den Helm, wie um ihn herunterzureißen. Dennoch stürzte er nicht.Er torkelte weiter, prallte gegen einen Balken und begann in die Knie zu brechen. Noch mehr Blut quoll unter dem zerschlagenen Helm hervor und färbte den goldenen Brustharnisch rot.
Aber er fiel immer noch nicht, sondern stemmte sich im Gegenteil mit einer ganz und gar unmöglich erscheinenden Bewegung wieder hoch, stieß eine sonderbare Mischung aus Stöhnen und Grunzen aus und fuhr plötzlich herum, um mit weit ausgreifenden Schritten aus der Tür zu stürmen. Nur einen Augenblick später hatte ihn der Sturm verschluckt.
Unverzüglich stemmte auch er sich hoch, ergriff den Hammer fest mit beiden Händen und rannte hinter ihm her, und immerhin reichte seine Kraft noch, um zwei ganze und einen dritten, stolpernden halben Schritt zu tun, bevor er auf die Knie sank und ihm schwarz vor Augen wurde.
3. Kapitel
W eder war er lange ohne Bewusstsein, noch konnte seine Ohnmacht besonders tief gewesen sein, denn er erinnerte sich vage an Stimmen und Geräusche, auch wenn es ihm nicht gelingen wollte, diese Eindrücke in die richtige Abfolge zu sortieren. Immerhin lebte er noch, und bevor er die Augen aufschlug, spürte er, dass Urd neben ihm saß und dass es ihre Hand war, deren Wärme er spürte.
»Nicht bewegen«, sagte sie, als er die Augen aufschlug. »Du hast eine Menge Blut verloren. Halt still, bis ich deinen Arm versorgt habe. Es sei denn, du willst ihn verlieren.«
Er hatte nicht einmal daran gedacht , sich zu bewegen, aber allein die Erkenntnis, dass sie sich um ihn sorgte, erfüllte ihn mit einem Gefühl wamer Zuneigung, das er viel zu lange vermisst hatte.
Er hob den gesunden Arm, um nach ihr zu greifen, doch sie schlug seine Hand fast grob zur Seite und fuhr fort, sich an seinem Bizeps zu schaffen zu machen. Er wusste nicht, was sie machte, aber es tat ziemlich weh.
»Wo sind die Kinder?«, fragte er. Die Frage kam ihm in diesem Moment selbst albern vor, und Urds Blick nach zu urteilen, erging es ihr nicht anders.
Dennoch antwortete sie. »Elenia schläft. Ich glaube, sie hat von allem gar nichts mitbekommen … jedenfalls hoffe ich es. Lif ist hinausgelaufen. Ich wollte ihn aufhalten, aber er war zu schnell. Ich weiß
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