freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman
noch, würde aber binnen weniger Augenblicke verbluten, denn sein rechter Arm war direkt an der Schulter abgerissen.
Noch zwei , dachte er mit einer Kälte, die ihn selbst erschreckte. Da waren noch zwei dieser furchtbaren Krieger, die ihn töten wollten, ohne dass er auch nur wusste warum oder wer sie waren. Aber er würde sein Leben so teuer verkaufen, wie er nur konnte.
Von diesem Gedanken mit neuer, trotziger Kraft erfüllt, stapfte er weiter. Nach wenigen Schritten stieß er auf einen weiteren, noch übler zugerichteten Toten, und nahezu gleichzeitig sah er den letzten Krieger, der noch im Sattel saß und sich des Angriffs gleich dreier riesiger Wölfe erwehrte. Eines der Tiere blutete aus einer tiefen Stichwunde, die beiden anderen sprangen geifernd und knurrend um das Pferd herum und suchten nach einer Stelle, an der sie zubeißen konnten. Noch hielten sie die wirbelnden Hufe des Tieres auf Abstand, aber das würde nicht mehr lange so bleiben.
Er schleuderte seinen Hammer.
Das schwere Werkzeug traf den Krieger in den Rücken und riss ihn nach vorn und über den Hals des Pferdes. Noch bevor erin den Schnee stürzte, waren die beiden Wölfe über ihm und begannen ihn zu zerreißen, begleitet von einem besonders heftigen Donnerschlag, der die Erde zum Erzittern brachte. Der dritte, verletzte Wolf stürzte geifernd vor, um das Pferd zu reißen, prallte aber im letzten Moment zurück, als ein weiterer, riesiger Wolf aus der heulenden Sturmfront auftauchte. Es war der weiße Riese, dem er am Fuße der Berge begegnet war.
Einen kurzen Moment, kaum den Bruchteil eines Lidschlages nur und doch zugleich eine schiere Ewigkeit lang, stand er einfach nur da und starrte den Wolf an, und das gewaltige Tier erwiderte seinen Blick aus seinen großen, so beunruhigend klugen Augen.
Aber da war auch noch etwas in seinem Blick, das er … vielleicht zu spät begriff.
Mit einer einzigen Bewegung fuhr er herum, hob den Hammer auf und sprang auf den Rücken des Pferdes.
Das Tier scheute und versuchte ihn abzuwerfen, als es den fremden Reiter auf seinem Rücken spürte, doch er griff mit beiden Händen nach den Zügeln, brach seinen Willen mit purer Gewalt und sprengte los, ohne zu wissen, in welche Richtung es ging. Er ließ sich einfach nur von seiner Furcht und einer dumpfen Ahnung leiten, raste durch tobenden Schnee und heulende Sturmböen und hatte plötzlich die Böschung vor sich, die er ebenso ungebremst hinunterjagte, wie er den zugefrorenen Bach überquerte und auf die verschneite Weide hinausritt.
Als er sie zur Hälfte hinter sich gebracht hatte, riss der Sturm den weißen Schleier auf, und er wusste, dass er zu spät kam. Hinter dem Tor des niedergebrannten Stalls flackerte das rote Licht einer Fackel, und als wäre das noch nicht eindeutig genug, drehte sich der Wind und trug einen dünnen Schrei an sein Ohr.
Verzweifelt spornte er das Pferd zu noch größerer Schnelligkeit an, duckte sich im letzten Moment tief über seinen Hals und galoppierte fast ungebremst durch das offen stehende Tor.
Er war zu spät gekommen.
Der siebte, riesenhafte Krieger – er musste ihn um mindestens zwei Haupteslängen überragen und hatte geradezu groteskbreite Schultern – stand breitbeinig über Lasse gebeugt da und zog genau in diesem Moment eine blutige Schwertklinge aus seiner Brust. Im flackernden Licht der Fackel, die er in der anderen Hand hielt, konnte er Urd erkennen, die bewusstlos oder tot neben ihrem Mann lag. Weder von Elenia noch von ihrem Bruder war etwas zu sehen.
Der donnernde Hufschlag ließ den Riesen herumfahren und von seinem Opfer ablassen, doch seine Reaktion war nicht schnell genug. Das Schlachtross versuchte im letzten Moment doch noch seinen Instinkten zu folgen und dem lebenden Hindernis auszuweichen. Aber es war einfach zu schnell, und es gab hier drinnen viel zu wenig Platz. Mensch und Tier prallten mit ungeheurer Wucht zusammen. Der Krieger wurde in hohem Bogen durch die Luft geschleudert, aber auch das Pferd stürzte, und es tat es mit dem grässlichen Geräusch brechender Knochen und einem gequälten Aufschrei.
Auch sein Reiter flog im hohen Bogen durch die Luft, schaffte es aber irgendwie, einigermaßen unbeschadet aufzukommen und den Schwung seines eigenen Sturzes auszunutzen, um sofort wieder aufzuspringen. Sofort hielt er den Hammer kampfbereit in beiden Händen, doch sein Gegner lag noch benommen zwischen den Trümmern. Er war nicht schwer verwundet, das spürte er, zumindest für den
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