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freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman

Titel: freeBooks Thor - Die Asgard-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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vermutete Thor.
    »Wer weiß?«, gab Loki zurück. »Du erinnerst dich nicht?«
    »Würde ich dann fragen?«
    »Du?« Loki runzelte für einen Moment nachdenklich die Stirn und nickte dann übertrieben. »Du ganz bestimmt«, sagte er. »Aber ich freue mich zu hören, dass du deine Sprache anscheinend doch nicht ganz verloren hast. Keine Sorge, du wirst dich schon noch früh genug an alles erinnern … und alles, woran du dich nicht erinnerst, erfährst du dann eben von mir. Das ist vielleicht nicht einmal das Schlechteste. Ich meine: Wir waren in der Vergangenheit nicht immer einer Meinung, und solange du dich nicht erinnerst, kann ich gewisse Dinge einfach so darstellen, als waren sie deine Idee gewesen, nicht wahr?«
    »So wie du das sagst, könnte man glauben, das wäre tatsächlich dein Ernst«, sagte Thor.
    Loki nickte. »Es ist mein Ernst«, sagte er. »Und solange du dich nicht wirklich an alles erinnerst, wirst du nie wissen, wann ich die Wahrheit sage und wann nicht … und du kannst mir nicht einmal wirklich böse sein.«
    »Wieso nicht?«
    Loki hob scheinbar gleichmütig die Schultern. »Es hat durchaus seine Vorteile, wenn man einen Ruf als Ränkeschmied und Intrigant hat.«
    »Sagt man das über dich?«, fragte Thor. »Das muss ich vergessen haben.«
    Loki lachte, und jetzt klang es sogar echt. »Deinen Humor hast du anscheinend auch nicht verloren. Das ist gut.«
    »Bist du der Meinung, ich würde ihn noch brauchen?«, fragte Thor.
    »Ich bin hier der scharfzüngige Worteverdreher«, erklärte Loki. »Also bitte!«
    »Hast du mich nur deswegen rufen lassen?«, fragte Thor. »Um mir die Worte im Mund herumzudrehen?
    »Ich habe einen Ruf zu verlieren«, antwortete Loki vollkommen ernst, aber tief in seinen Augen gewahrte Thor ein amüsiertes Funkeln, das ihm klarmachte, wie wenig Sinn es hatte, das Gespräch fortzuführen.
    »Nein, es gibt schon noch ein paar andere Gründe«, sagte Loki, als hätte er nun umgekehrt auch seine Gedanken gelesen. »Zwei, um genau zu sein. Der erste ist, dass wir in wenigen Augenblicken auslaufen. Die Männer, die ich dir versprochen habe, sind bereits von Bord gegangen und warten auf dich.«
    Er machte eine deutende Geste. Thor folgte ihr nicht. Er sah Loki nur weiter an, und da war plötzlich etwas am Anblick seines angeblichen Bruders, das ihn … störte. Er konnte nicht sagen, was. Vielleicht hatte es etwas mit dem zu tun, was Loki gerade selbst gesagt hatte, vielleicht war es auch etwas wie eine vergessene Erinnerung, die sich auf diese Weise zu Wort zu melden versuchte, ohne dass er ihre Botschaft verstand. Da war etwas, das Loki gesagt oder getan hatte, vielleicht vor wenigen Augenblicken, vielleicht auch in einem anderen Leben, und das er auf keinen Fall hätte vergessen dürfen …
    Loki legte den Kopf auf die Seite und sah ihn aus misstrauisch zusammengekniffenen Augen an. »Jetzt sag mir nicht, deine Erinnerungen wären im ungünstigsten aller Augenblicke zurückgekommen«, sagte er. Seine Hand sank auf das mächtige Schwert an seiner Seite. »Das wäre fatal. Ich gebe ja zu, dass ich dich damals beim Würfelspiel betrogen habe, aber nicht so oft, wie du behauptet hast … und es ging auch nie um viel.«
    »Bist du auch als Witzbold bekannt?«, fragte Thor.
    Loki antwortete mit einer Bewegung, in der ein Kopfschütteln mit einem Schulterzucken und einem Nicken verschmolz: »Durchaus. Aber ich muss gestehen, dass die meisten nicht über meine Scherze lachen – auch du nicht, Bruder.« Er seufzte. »Wenn ich es mir recht überlege, dann du sogar am allerwenigsten.« Er schnitt ihm mit einem Kopfschütteln das Wort ab, als er etwas sagen wollte. »Deine Männer sind drüben im Gasthaus.Du kennst es ja, wie man mir berichtet hat. Es sind nur dreißig. Weniger, als ich dir hierlassen müsste, ich weiß, aber es sind die dreißig besten … und den Rest brauche ich an Bord, fürchte ich. Wir werden sehr schnell fahren müssen, um die Flotte rechtzeitig herzubringen.«
    Thor blickte fragend, und Lokis Gesicht verdüsterte sich. »Ich habe keine guten Neuigkeiten für dich, fürchte ich.« Er nahm die Hand vom Schwert und deutete nach oben. »Die Raben zeigen mir, dass das Heer bereits auf dem Weg ist. Es wird heute Abend hier sein, spätestens im Laufe der Nacht. Wir werden uns beeilen, so gut wir können, aber ich fürchte, wir werden es nicht rechtzeitig schaffen. Du wirst Oesengard verteidigen müssen.«
    »Warum schickst du nicht Hugin oder Munin, um die

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