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Freibeuter der Leidenschaft

Freibeuter der Leidenschaft

Titel: Freibeuter der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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ihren Charme.
    „Mylord, mein Vater ist alles, was ich habe. Er ist ein guter Mann, Sir, und ein guter Vater. Er ist kein richtiger Pirat, wissen Sie. Er ist ein Pflanzer, und Sie können nach Belle Mer gehen und sich mit eigenen Augen davon überzeugen. In diesem Jahr haben wir die beste Ernte seit Jahren!“
    „Ich denke, wir wissen beide, dass er verschiedene Male als Pirat aufgefallen ist“, sagte Woods streng.
    Sie fiel auf die Knie. Clive erstarrte. Ihr Gesicht befand sich auf derselben Höhe wie die Hüften des Gouverneurs, und er fragte sich, ob sie wohl wusste, wie herausfordernd diese Haltung wirkte. „Er war niemals ein Pirat. Sie irren sich, Sir! Das Gericht hat sich geirrt! Er war ein Kaperfahrer! Er hat für das Empire gearbeitet und Piraten gejagt – genau wie Captain de Warenne! Wenn Sie ihn begnadigen, wird er nie wieder segeln.“
    „Miss Carre, bitte stehen Sie auf. Wir wissen beide, dass Ihr Vater nichts mit dem ehrenwerten Captain hier gemeinsam hat.“
    Sie rührte sich nicht. Ihr voller, üppiger Mund begann zu beben. Selbst wenn sie gestanden hätte, wirkte das so herausfordernd, dass es unmöglich zu ignorieren war. Aber sie hockte auf den Knien, wie eine Hure vor einem Freier. Woods starrte auf ihren Mund. Seine Miene wurde angespannt, seine dunklen Augen schienen jetzt schwarz.
    Clive gefiel es nicht, was jetzt geschah.
    „Ich kann ihn nicht verlieren“, flüsterte sie. „Wenn Sie ihn begnadigen, wird er das Gesetz wie ein Heiliger befolgen. Und ich …“ Sie hielt inne und leckte sich die Lippen. „Ich werde Ihnen so dankbar sein, Sir, dankbar für alle Zeit, egal – egal, was Sie von mir verlangen.“
    Woods machte große Augen, regte sich jedoch nicht.
    Sie wollte sich für ihren Vater prostituieren? Clive packte sie am Arm und zog sie auf die Füße. „Ich glaube, das reicht jetzt.“
    Sie fuhr herum und warf ihm einen empörten Blick zu. „Niemand will Sie hier haben! Lassen Sie mich in Ruhe! Ich rede mit dem Gouverneur! Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten!“
    „Sie bieten sich ihm an, meinen Sie wohl“, sagte Clive und war selbst wütend. Er zog an ihrem Arm. „Seien Sie still.“ Dann sah er Woods an. „Thomas, warum begnadigst du Carre nicht? Wenn seine Tochter die Wahrheit sagt, wird er aufhören mit der Piraterie. Wenn nicht, dann verspreche ich dir, ihn persönlich wieder einzufangen.“
    Woods stand langsam auf. Er warf einen kurzen Blick zu Clive, aber dann sah er wieder La Sauvage an. Obwohl sie aufrecht dastand, zitterte sie. „Ich werde Ihr Angebot in Erwägung ziehen, Miss Carre.“
    Sie sah den Gouverneur erstaunt an. Clive ebenso. „Das wirst du tun?“
    „Ich beabsichtige, das heute Nacht zu tun.“ Er hielt inne, sodass sie die Bedeutung seiner Worte erfassen konnten.
    Clive wurde wütend, denn er verstand sofort.
    Aber La Sauvage war weniger erfahren als die beiden Männer, daher dauerte es bei ihr einen Moment länger. Dann straffte sie die Schultern. Ihr Gesicht wurde dunkelrot. „Kann ich hier auf Ihre Entscheidung warten, Sir?“
    „Natürlich.“ Endlich lächelte er sie an.
    Clive stellte sich vor ihn. „Und ich habe dich für einen Freund gehalten!“, sagte er.
    Woods zog die Brauen hoch. „Ich bin sicher, auch du würdest eine solche Gelegenheit ergreifen. Jetzt willst du ihre Tugend verteidigen?“ Er klang belustigt.
    Wie es schien, tat er genau das. „Darf ich davon ausgehen, dass Mrs. Woods in London bleibt?“
    „Sie hält sich in Frankreich auf.“ Woods war nicht verstimmt. „Komm schon, Clive, beruhige dich. Wir sollten unser verspätetes Mittagessen einnehmen, während Miss Carre sich ausruht und meine Entscheidung abwartet.“
    „Tut mir leid. Mir ist der Appetit vergangen.“ Er wandte sich an La Sauvage. „Gehen wir.“
    Sie stand da und wirkte sehr jung, sehr ernst – und sehr entschlossen. Genauso gut hätte sie sich auf dem Weg zum Galgen befinden können. Sie schüttelte den Kopf. „Ich bleibe hier.“
    „Den Teufel werden Sie tun“, sagte Clive leise und drohend.
    Und wieder traten Tränen in ihre Augen. Echte Tränen. „Gehen Sie weg, de Warenne. Lassen Sie mich in Ruhe.“
    Clive kämpfte mit sich. Warum interessierte es ihn? Sie schien jung, aber sie konnte unmöglich unschuldig sein, bei dem Leben, das sie geführt hatte. Er war nicht ihr Beschützer.
    „Du hast die Dame gehört“, sagte Woods leise. „Es wird ihr nicht wehtun, Clive. Vielleicht gefällt es ihr sogar.“
    Er war blind

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