Freibeuter der Leidenschaft
ihr.
Bilder von einem schönen Leben erschienen vor ihrem inneren Auge. Sie sah sie beide zusammen mit Ariella und Alexi auf Windsong, wo sie einen schönen Sommerabend auf dem Balkon verbrachten, mit Blick über die türkisblaue See. Sie sah sich selbst und Clive in seinem ebenholzschwarzen Bett, ganz gefangen in der Leidenschaft. Und sie sah sich selbst mit einem Baby auf dem Arm, während Clive sich über sie beugte und sie beide anlächelte. Tränen verschleierten ihr den Blick.
„Bereit, Sir?“, fragte Mac.
„Ja, das bin ich“, erwiderte Clive und räusperte sich. „Aber ich möchte zuerst etwas sagen. Ich muss mein eigenes Gelübde sprechen.“
Er nahm ihre beiden Hände. „Amanda. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.“ Seine Augen schimmerten feucht. „Du bist der Mittelpunkt meines Lebens geworden an dem Tag, als ich dich im King’s House gerettet habe. Kurz darauf gelobte ich, dich zu beschützen und deine Zukunft zu sichern. Heute erfülle ich dieses Versprechen.“
Sie begann zu weinen.
Er lächelte, und seine Nase wurde rot. „Jetzt, mein Liebling, verspreche ich dir noch mehr. Ich gelobe, dich zu ehren, zu schützen, zu respektieren und zu bewundern. Ich gelobe, allen anderen zu entsagen, und vor allem gelobe ich, dich zu lieben, mit meinem ganzen Herzen und meiner ganzen Seele, jetzt und für immer. Das Leben ist unsicher, aber ich gelobe, Himmel und Erde in Bewegung zu setzen, um dir ein Leben in Sicherheit, Luxus, Glück und Frieden zu geben – ein Leben, wie du es verdienst. Und, Amanda? Und ich werde mein Möglichstes tun, alles Böse von dir fernzuhalten und Glück in unser Haus zu holen. Ich möchte, dass du glücklich bist.“
Amanda weinte jetzt und konnte nicht aufhören. Clive de Warenne war ein Mann, der sein Wort hielt, und ihre Zukunft war gesichert. Zitternd umfasste sie sein Gesicht mit beiden Händen. „Ich liebe dich so sehr. Du warst mein Beschützer und mein Freund, mein Vormund und mein Fürsprecher, mein Geliebter und auch mein Held. Du warst alles für mich und bist es noch immer – du wirst immer mein Leben sein, Clive, und mein Herz.“ Sie hielt einen Moment lang inne, um sich die Augen zu wischen.
Er beugte sich vor, um sie zu küssen. Seine Miene war ernst.
„Ich bin noch nicht fertig!“, rief sie.
Er lächelte „Dann bitte.“
Sie holte tief Luft. „Ich liebe Alexi und Ariella schon jetzt, Clive. Ich gelobe, deinen Kindern eine liebevolle und mitfühlende Mutter zu sein. Und …“ Sie schwieg verlegen. „Ich würde dir gern mehr Kinder schenken, wenn du das willst.“
Jetzt standen auch in seinen Augen Tränen. „Das würde mir auch gefallen.“ Seine Stimme klang heiser.
„Ich habe dir mein Herz geschenkt, auf diesem Schiff, kurz nachdem wir in See gestochen sind.“ Sie lächelte ihn an. „Du bist mein Märchenprinz, und ich werde nie aufhören, dich zu lieben, Clive.“
Er sah ihr in die Augen mit tränenfeuchtem Blick, und auch sie war von Gefühlen überwältigt. Dann breitete sich langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, und er beugte sich vor, um sie zu küssen.
Mac hustete. „Noch nicht küssen, Kapitän.“
Clive richtete sich überrascht auf, als über ihm zustimmendes Grölen zu hören war. „Ich hatte es vergessen“, murmelte er. „Bitte, Mac, mach weiter.“
„Geloben Sie, Captain de Warenne, diese Frau zu lieben, zu ehren und zu beschützen, allen anderen zu entsagen, bis dass der Tod euch scheidet?“
„Ich gelobe es“, sagte Clive und umklammerte ihre Hände.
„Geloben Sie, Amanda Carre, ebenfalls, diesen Mann zu lieben, zu ehren und zu beschützen, in Krankheit und Gesundheit, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?“
„Ich gelobe es“, sagte Amanda bebend.
Mac erklärte mit fester Stimme: „Kraft meines Amtes als Kapitän dieses Schiffes erkläre ich euch jetzt zu Mann und Frau.“
Clive schob ihr wieder den schönen Ring auf den Finger. Amanda trat vor, sodass er sie umarmen konnte, und über ihnen in der Takelage, um sie herum an Deck brachen alle in Jubelrufe aus.
Und dann, ganz plötzlich, erstarrte Amanda und blickte über ihre Schulter.
Papa stand da, lächelte ihr zu, und dann salutierte er stolz. Auf diesen Tag habe ich gewartet, Amanda, mein Mädchen. Jetzt gehe ich.
Und er verschwand.
„Papa“, flüsterte Amanda.
„Amanda?“, fragte Clive besorgt.
Noch immer in seinen Armen, hob sie den Kopf und lächelte ihn an. „Habe ich dir schon gesagt, dass
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