Freibeuter der Leidenschaft
ich dich liebe?“
Er lächelte zurück. „Bitte sag es mir noch mal.“ Er küsste sie. „Und noch einmal.“ Er küsste sie wieder. „Aber ich bin der Meinung, Taten sagen mehr als Worte.“
Amanda schloss die Augen, als er sie küsste und ihr so seine Liebe zeigte. Er hatte gerade nicht nur für ihre Zukunft gesorgt, er hatte auch ihre Träume erfüllt. Er irrte sich – er war zweifellos ein Prinz – er war ihr Prinz, und das würde sich niemals ändern.
Epilog
Windhaven, Irland
Der Ball war in vollem Gange. Da es der erste Ball war, den der einst – und noch immer – berüchtigte Captain de Warenne für seine junge Braut gab, waren aus den südlichen drei Grafschaften alle gekommen. Das Haus stand auf den Klippen, von denen aus man das Meer sehen konnte, nur drei Stunden von Adare entfernt. Von außen sah es einem französischen Palast ähnlicher als einem irischen Landhaus. Von innen bot es einen nahezu schockierenden Anblick, denn dort war es eine Mischung aus orientalischem, fernöstlichem und europäischem Stil, mit Möbeln aus allen Ecken der Welt. Es wurde viel geredet. Schließlich hatte niemand damit gerechnet, dass der größte Frauenheld dieser Zeit je heiraten würde, schon gar nicht aus Liebe. Es machte das Gerücht die Runde, dass er nicht nur diesen Palast als Denkmal seiner unsterblichen Liebe errichtet, sondern das ganze Anwesen auch noch auf den Namen seiner Frau hatte eintragen lassen.
„Sie sind ein großartiges Paar!“, erklärte die Dowager Baroness O’Connell. „Er ist der schönste Mann in ganz Irland, und sie ist so zart, so anmutig und so schön!“
„Perfekt!“ Ihre gute Freundin, die Dowager Countess Marion, nickte beifällig und nutzte ihr Monokel, um dem Paar zuzusehen, das gerade den Walzer tanzte. Der Captain und seine Gemahlin befanden sich allein auf der Tanzfläche, denn es war der erste Tanz dieses Abends. „Er ist ein sehr guter Tänzer“, erklärte sie. „Aber sie ist geübter, denke ich. Sie tanzen den Walzer nicht, meine liebe Katherine, sie schweben nur so dahin!“
„Es sieht aus, als hätten sie schon immer miteinander getanzt. Wie romantisch!“ Sie seufzte. Für einen Moment, während die anderen Mitglieder der Familie die Tanzfläche betraten, allen voran der Earl und die Countess of Adare, sah sie den Frischvermählten zu, die ganz bezaubert zu sein schienen voneinander. Sie seufzte noch einmal. „Sie sind so verliebt. Er kann den Blick nicht von ihr abwenden.“
„Nun, darin liegt das Schicksal der Männer dieser Familie – die wahre Liebe zu suchen, ungeachtet des Skandals, den sie dabei verursachen, und dann bis in alle Ewigkeit zu lieben.“
Verschwörerisch erinnerten sie sich an einige Skandale der letzten Zeit, darunter auch den des Earls und der Countess of Adare, und sie lachten, denn für sie war es, als wäre das gestern geschehen.
Die Baroness beugte sich vor und senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. „Ich hörte das lächerlichste aller Gerüchte.“
Eifrig rückte die Freundin näher. „Erzähl mir davon, Katherine.“
„Ich hörte“, sagte sie leise, „Mrs. de Warenne sei die Tochter eines Piraten!“
Einen Moment lang blinzelte die Countess nur, dann begann sie zu lachen und schüttelte den Kopf. Die Baroness tat es ihr gleich. „Sieh sie dir an! Sie ist ein Muster an Eleganz – alle jungen Damen sollten so anmutig und schön sein. Es ist unmöglich!“
„Da stimme ich dir zu“, lachte die Baroness. „Einfach unmöglich!“
Und die beiden alten Frauen lachten darüber, wie lächerlich diese Vorstellung war.
– ENDE –
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