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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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reitet zurück zu Kusyl und Lorn und die Erste Einheit reiten weiter in Formation durch den Bodennebel, der sich nun langsam auflöst.
    Lorn wendet den Blick nicht von dem dunklen Stamm, an dem sie parallel entlang reiten, aber er kann nichts entdecken; keine Riesenkatzen auf dem Stamm, keine Nachtleoparden – nur eine riesige dunkle Mauer, die schwärzer wirkt als die meisten anderen gefallenen Waldriesen, die Lorn auf früheren Patrouillen gesehen hat.
    Als Lorn sich der Zweiten Einheit nähert, kommt Kusyl schon zu ihm geritten. »Es sind zwei, Ser«, berichtet der Haupttruppenführer. »Man kann den zweiten hinter dem Turmgebäude sehen.« Er zeigt mit dem Finger darauf. »Scheint genauso groß wie dieser hier zu sein. Vielleicht noch größer. Schwer zu sagen von hier aus.«
    Lorn blickt in die gezeigte Richtung und nickt. »Auch wenn es zwei sind, müssen wir uns diesen hier zuerst vornehmen. Wir folgen der Straße und reiten dann direkt auf die Krone zu.«
    »Ja, Ser.«
    Lorn beobachtet weiterhin die zwei umgestürzten Baumriesen, die fast eine Meile voneinander entfernt liegen, getrennt durch den Chaos-Turm und dessen Verbindungsmauer zur Sperrenwand. Außer den dunklen Vögeln, bei denen es sich ohne Zweifel um Aaskrähen handelt, bewegt sich nichts.
    Beim ersten Baum angekommen, zügelt Lorn den Wallach und dreht sich um. »Formiert euch, wir nähern uns der Krone.« Der Hauptmann blickt Kusyl und Shynt an.
    »Ja, Ser.«
    »Ja, Ser.«
    Lorn bewegt den Wallach vorwärts und zieht die weiße Feuerlanze aus der Halterung. Er überprüft noch einmal den Säbel. Als die Einheiten sich links und rechts von ihm mit einem Abstand von etwa fünfundsiebzig Ellen formiert haben, gibt er dem Pferd die Sporen und galoppiert auf das Gewirr von verbogenen und zersplitterten Ästen und Blättern zu, das noch sechshundert Ellen vor ihnen liegt.
    Eine Aaskrähe flattert hernieder, um auf einem hoch herausragenden Ast zu landen, die schwarzen Federn glänzen in der heißen, frühlingshaften Sonne. Etwas Längliches baumelt aus dem Schnabel des Vogels, doch die Beute verschwindet mit der nächsten Schluckbewegung. Lorn nähert sich dem Walddach und entdeckt erstmals einen strähnigen, moosartigen Bewuchs.
    Die Luft riecht nach zersplittertem, harzigem Holz, scharf nach zermalmten Blättern und auch leicht nach Moschus, was auf Wasserechsen hinweisen könnte. Dann raschelt es in den Blättern, es kracht unheilvoll und auf das Krachen folgt ein beißender Moschusgestank.
    »Fertig machen zum Feuern!«, ordnet Lorn an, ohne sich umzudrehen, er lässt das Grün nicht aus den Augen.
    »Feuerlanzen bereithalten!«
    Die zwei Wasserechsen, die aus dem umgestürzten Baum brechen, haben eine Schulterhöhe von mindestens fünf Ellen und sind mehr als fünfundzwanzig Ellen lang. Die schweren Schwänze bewegen sich nicht. Die erste und etwas größere Echse bleibt stehen und beobachtet Lorn mit schwarzen Augen, die Lider zucken nicht. Lautlos schnellt eine schwarze Zunge wie eine Peitsche aus dem Maul und schnappt sich einen grauen Sperling, den Lorn nicht einmal gesehen hat.
    Nachdem sie den Vogel vertilgt hat, bleibt die erste Echse vollkommen regungslos stehen. So auch die zweite.
    Ein Abstand von hundert Ellen trennt Lorn und die Einheiten der Zweiten Kompanie von den beiden Echsen.
    Die erste Echse stapft etwa zwanzig Ellen vorwärts und bleibt wieder stehen. Die Zunge peitscht ein zweites Mal durch die Luft.
    Lorn wartet.
    Die zweite Echse kommt nun von rechts auf Lorn zu und bleibt etwa zehn Ellen vor der ersten stehen.
    Diese wiederum legt noch einige Dutzend raumgreifende Schritte zurück und hebt den Kopf.
    MMMMnnnnnnnnnnnnn …
    Bei dem stummen Schrei der Echse beginnen einige der Lanzenkämpfer im Sattel zu schwanken. Einer lässt die Feuerlanze fallen und presst sich die Hände an die Schläfen, als wollte er damit seinen Schädel vor dem Zerspringen retten.
    »Feuer frei!«, ruft Lorn.
    »Feuer frei!«, hallt Kusyls Echo.
    MMMMnnn … Die zweite Echse geht auf Shynt los.
    Zischend fliegen nun zahllose Feuerblitze durch die Luft, die meisten davon konzentrieren sich auf die zweite Echse, die die Fünferformation schon fast erreicht hat, bevor sie unter dem Lanzenbeschuss langsamer wird.
    MMMnnnnnn! Lorn wird von einer unsichtbaren Druckwelle erfasst und schwankt im Sattel hin und her, obwohl er weiß, dass diese Empfindung nur in seinem Kopf stattfindet.
    Die Riesenechse macht eine halbe Drehung und schlägt mit dem Schwanz

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