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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Lanzenkämpfer aus der dritten Reihe noch übrig haben, flammen auf und Chaos schwirrt kreuz und quer auf die katzenhaften Tiere nieder, die noch nicht bis zu den Lanzenkämpfern und ihren Pferden vorgedrungen sind.
    »Kurze Schüsse! Kurze Schüsse!«, bellt Shynt.
    Ein Pferd wiehert.
    Lorn schwingt den brystanischen Säbel mit der linken Hand durch die Luft, um einen Nachtleoparden niederzustrecken, der ihn angreift, den zweiten Säbel hält er derweil in der rechten Hand bereit.
    Lorn erinnert sich nicht recht an den nächsten Augenblick, er weiß nur, dass er mit beiden Klingen kämpft; kein Leopard versucht zu fliehen, alle greifen weiterhin an.
    Und mit einem Mal, so unglaublich es auch scheint, ist es plötzlich ruhig.
    Lorn blickt an sich hinunter. Ein Hosenbein ist zerrissen, Blut verschmiert Stiefel und Bein. Seine Augen fühlen sich an, als würden Messer hindurchgetrieben, und der Kopf muss mit stumpfen Keilen gespalten worden sein. Er blinzelt und versucht festzustellen, was von seiner Kompanie übrig geblieben ist.
    Ganz in der Nähe entdeckt er fünf Pferde, die auf dem Ödland liegen. Eines wälzt sich am Boden und versucht aufzustehen, es zittert und versucht es immer wieder, aber vergeblich, die Vorhand der Stute ist verdreht und gebrochen, wahrscheinlich das Werk des um sich schlagenden Schwanzes der Wasserechse.
    Ein Lanzenkämpfer liegt auf dem Rücken, sein Körper ist geschwollen und das Gesicht mit roten Flecken übersät. Die Papierwespen, die Lorns Feuerlanze entkommen sind, haben ihn so zugerichtet.
    Weitere regungslose Körper – fünf an der Zahl – liegen neben den verkohlten Echsen, Riesenkatzen und Nachtleoparden.
    Kusyl kommt langsam auf Lorn zu. Dunkle Flecken bedecken seinen grauen Umhang, Blut ist auf den Unterarmen und Ärmeln verschmiert.
    Lorn ist sich nicht sicher, ob der Angriff wirklich schon vorüber und die Stille nicht nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm ist, also sucht er weiterhin die Gegend mit Chaos-Sinnen und Augen ab. Die einzigen Geräusche kommen von den Lanzenkämpfern und Pferden und der Mitleid erregenden verletzten Stute, die wohl getötet werden muss.
    Eine Aaskrähe flattert über das Schlachtfeld hinweg, kreist über Lorn und landet dann auf einem Echsenkadaver. Lorn wischt sich über die Stirn, damit ihm der Schweiß nicht in die Augen läuft, die ohnehin schon brennen und seinen Schädel beinahe zum Zerspringen bringen; er hält sie jedoch weiterhin offen.
    »Formiert euch um mich!«, befiehlt Kusyl.
    »Aufstellen!«, schreit Shynt mit gebrochener Stimme.
    Lorn beobachtet das Blätterwerk, während sich die Lanzenkämpfer aufstellen, zumindest die, die übrig geblieben und noch dazu in der Lage sind. Dann reitet er zu Kusyl, der vor den verbliebenen elf Mitgliedern der Zweiten Einheit auf dem Pferd sitzt.
    »So etwas habe ich noch niemals erlebt, Ser«, meint der Truppenführer.
    Lorn schüttelt den Kopf, doch nur ganz kurz, denn schon bei der kleinsten Bewegung wird ihm schwarz vor Augen. »Ich auch nicht.« Er schluckt, doch das hilft nur wenig gegen die Trockenheit in Mund und Rachen. »Wir bleiben besser noch eine Weile formiert und warten ab, was geschieht. Ein paar Männer sollen sich um die Verwundeten kümmern … wie viele sind es?«
    »Zu Befehl, Ser.« Kusyl runzelt die Stirn. »Sieben Verwundete, glaube ich, insgesamt. Die, die noch im Sattel sitzen, sind gesund, bis auf Kratzer … nur Thylt nicht … die Echse hat ihn am Arm erwischt.«
    Shynt gesellt sich zu ihnen und alle drei beobachten weiter die gebrochenen Äste des umgestürzten Baumes. »Wir haben nicht eine einzige geladene Feuerlanze mehr übrig.«
    »Ich bezweifle, dass es solche überhaupt noch irgendwo gibt«, meint Lorn heiser.
    Eine Weile ist es völlig still, nur einige Aaskrähen lassen sich flatternd auf den toten Echsen nieder.
    »Es wartet noch ein Baum auf uns«, sagt Lorn. »Die Zweite Einheit soll hier bei den Verwundeten bleiben. Die Erste Einheit und ich werden den anderen Baum umkreisen, aber in weiter Entfernung. In sehr weiter Entfernung«, fügt er hinzu.
    Shynt nickt.
    »Wir schicken erst eine Nachricht an die Ingenieure, wenn wir einen Blick auf den zweiten Baum geworfen haben – einen sehr vorsichtigen Blick.« Der Hauptmann schaut zu Kusyl. »Lass ein paar Männer die Lanzen einsammeln, die am Boden liegen, und sieh nach, ob davon noch welche geladen sind …« Er lacht barsch. »Was ich jedoch stark bezweifle.«
    »Ja, Ser.«
    Lorn dreht sich im Sattel zu

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