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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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und den dicken weißen Wolken, die von Norden heranziehen, dann vertieft er sich wieder in seine Anfrage und liest sie noch einmal durch.
     
    … wie schon bei einem früheren Treffen mit Major Maran vorgebracht, war die Zweite Kompanie bereits unterbesetzt, noch bevor die außerordentlichen Anforderungen durch die verstärkten Ausbruchsversuche des Verwunschenen Waldes an sie gestellt wurden … ist es gelungen, die Raubtiere mithilfe der herkömmlichen Spiegellanzenkämpfertaktiken zu vernichten, und ohne zusätzliche Feuerlanzen … Der zu zahlende Preis ist hoch und beide Einheiten verfügen nur mehr über die Hälfte ihrer ursprünglichen Mannstärke … Sollten die Ausbrüche des Verwunschenen Waldes weiterhin so zählreich bleiben, ist es wohl unwahrscheinlich, dass in Zukunft selbst ein angesehener und treuer Offizier der Spiegellanzenkämpfer die Flucht der wilden Tiere ohne Verstärkung verhindern kann … Deshalb bitte ich um die notwendige Verstärkung, um die Zweite Kompanie wieder in volle Einsatzbereitschaft zu versetzen …
     
    Lorn liest den Entwurf noch einmal. Er schürzt die Lippen. Die Formulierungen behagen ihm immer noch nicht ganz und der Mittag naht bereits.
    Es klopft an die Tür.
    Lorn blickt auf. »Ja?«
    Kusyl öffnet die Tür. »Ein Major Weylt ist hier, Ser.«
    »Bitte ihn herein.« Lorn steht auf.
    Weylt betritt das Arbeitszimmer und Kusyl schließt die Tür.
    »Major, was kann ich für Euch tun?«, fragt Lorn.
    »Ich dachte, dass wir vielleicht zusammen essen könnten, bevor ich aufbreche. Wir haben den Turm überprüft«, erklärt Weylt.
    »Zu Mittag gibt es für gewöhnlich nicht viel«, antwortet Lorn. »Nur Brot und Käse, manchmal auch ein paar getrocknete Früchte.« Er lächelt. »Und ich könnte eine Flasche Wein beisteuern.«
    »Das würde ich sehr begrüßen.«
    »Dann unterbreche ich meine Arbeit hier.« Lorn zeigt auf die Papiere auf dem Schreibtisch. »Berichte, aber die können bis nach dem Essen warten.«
    »Danke.«
    »Wenn es Euch recht ist, werde ich im Speisesaal zu Euch stoßen. Ich bewahre den Wein in meinen Gemächern auf«, erklärt Lorn.
    »Dann bis gleich.«
    Lorn überquert den Hof. Er bemerkt, dass der Feuerwagen der Ingenieure mit einigen Feuerlanzen beladen ist – die von Juist verbraucht wurden?
    Es ist nur noch eine Flasche Alafraan übrig, aber für Major Weylt opfert Lorn gern den letzten Tropfen, denn er hat ihm schon so oft guten, wenn auch indirekten Rat erteilt.
    Weylt sitzt allein am Tisch, eine Platte mit einem großen Keil Käse und ein Korb mit zwei kalten Laiben Brot steht in der Mitte des alten, aber polierten Goldeichentischs.
    Lorn entkorkt die Flasche, dann setzt er sich an den Tisch und schneidet mit dem Gürtelmesser einige Scheiben von dem harten, weißen Käse ab. Er schenkt sich ein halbes Kelchglas ein und füllt das des Spiegelingenieurs fast voll.
    Weylt trinkt langsam den ersten Schluck. »Danke, Hauptmann. Ihr habt den besten Wein von allen Waldkasernen.«
    »Ich habe nur Glück. Mein Händler hat ihn mir besorgt.«
    »Ihr hattet nicht nur in dieser Hinsicht Glück.« Weylt bricht sich einen Ranken Brot ab und steckt sich ein Stück davon mit etwas Käse in den Mund. »Ihr hattet Glück, dass wir gerade frei waren, als Euer Kurier uns erreichte. Als wir nach Ostend zurückkamen, empfing uns schon der nächste Kurier, zur Abwechslung von Hauptmann Tysyr.«
    »Ist er nun in Ostend?«
    »Ja. Er kam für Ivinyt … vor etwa einer halben Jahreszeit. Er hat einen Stamm beim südöstlichen Chaos-Turm vorgefunden. Wenn Ihr also nur ein wenig später gekommen wärt, dann hättet Ihr noch einen weiteren Tag draußen verbringen müssen, vielleicht auch zwei.«
    »Da bin ich aber froh, dass dem nicht so war.« Lorn nimmt sich Brot und eine Scheibe Käse. »Auch so waren wir lange genug draußen.«
    Weylt nickt langsam und bedächtig. »Ich habe die verkohlten Reste eines großen Papierwespennests entdeckt, durch puren Zufall.« Weylt lächelt. »Ich bin sicher, Ihr habt Euch nicht die Mühe gemacht, diese unwichtige Begebenheit in Eurem Patrouillenbericht zu erwähnen.«
    »Bei den vielen Riesenkatzen und Wasserechsen?« Lorn lacht. »Da erschien es mir nicht so wichtig, muss ich zugeben. Schon bei den Nachtleoparden kann ich nie die genaue Zahl angeben, also habe ich nur erwähnt, dass es wahrscheinlich zwei Rudel gewesen sind und keiner der Leoparden entkommen ist.«
    »Sehr klug, Hauptmann.« Weylt hebt das Kelchglas, trinkt jedoch

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