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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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besser als Fhynyco. Glaube ich zumindest.«
    »Hängt davon ab, ob Ihr beim Wein Körper oder Bukett bevorzugt.« Wieder klingt Meisyls Stimme beinahe gelangweilt. »Alafraan passt besser zu dunklem Fleisch. Ich persönlich trinke Fhynyco gern zu Geflügel. Nur die, die unbedingt müssen, trinken Byrdyn.« Er füllt die zwei Kelchgläser zu drei Viertel mit Wein und nickt Lorn zu.
    »Danke.« Während Lorn den näher stehenden Kelch in die Hand nimmt, denkt er darüber nach, dass er während seiner Zeit in Isahl, in der er ganz gern ab und zu ein Glas Alafraan mit Zandrey trank, nie das Verlangen verspürte, Wein trinken zu müssen. »Die, die unbedingt trinken müssen, haben manchmal seltsame Geschmäcker.«
    Ein Dienstbote in Grün bringt Teller und Besteck herein, er stellt alles auf den Tisch und läuft schnell wieder hinaus, um noch eine große Servierplatte und zwei Körbe zu holen. »Sers?«
    »Stell es einfach ab«, sagt Meisyl lässig.
    »Danke.« Lorn nickt dem Dienstboten zu, der sich verbeugt und zurückzieht.
    Das Abendessen besteht aus Hammelfleisch mit einer braunen Soße und gekochten Kartoffeln, die in einem der Körbe gereicht werden. Der zweite Korb enthält Brot – es ist allerdings nicht mehr warm.
    »Die andere Kompanie, Juists Kompanie …«, fragt Lorn, »patrouillieren sie auch auf der nordöstlichen Straße?«
    »Nein, nur in den Achttagen, in denen die Zweite Kompanie Urlaub hat.« Meisyl schüttelt den Kopf. »Sie sind für den Frieden in den Dörfern an der Nordseite des Verwunschenen Waldes zuständig. Juist ist die Hälfte der Zeit als Richter beschäftigt. Sie jagen auch Banditen … wenn nötig.«
    »Frieden?« Lorn zieht die Augenbrauen hoch.
    »Es gibt nicht mehr viele Städte nördlich des Waldes zwischen hier und den Westhörnern und den Hügeln des Endlosen Grases. Man könnte es fast als eine eigene abgelegene Provinz bezeichnen. Jemand muss also im Namen des Kaisers handeln. Juist versteht sich sehr gut darauf; er kennt die Menschen hier.« Meisyl zieht abfällig die Nase hoch, bevor er einen kleinen Schluck aus dem Glas nimmt.
    »Dann gibt es also keine Spiegelingenieure hier? Nur die zwei Lanzenkämpferkompanien?«
    »Dies ist der einzige Außenposten an der Mauer, in dem es keine Ingenieure gibt. Sie schicken jeden dritten Tag eine Abordnung hierher, um den Turm zu überprüfen. Ich werde mit ihrem Feuerwagen zurückfahren.«
    Lorn fragt sich, ob er vielleicht genau aus diesem Grund in Jakaafra stationiert worden ist. Weil es der einzige Außenposten ohne Ingenieure ist, die eigentlich Magieradepten von niedriger Stufe sind? Wer außer ihm war noch in Jakaafra stationiert? Wie kann er das herausfinden?
    »Wie viele Ingenieure schicken sie hierher?«
    »Für gewöhnlich drei oder vier. Meistens Offiziere.« Meisyl bricht sich einen Kanten Brot ab und taucht ihn in die braune Soße. »Ihr werdet sie alle kennen lernen … so wie sie sind.«
    »Hat es in letzter Zeit viele Probleme mit dem Verwunschenen Wald gegeben?« Lorn nimmt einen Bissen von dem trockenen Hammelfleisch und ist froh, dass es Soße dazu gibt.
    »Nein, seit einer Jahreszeit nicht mehr. Natürlich wachsen immer irgendwo Schösslinge und Sämlinge, aber das ist nichts Ungewöhnliches. Eine Astbrücke haben wir allerdings nicht mehr gehabt seit …« Meisyl runzelt die Stirn. »… seit dem Spätsommer. Es gibt immer ein paar Stämme, die während einer Jahreszeit umstürzen, aber der letzte liegt schon einige Zeit zurück. Ihr werdet also nicht mehr viele Lanzenkämpfer zur Verfügung haben, die auf mehr vorbereitet sind als auf die gelegentlichen Angriffe der Ordnung.«
    »Ich nehme an, aus den Aufzeichnungen geht hervor, wie lange der letzte Vorfall zurückliegt. Wo befinden sich die Bücher der Zweiten Kompanie eigentlich?«, fragt Lorn arglos.
    »Ihr habt ein Arbeitszimmer. Zumindest ab morgen. Es befindet sich in dem Gebäude gegenüber dem Nordende der Kaserne. Olisenn führt die Mannschaftslisten; diese finden sich in der Truhe im vorderen Arbeitszimmer, wenn Olisenn nicht gerade daran arbeitet.« Meisyl betrachtet die bereits halb geleerte Flasche Alafraan. »Es wird angenehm sein, an einen Ort zurückzukehren, an dem man auch anderen anständigen Wein bekommt, nicht nur Alafraan.«
    »Wo werdet Ihr hingehen?«
    »Hafenposten in Sommerhafen. Meine zukünftige Gemahlin wird mich dorthin begleiten, dann natürlich als meine Gemahlin.«
    »Die Beförderung zum Sub-Major steht demnach wohl nicht mehr lange

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