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Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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›verehrter‹ Hauptmann sein soll, aber er sagt nichts und geht einfach dem älteren Mann hinterher, den Flur entlang und eine schmale Ziegeltreppe hinunter in einen kühlen Keller. An der Wand stehen auf einer langen Plattform viele kleine und große Fässer aus den verschiedensten Hölzern. Daneben befinden sich Regale, die Hunderte von Flaschen beherbergen.
    Vor den Regalen lagern drei Holzkisten und zwei Körbe.
    »Hier lagern zwei Kisten Alafraan und eine Kiste Fhynyco für Euch …« Dustyn hebt beide Hände mit einer theatralischen Geste. »Und natürlich haben wir auch die zwei Körbe mit getrockneten Lebensmitteln für Euch entgegengenommen, denn sie sind ohnehin nur klein.«
    Lorn nickt. Die Körbe sind wirklich klein, etwas weniger als eine Elle im Durchmesser, sodass sie hinter den Sattel passen müssten. »Ich danke Euch für Eure Mühe.« Lächelnd gibt er dem Kommis ein Silberstück. »Ihr tut gut daran, mit dem Haus Ryalor Geschäfte zu betreiben. Es ist zwar klein … aber nicht ohne Einfluss.«
    Dustyn antwortet mit einem schiefen Lächeln. »In der Tat, Ser. Ich kenne einige Händler, die mit dem Yuryan-Klan und mit den Dyjani Handel betreiben, und ich habe Erkundigungen eingezogen – stets mit höchster Diskretion natürlich, Ihr versteht –, und diese haben ergeben, dass das Haus Ryalor ehrlich ist und gute Ware liefert.« Nervös tritt Dustyn von einem Fuß auf den anderen.
    »In jeder Hinsicht gut?«, fragt Lorn.
    »Äh … ja, Ser.«
    »Ich werde ein gutes Wort für Euch einlegen, Dustyn.« Der Lanzenkämpferhauptmann lächelt. »Vielleicht können wir ins Geschäft kommen.« Er hält inne. »Ich möchte die Flaschen lieber nicht auf einmal mitnehmen und Ihr habt doch genügend Lagerplatz hier …«
    »Ja, Ser.« Die Nervosität fällt langsam von Dustyn ab. »Wenn Ihr wünscht, dann können wir Euch jeden Achttag einige Flaschen liefern … für eine kleine Gebühr …«
    »Wie klein?«, fragt Lorn vorsichtig.
    »Sehr klein – einen halben Kupferling pro Achttag.«
    »Abgemacht.« Ein weiteres Silberstück wechselt den Besitzer. »Dies sollte bis zum Herbst reichen.«
    »Ja, Ser.«
    »Kennt Ihr einen Siedler namens Kylynzar?«, fragt Lorn. »Er muss irgendwo hier in der Gegend wohnen.«
    »Kylynzar? Ja, Ser. Ein sehr angesehener Mann. Er besitzt viel Land in den roten Hügeln hoch im Norden. Er baut Melonen an, die er dann zu Goldmelonenbranntwein brennt. Ein guter Branntwein, aber hier in Jakaafra trinken die Leute lieber Reisbier oder obergäriges Bier.«
    »Hmmm … habt Ihr eine Flasche von dem Branntwein da?«
    »Ich habe mehrere … viele sogar.«
    Lorn nickt. »Ich mache Euch einen Vorschlag. Ich schicke eine Schriftrolle an jemanden, den ich im Hause Ryalor kenne. Ihr könnt diese Schriftrolle doch weiterleiten?«
    »Sie müsste schon mit einigen Waren verschickt werden … oder gegen eine Gebühr …«
    »Goldmelonenbranntwein. Ich würde vorschlagen, wir schicken eine kleine Kiste davon zum Haus Ryalor. Sagen wir, ein Goldstück für den Versand?«
    »Äh … ja, Ser, und ein Goldstück für zehn von den kleinen Flaschen.«
    Lorn nickt, gibt Dustyn zwei Goldstücke und hofft, dass er in nächster Zeit keine größeren Ausgaben mehr tätigen muss, denn das nächste Gehalt wird erst in einigen Achttagen ausbezahlt. »Dann betrachte ich den Handel als besiegelt. Ihr verschickt meine Schriftrolle - ihr werdet sie morgen oder übermorgen erhalten – zusammen mit der Warenladung zum Haus Ryalor.«
    »Ja, Ser.«
    »Und dafür, Dustyn, könnt Ihr vielleicht eine kleine Flasche von dem Melonenbranntwein zum Alafraan und Fhynyco dazugeben, die ich jetzt mitnehmen werde.« Lorn lächelt gewinnend. »Wenn er mir mundet und wenn auch das Haus Ryalor damit zufrieden ist, könnt Ihr den Handel möglicherweise ausweiten.«
    »Eine Flasche kann ich erübrigen.« Dustyns Lächeln wirkt einerseits erleichtert, andererseits aber auch listig.
    »Das Haus Ryalor schätzt Vertrauen und erwartet, dass auch sein Vertrauen in Ehren gehalten wird.«
    »Äh … ja, Ser … das habe ich schon gehört.«
    »Nur damit wir uns verstehen.«
    »Natürlich, Ser.«
    Lorn händigt ihm ein letztes Silberstück aus. »Für Eure Hilfe und die Mühe, Dustyn.« Er denkt, dass diese Mischung aus Zuckerstück und Peitsche den Kommis zur Ehrlichkeit zwingen wird, und auch das Wahrlesen hat gezeigt, dass Dustyn ihn bisher noch nicht angelogen oder getäuscht hat.
    Lorn muss sich ein paar Schnüre ausleihen, um den mit

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