Freiheit für gequälte Tiere!
bitte?“
„Mein Sohn Felix liegt im
Elisabethen-Krankenhaus in der Stadt. Mit einer schweren Kopfverletzung, einem
Schädelbruch. Hast du ihm das angetan?“
Ulrich schluckte. „Aber... ich
habe Ihren Sohn. Er ist so groß“, Ulrich zeigte es mit der Hand. „Und er heißt
Felix Möngheym.“
„Weiß der Teufel, wen du als
Geisel hast. Meinen Sohn jedenfalls nicht.“
Möngheyms Gesicht verzerrte
sich zu einem Grinsen. Die rechte Faust, groß wie eine Kokosnuß, schlug zu mit
aller Kraft. Ulrich wurde voll an der Stirn getroffen und fiel um wie ein
gefällter Baum.
„Mistkerl!“ knurrte Möngheym
und trat dem 19jährigen in die Rippen.
Aber Ulrich rührte sich nicht.
Sein Kopf war zur Seite
gekippt. Und Möngheym sah: Blut sickerte unter den Haaren hervor.
Mit dem Hinterkopf war der
19jährige auf einen Feldstein aufgeschlagen. Und diese Verletzung war schlimmer
als der Faustschlag gegen den Kopf.
„Mistkerl!“ murmelte Möngheym
abermals. „Wenn’s dir hier gefällt, dann bleib liegen.“
Er stieg in seinen Jeep und
fuhr nach Hinterstetten zurück.
Auf dem Rückweg dachte er nach
über seine Situation.
Ein Unbekannter erpreßte ihn
wegen der Unfallflucht neulich. Wegen der Sache bei der Baumschule. Zu dumm!
Auch Bullschett und Buchholz hingen mit drin. Und dann das mit Felix! Gestern
vormittag hatte man den Jungen am kleinen Fischsee gefunden. Bewußtlos, das
Haar blutverschmiert. War der Kleine gestürzt? Hatte irgendjemand ihn
niedergeschlagen? Felix lag im Krankenhaus, und die Ärzte ließen nicht zu, daß
er befragt wurde. War auch besser so.
Möngheym fuhr am BIERBRUNNEN
vorbei.
Eigentlich war’s Zeit für das
zweite Frühstück. Aber heute war dem Spediteur nicht danach. Er fuhr zu seiner
Villa.
Statt des Frühstücks genehmigte
er sich einen großen Schnaps. Das machte die Sorgen nicht kleiner, aber
vielleicht half es beim Nachdenken.
Von der Erpressung durch den
unbekannten Zeugen der Fahrerflucht hatte er seinen Kumpanen noch nichts
gesagt. Den Ferdi Buchholz ging das ohnehin wenig an. Der hatte nichts, kein
Geld, das man ihm abzwingen konnte.
Aber den Wilhelm, dachte
Möngheym und meinte Bullschett, den muß ich informieren.
Er nahm sein Schnapsglas und
setzte sich ans Telefon.
Als er die Hand zum Hörer
ausstreckte, klingelte der Apparat.
Möngheym meldete sich.
„Hier spricht Kommissar
Glockner“, ertönte eine sympathische Stimme. „Es geht um eine Nachforschung,
Herr Möngheym. Momentan befinde ich mich hier in Hinterstetten und zwar bei
Ihrem Bekannten Wilhelm Bullschett. Vermutlich wissen Sie noch nicht, was
passiert ist.“
„Keine Ahnung. Was denn?“
„Bullschetts Sohn, der kleine
Heini, ist verschwunden.“
„Verschwunden?“
„Seit gestern. Bullschett
befürchtet ein Verbrechen und hat das Polizeipräsidium in der Stadt
benachrichtigt. Ich gehöre zu einer Sonderkommission, die auch zuständig ist
für das Umland, in Fällen von Gewaltkriminalität und Organisiertem Verbrechen.
Kindesentführung und natürlich auch Tötungsdelikte gehören dazu.“
„Verstehe.“ Möngheym fühlte
sich benommen. Ein widersinniger Gedanke keimte in seinem Kopf.
„Ich stelle also
Nachforschungen an in der Sache“, fuhr Kommissar Glockner fort, „und gehe
zunächst davon aus, daß Heini Bullschett sich irgendwo bei Bekannten aufhält.
Leider hat Herr Bullschett versäumt, überall nachzufragen. Zwei von Heinis
Klassenkameraden hat er angerufen. Aber die wissen nichts. Ihren Sohn Felix,
meint er, brauchte ich nicht zu fragen. Dort wäre Heini bestimmt nicht. Die
beiden hätten sich zerstritten seit einiger Zeit, seien sozusagen spinnefeind
miteinander. Andererseits kann ich mir das bei Jungs in dem Alter nicht
vorstellen.“
Möngheym schluckte. „Stimmt
aber. Sie spielen nicht mehr zusammen. Felix sagte, Heini sei sein Feind. Ich
habe das nicht ernstgenommen. Aber Kinder sind nun mal so.“
„Sie wissen also nicht, wo
Heini sich aufhält, haben ihn nicht gesehen?“
„Schon seit Tagen nicht mehr.“
„Felix ist in der Schule?“
„Äh... nein. Er hatte einen
Unfall, liegt im Krankenhaus.“
„Das tut mir leid.“ Glockners
Stimme klang, als sei er hellhörig geworden. „Was für ein Unfall war das?“
„Ich weiß es nicht. Felix wurde
bewußtlos gefunden. Mit einer Kopfverletzung. Woher er die hat..
Möngheym sprach nicht weiter.
Auch Glockner schwieg.
Eine unausgesprochene Frage
schwebte für eine Weile in der Leitung.
„Nein“, sagte
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