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Freiheit für gequälte Tiere!

Freiheit für gequälte Tiere!

Titel: Freiheit für gequälte Tiere! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Sekunde vor dem Crash hat sie alles deutlich gesehen.“
    „Verwertbare Einzelheiten?“
    „Sie weiß, daß es ein blauer
Wagen war — vermutlich ein Mercedes. Und, was ein Glücksfall ist, sie hat sogar
das Kennzeichen lesen können: die Landkreis-Kfz-Nummer und dahinter ganz
deutlich BO 37.“
    „Bodo Möngheym“, rief Klößchen.
„Sein blauer Mercedes hat diese Nummer. Ist mir aufgefallen. Weil ich dachte:
BO wie Bodo. Manche Typen sind ja so eitel, daß sie sich ein Nummernschild
wünschen mit ihren Anfangsbuchstaben. Meistens mit denen vom Vor- und
Nachnamen. Bei mir wäre das dann WS, bei dir, Tim, PC — hahaha. Klingt wie ein
Kunststoff, der nicht recycelt ( wiederverwendet ) werden kann.“
    „Sehr witzig“, meinte der
TKKG-Häuptling und wandte sich wieder seiner Freundin zu. „Hat Sabine auch den
Fahrer gesehen?“
    „Sie beschreibt ihn wie Bodo
Möngheym. Natürlich nicht sehr genau. Dafür ging alles zu schnell. Aber mein
Papi sagt: Die Nennung des Kfz-Kennzeichens genügt. Bodo Möngheym ist dran.
Papis Kollegen, die dafür zuständig sind, haben ihn gleich heute morgen zur
Vernehmung bestellt. Außerdem wird sein frisch reparierter Wagen untersucht.
Man wird feststellen, daß die Lacksplitter am Unfallort von diesem Fahrzeug
stammen. Bodo M. wird überführt. Das steht schon mal fest. Und seine Tat wird
ihn teuer kommen. Wir können uns freuen, auch wenn wir diesmal nichts erreicht
haben. Daß wir total dabei waren mit unserem Einsatz, werde ich Sabine
erzählen.“
    Tim nickte. „Bruder Bodo können
wir also abhaken. Aber an übermächtigen Gegnern bleiben uns genug: Bernhard
Möngheym, Bullschett und Buchholz.“
    „Dann war da noch was“,
berichtete Gaby, „vorhin, als ich frühstückte mit meinen Eltern. Papi erhielt
einen Anruf aus dem Präsidium. Ich war gerade im Bad und habe mir den Pony
gekürzt. Hörte aber, wie Papi meiner Mami zurief, er müsse nach Hinterstetten.
Dann war er auch schon draußen, ehe ich fragen konnte.“
    „Nach Hinterstetten“, wunderte
sich Tim. „Dein Vater? Wegen einer Kleinigkeit muß er bestimmt nicht dorthin.
Das würde Valke erledigen.“
    „Genau! Wenn er zurück ist,
frage ich natürlich. Aber er hat Wochenend-Dienst. Es kann also dauern.“
    Tim sagte: „Dein Vater ist in Hinterstetten;
und wir rufen dort an. Jetzt ist es soweit, Leute: Bullschett und Möngheym
sollen Blut schwitzen. Wir fangen an mit einem anonymen Anruf bei dem
Viehgroßhändler. Wie besprochen. Okay?“

20. Nicht Felix, sondern Heini
     
    Ulrich Panke zitterte noch.
    Er hatte Gewalt angewendet, was
sonst nicht seine Art war. Er hatte Felix Möngheym mit Stricken gefesselt und
eingesperrt in der Holzhütte, in der sie untergeschlüpft waren für die Nacht.
    Vielleicht wäre diese Roheit
gar nicht nötig gewesen. Aber Ulrich befürchtete, daß der Kleine ihm weglief.
Und das durfte nicht sein. Felix war sein Faustpfand, seine Geisel, war 100 000
Mark wert und die Herausgabe des schriftlichen Geständnisses.
    Nein, dachte Ulrich. Ich darf
kein Risiko eingehen.
    Felix war anfangs starr vor
Schreck, schrie dann und schlug um sich. Aber da lag er schon in der Ecke,
verschnürt wie ein Rollschinken. Und Ulrich schloß hastig die Hüttentür hinter
sich — nicht ohne zu versichern: „Ich muß das tun. Aber keine Sorge! Du wirst
gleich befreit. Es ist dann alles besser für dich.“ Jetzt stieg er auf sein
Motorrad und fuhr los.
    Um Mitternacht hatte er
Möngheym zum zweiten Mal angerufen und den Treffpunkt ausgemacht: bei einem
Feldkreuz zwischen Molchsgrabenweiler und dem Tuttenhofer Wald, der als dunkler
Strich jenseits der Hügel den Horizont begrenzte.
    Knurrig hatte Möngheym
erwidert, er werde kommen — mit Lösegeld und dem schriftlichen Geständnis.
    Ulrich fuhr den Feldweg
entlang, überquerte eine wenig befahrene Straße, folgte dem Weg in eine Senke
und erreichte das Feldkreuz.
    Dort parkte ein Jeep.
    Bernhard Möngheym stand
daneben, bekleidet mit übergroßer Lederjoppe, Cordhosen und Stiefeln.
    Ulrich hatte sich etwas
beruhigt. Das Zittern war nur noch innerlich.
    Er hielt neben Möngheym, stieg
ab und grinste frech.

    „Sehr vernünftig, Möngheym, daß
Sie allein kommen. Keine Polizei! Wo ist das Geld?“
    Möngheyms Gesicht spiegelte
Hohn.
    „Geld? Wofür?“
    Ulrich stutzte. Wollte der ihn
herausfordern?
    „Haben Sie vergessen, daß ich
Ihren Sohn Felix in meiner Gewalt habe? Er ist meine Geisel.“
    „Du hast meinen Sohn nicht, du
Hampelmann.“
    „Wie

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