Freimaurer, Illuminaten und andere Verschwörer
zusammenstellen, mit denen wir belegen, dass Neandertaler immer noch existieren:
»Folgen Sie der Spur des Geldes!«, sagte die geheimnisvolle Nachrichtenquelle Deep Throat den beiden Reportern, die den Watergateskandal aufdeckten. Das war ein guter Ratschlag, und deshalb werden wir das auch tun. Nehmen wir einmal an, die Neandertaler haben wirklich riesige Schätze angehäuft. Bei ihrer Handwerkskunst und ihren bergmännischen Fähigkeiten wäre das durchaus wahrscheinlich. Dann sollte doch ihr Reichtum irgendwo wieder auftauchen. Folgen wir der Spur des Geldes und sehen wir nach, ob irgendjemand plötzlich unermesslich reich geworden ist in den Gebieten der Neandertaler, also in Nordeuropa, in den Pyrenäen oder in den Alpen.
Wir brauchen nicht lange zu suchen: Julius Caesar war nicht nur ein genialer Feldherr, sondern auch ein großer Bankrotteur. Es war ihm gelungen, bis 61 v. Chr. in seiner Amtszeit als Konsul so viele Schulden anzuhäufen, dass seine Gläubiger ihn nicht aus Rom abreisen lassen wollten, um seine Statthalterschaft in Spanien anzutreten. Erst als Crassus, der reichste Mann Roms, für ein Drittel seiner Schulden die Bürgschaft übernahm, konnte Caesar sein Amt antreten. Halten wir fest: Selbst der reichste Mann Roms konnte Caesars Schulden nicht mehr bezahlen, sie überstiegen tatsächlich jedes damals vorstellbare Maß. Crassus, der kühle Geschäftsmann, muss aber gewusst haben, dass Caesar seine Schulden bezahlen würde, sonst hätte er niemals riskiert, für ihn zu bürgen. Innerhalb eines Jahres in Spanien (in der Provinz Iberia) war Caesar nicht nur schuldenfrei, sondern auch noch reich. Er muss in Spanien auf eine gigantische Geldquelle gestoßen sein! Zeit seines Lebens war Caesar danach von einer iberischen Leibgarde umgeben, die er erst kurz vor seinem Tod entließ. Es sollen seltsame, gedrungene und breitnasige Gestalten von ungeheurer Körperkraft gewesen sein. Woher hatte Caesar so plötzlich das Geld? Es ging nicht um ein Taschengeld, sondern nach heutigem Wert um einen zweistelligen Millionenbetrag. Auch später warf Caesar mit Geld nur so um sich. Es ist etwa belegt, dass er während seiner
Zeit in Gallien seinem erklärten Gegner Cicero großzügig ein Darlehen von zweihunderttausend Denaren (etwa hunderttausend Euro) gab (Propyläen Weltgeschichte, Band 4 , Seite 265 ). Beträchtliche Teile seiner Armee bezahlte er selber. In Rom beklagten sich seine Gegner derweil, dass sich Caesar mit Barbaren umgab und auch noch von ihnen beraten ließ! Auch hier lesen wir wieder von gedrungenen, breitnasigen Gestalten, die mit Kelten oder Germanen so gar keine Ähnlichkeit haben.
Der Text über Caesar ist eine Mischung zwischen Wahrheit, Halbwahrheit und Erfindung. Caesars Ausgaben und Schulden waren in der Tat legendär, seine Geldquellen aber sind durchaus bekannt. Die reichen Silberminen in Südspanien sorgten für seine Entschuldung, mehr aber auch nicht. Reich war er nie. Und später schaffte er es immer wieder, Mäzene für seine politischen Ambitionen zu finden. Während der Gallischen Feldzüge plünderte er die eroberten Städte und die unterworfenen Völker schamlos aus und verwendete das Geld für seine Zwecke. Die gedrungenen Berater sind frei erfunden. Die Spanische (Iberische) Leibgarde ist hingegen historisch belegt, nicht aber, wie ihre Mitglieder aussahen. Daraus lässt sich eine weitere Regel aufstellen:
6 . Regel: Verdrillen Sie Wahres, Halbwahres und Erfundenes zu einem unentwirrbaren Knäuel. Der Aufwand für die Nachrecherche wird dadurch so groß, dass sich kaum jemand die Mühe macht.
Praktisch alle Verschwörungstheorien nutzen diese Technik. Das macht es enorm aufwendig, sie zu widerlegen. Man muss nicht nur beweisen, dass einzelne Tatsachen falsch sind, sondern auch noch, dass sie den Gesamteindruck hoffnungslos verzerren.
Jetzt ziehen wir unser Indiziennetz weiter zusammen:
Gleichzeitig begann in Rom eine unglaubliche unterirdische Bautätigkeit. Es entstand eine ganze Stadt unter der Erde, getarnt als Wasserleitungen, Abwassersysteme oder Nekropolen (unterirdische Begräbnisstätten). Sie haben sicher schon von den berühmten Katakomben gehört?Vom zweiten bis zum fünften Jahrhundert wurden sie von den ersten Christen als Begräbnisstätten und geheime Treffpunkte angelegt, sagen die Lehrbücher. Schaut man aber genauer hin, steht da verschämt: Sie bauten dafür vorchristliche unterirdische Gangsysteme aus.
Jetzt entsteht langsam das Bild
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