Freimaurer, Illuminaten und andere Verschwörer
aller anatomischen Details die Knochen für die Überreste eines Deserteurs der Kosakenarmee, die 1814 am Rhein gelagert hatte! Der berühmte Pathologe Rudolf Virchow stimmte ihm zu. Der englische Geologe William King meinte, die »Dumpfheit« eines Schimpansen müsse in dem gefundenen Schädel gesteckt haben. Der französische Anthropologe Marcellin Boule erklärte die Neandertaler zu verkrümmten Dummköpfen mit gebeugten Knien und schiefem Hals. Später dichtete man ihnen einen Bärenkult an und machte sie zu Menschenfressern.
Bis hierher stimmt alles. Der Boden ist bereitet, und wir können unsere Interpretation hinzufügen und gegen die Wissenschaft polemisieren.
Alles das war falsch, wie wir inzwischen wissen, geboren aus der Arroganz »etablierter« Wissenschaftler. Wenn uns die heutigen Wissenschaftler sagen, die Neandertaler seien ausgestorben, dann halten wir ihnen entgegen, dass sie genauso falsch liegen wie ihre früheren Kollegen – und wir werden es beweisen. Wie früher übersehen die Wissenschaftler auch heute alle Tatsachen, die ihr Weltbild gefährden könnten.
Wenn die Neandertaler wirklich vor 28 000 Jahren von den »überlegenen« modernen Menschen ausgerottet wurden, wie erklärt man sich einen Neandertalerschädel aus Spanien mit vielen modernen Merkmalen, der erst 24 500 Jahre alt ist? Und überhaupt: Die Neandertaler waren optimal an das kalte Leben im eiszeitlichen Europa angepasst und dann sollen sie ganz plötzlich ausgestorben sein? Will man uns wirklich weismachen, sie sollten dem jämmerlich frierenden Homo sapiens unterlegen gewesen sein, auf ihrem eigenen Terrain? In Israel, in der Höhle von Jebel Qafzeh, lebten Homo sapiens und Neandertaler mehr als 20 000 Jahre Tür an Tür, ohne sich gegenseitig zu stören. Und da sollen eingewanderte Homo sapiens den Neandertaler ausgerechnet in seinem heimatlichen Europa in wenigen 1000 Jahren ausgerottet
haben? Da kann etwas nicht stimmen – und es stimmt auch nicht.
Man könnte das natürlich noch weiter ausführen. Eine echte Verschwörungstheorie würde jetzt vielleicht noch spannende Berichte von Ausgrabungen einflechten. Vergessen Sie bitte nicht, der letzte Absatz ist Polemik und Spekulation. Wissenschaft hat immer mit offenen Fragen zu kämpfen. Aber das muss uns nicht kümmern, denn wir benutzen die Wissenschaft nur als Steinbruch.
Machen wir also weiter und begeben wir uns vom Reich der Spekulation ins Reich der Sage:
Die Neandertaler sind keineswegs verschwunden, und unsere Vorfahren wussten das genau. Wenn wir vor 2000 Jahren einem Bewohner Mitteleuropas, einem Germanen oder einem Kelten, gesagt hätten, wir suchen kleine Wesen, vielleicht einen Kopf kleiner als Menschen, mit großem Kopf, breiter Nase, vermutlich sehr klug und von erstaunlicher Körperkraft, was hätte er wohl gesagt? Er hätte wahrscheinlich geantwortet: »Sie suchen einen Zwerg!« Die Mythologie aller mitteleuropäischen Völker kennt Zwerge, und sie entsprechen genau dem Bild vom Neandertaler! Aber lassen wir noch einmal unsere Vorfahren sprechen: »Zwerge, ja klar, die gibt es! Aber sicher doch! Sie wohnen in den Bergen, sie graben nach Erzen, nach Gold, nach Edelsteinen. Unglaublich geschickte Handwerker sind das! Niemand baut bessere Waffen! Haben Sie das Schwert unseres Königs gesehen? Es soll von Zwergenhandwerkern stammen. Nein, ich habe noch nie einen gesehen, sie zeigen sich nicht. Ich bin auch nicht scharf drauf, ehrlich gesagt.«
Unser Vorfahr senkt an dieser Stelle die Stimme und sagt leise: »Sie sind zauberkräftig, wissen Sie! Und ungeheuer stark! Man sagt, sie sollen manchem Betrüger den Kopf abgerissen haben! Mit bloßen Händen! Wenn Sie mich fragen: das sind Ammenmärchen. Aber
bitte! Wer weiß das schon.« Dann sieht er sich um, als könne einer der Zwerge zuhören, beugt sich vor und flüstert: »Sie sollen unermessliche Schätze hüten! Gold! Edelsteine! Ihre Berghöhlen glitzern davon, sagt man! Fragen Sie den Priester, der weiß mehr darüber!«
Das Wort »Zwerg« gibt es in allen germanischen Sprachen, aber es lässt sich von keiner indoeuropäischen Wurzel ableiten. Was schließen wir daraus? Offenbar stammt es nicht aus dem Indogermanischen. Die Ureinwohner Nordeuropas kannten es, und die Germanen haben es übernommen. Wohin man auch kommt: Die Legenden europäischer Völker schreiben den Zwergen eine erstaunliche Menge von gemeinsamen Eigenschaften zu: Sie sind muskelstark, klug, klein und geschickte
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