Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freiwild Mann

Freiwild Mann

Titel: Freiwild Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
Vom Netzwerk:
abgeschlossen, und ich bin eine vollwertige Frau in der Gesellschaft. Olane, Moryn und ich wollten uns als Team anmelden. Alles war im voraus geplant. Wir wollten lustig sein, das Leben für eine Zeit leichtnehmen, die Routinefahrten in Picknicks verwandeln, die Schweinejagd als Sport auffassen.
    Und jetzt ist die Party, die niemals begonnen hat, schon vorbei. Olane und Moryn sind tot, und Diarmid MacDiarmid, den ich hätte töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte, hat neun weitere Vernichterinnen umgebracht. Die werde ich für immer auf dem Gewissen haben. Anscheinend hat jede recht und ich unrecht: Die Schweine müssen ausgerottet werden. Und zuallererst Diarmid MacDiarmid. Solange er am Leben ist, bin ich schmutzig.
    Jetzt bin ich hier an einem elenden Morgen mit lauter völlig Fremden und mache mich auf den Weg, einen Mann zu töten, der schon längst tot sein sollte. Was würden sie tun, wenn sie wüßten, daß ich ihn hätte umbringen können und es nicht getan habe? Sie würden mich exekutieren. Ihre Kameradinnen sind vor ein paar Tagen ums Leben gekommen, jene, die für sie Olane und Moryn waren …“
    Es war nicht ganz richtig, daß Rura mit völlig Fremden zusammen war. Die Mitglieder ihrer Mannschaft waren ihr am vergangenen Abend vorgestellt worden. Robin Deyn und Mirage Mathilde: erfahrene Vernichterinnen. Sie waren seit einem Jahr im aktiven Dienst.
    Robin steuerte das Frauto. Mirage saß mit Rura zusammen auf dem Rücksitz. Sie schnitzte eine Kerbe in die Schulterstütze ihres Lasergewehrs. Sieben solcher Kerben waren zu sehen, jede stand für einen erlegten Mann.
    Der Schirm des Frautos schüttelte die Regentropfen so schnell ab, wie sie fielen. Aber die Sicht war schlecht, zeitweilig konnten sie nur fünfzig Meter weit sehen, und das Frauto schlich mit ungefähr fünfundsechzig Stundenkilometern durch die Gegend. Irgendwo über ihnen kämpfte sich der Überwachungshubschrauber unsichtbar und ohnmächtig durch den Nebel und die niedrige Wolkendecke. Irgendwo über ihnen ärgerte sich Kayt über die immer kleiner werdende Wahrscheinlichkeit, der MacDiarmid-Horde entgegentreten zu können.
    „Schade, daß an deinem ersten Tag so ein unangenehmes Wetter herrscht“, sagte Mirage. „Allerdings kann es sich noch bessern, bis wir in Fort William sind.“
    „Wenn wir überhaupt jemals nach Fort William kommen“, warf Robin ein. „Der Wetterbericht besagt nichts Gutes. Ich befürchte, daß wir bald zurückbeordert werden.“
    „Es wird aufklaren“, sagte Mirage. „Ich fühle es.“
    „Baby“, lachte Robin, „das ist ein dummes Gefühl. Du solltest dir mal die Worte anhören, die die da oben im Hubschrauber benutzen.“
    Mirage überprüfte auf der Karte ihre Position. „In ungefähr zwanzig Kilometern kommt Glasgow. Fahren wir hindurch oder darum herum?“
    „Warte. Ich frage bei der Kommandantur nach.“ Robin funkte die Frage an den Hubschrauber. Rura konnte nicht hören, was sie sagte. Es interessierte sie auch gar nicht.
    „Die Kommandantur sagt, daß es sinnlos ist, von dort oben etwas erkennen zu wollen. Auf zweihundert Kilometer nach Norden nichts als Wolkenbänke. Wir sollen auf eigene Initiative arbeiten. Die Fünfte macht Schluß für heute. Eine von denen ist in einen Baum gerast, und eine andere hatte eine unangenehme Begegnung mit einem Hügel. Wenn du mich fragst – die sind einfach amateurhaft gefahren.“
    „Horrido!“ sagte Mirage. „An sich war ich ja dafür, Schluß zu machen. Aber jetzt, wo die Fünfte die Hosen voll hat, wollen wir doch mal sehen, ob wir nicht doch etwas finden können.“
    „Klar.“ Robin horchte noch einmal auf das Funkgerät. „Fünf von uns kehren auch um. Nicht mehr annehmbare Bodennebel, sagen sie.“
    „Säue!“ Mirage wandte sich an Rura. „Was meinst du, Baby, sollen wir, oder sollten wir nicht?“
    „Fahren wir weiter“, sagte Rura gleichgültig. „Wir sterben schließlich nur einmal.“
    „So gefällst du mir! Hast du gehört, Robin? Das Kindchen ist goldrichtig.“
    „Ich höre es“, sagte Robin. „Jetzt arbeiten wir also auf eigene Verantwortung. Ich brauche jetzt gute Navigation, Mirage, besonders, wenn wir ins Hochland kommen. Was ist übrigens mit Glasgow?“
    „Wir fahren hindurch“, sagte Mirage. „Was sonst? Es ist immer drin, daß irgendein Schwein nach Metall sucht. Außerdem mag ich Geisterstädte. Sie sind romantisch.“
    Glasgow war tatsächlich eine tote Stadt. Während das Frauto vorsichtig auf mittlere

Weitere Kostenlose Bücher