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Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jamie Lynn Braziel
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befreien, ohne wirklich grob zu werden. Doch er wurde immer zudringlicher und ich machte mir allmählich Sorgen. Er packte meine Arme mit eisernem Griff. Mein Herz begann zu rasen, als mir klar wurde, dass ich hier womöglich in ernsten Schwierigkeiten steckte.
    Der Parkplatz war nicht besonders gut beleuchtet, doch zum Glück hatte ich nahe am Eingang geparkt. Ich wollte gerade anfangen zu schreien, als ein Paar aus dem Restaurant trat. Sie sahen, wie ich mich wand und wehrte, und ihr Gelächter verstummte urplötzlich. Als sie auf uns zukamen, ergriff Tom die Flucht und hastete zu seinem Auto.
    »Alles in Ordnung?«, fragte die ältere Frau besorgt.
    »Ja, danke«, erwiderte ich so ruhig wie möglich. Ich zitterte bei dem Gedanken, was hätte passieren können, wenn sie nicht im richtigen Moment aufgetaucht wären. Ich versicherte den beiden noch einmal, dass mit mir alles in Ordnung sei, setzte mich in mein Auto und fuhr auf direktem Weg nach Hause. Die ganze Situation hatte mich ganz schön aufgewühlt.
    Als ich Brian am nächsten Tag davon erzählte, war er furchtbar wütend geworden und hatte mir dringend geraten, einen Selbstverteidigungskurs oder etwas Ähnliches zu machen. Eigentlich war das gar keine schlechte Idee. Ich wollte mich im Notfall wehren können, schließlich hatte mich dieser Widerling ja regelrecht angegriffen. Aber eine Methode, mit der ich jemanden auf Distanz halten konnte, war mir lieber. Schließlich hatte ich mich entschieden, Dads Rat zu befolgen.
    Durch die Jahre, die mein Vater als Polizist gearbeitet hatte, betrachtete er die Dinge mit anderen Augen. Er hatte noch viele Freunde bei der Polizei und warnte mich immer wieder vor denGefahren, denen gerade Frauen ausgesetzt seien. Seit Jahren hatte er mich gedrängt, einen Waffenschein zu erwerben. Durch Dads Beruf hatte ich mein ganzes Leben lang mit Schusswaffen zu tun gehabt; ich war damit aufgewachsen, hatte es aber nie ernsthaft in Erwägung gezogen, ständig eine Waffe bei mir zu tragen. – Bis zu diesem Erlebnis auf dem Parkplatz. Am Tag danach hatte ich Dad gebeten, mich beim Kauf einer Pistole zu beraten, und eine Woche später begann der Schießunterricht.
    Das Telefongespräch mit Mutter am Tag nach diesem desaströsen Blind Date war nicht besonders gut verlaufen. Ich wollte gerade unter die Dusche springen, als das Telefon klingelte. »Hallo?«
    »Und? Wie war deine Verabredung?«, wollte sie wissen.
    Ich hätte wissen müssen, dass sie es war. Ich warf einen Blick auf die Uhr: Es war neun Uhr an einem Sonntagmorgen. »Mutter, wir sehen uns sowieso in etwas mehr als einer Stunde. Hätte das nicht warten können?«
    »Nein, hätte es nicht. Also, erzähl schon, wie es war.« Ich konnte sie förmlich vor mir sehen, wie sie geschäftig in der Küche hin und her lief, während wir telefonierten.
    Ich sank auf die Bettkante. Wer weiß, wie lange dieses Gespräch dauern würde, also konnte ich es mir ebenso gut gemütlich machen. »Um es gleich vorwegzusagen: Du darfst keine Blind Dates mehr für mich arrangieren.«
    »Wie meinst du das?« Sie klang eingeschnappt.
    Ich schob den Hörer an das andere Ohr, sodass ich mir den Nagelknipser angeln konnte. »Der Typ war widerlich und er ist sehr zudringlich und grob geworden.«
    »Emma, jetzt übertreibst du aber sicher. Marilyn hat gesagt, er ist ein sehr netter junger Mann.« Und wenn Marilyn das sagte, musste es selbstverständlich stimmen.
    Ich verdrehte die Augen. »Marilyn hat überhaupt keine Ahnung. Ich übertreibe nicht und wir werden uns nicht noch einmal verabreden.«
    »Du bist auch nie zufrieden. An jedem Mann, mit dem du ausgehst, hast du etwas auszusetzen.«
    Allmählich wurde ich wütend. »Das liegt daran, dass es an jedem Mann, mit dem ich ausgehe, etwas auszusetzen gibt.«
    Am anderen Ende der Leitung schnaubte Mutter ärgerlich. »Allmählich glaube ich, dass du gar nicht heiraten und eine Familie gründen willst.«
    »Du kannst von mir aus denken, was du willst, Mutter. Es ist mir mittlerweile egal.« Ich hatte einfach aufgelegt und natürlich dauerte es keine Minute, bis das Telefon wieder klingelte. Ich wusste, dass es meine Mutter war, die mir die Leviten lesen wollte, aber ich hatte keine Lust, mir das anzuhören.
    Zum Glück war Brian an diesem Sonntag nach dem Gottesdienst zum Mittagessen ins Pfarrhaus mitgekommen und er erzählte ihr die Geschichte so überzeugend, dass sie schon bald mit ihm einer Meinung war: Ich hätte gar nicht anders reagieren können.

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