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Freizeichen

Freizeichen

Titel: Freizeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildikó von Kuerthy
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Gefühlsäußerungen für unmännlich. Männe r möge n es , glaub e ich , wen n si e eine m nich t den geringste n Anhaltspunk t dafü r liefern , wa s i n ihne n vorgeht. Wahrscheinlic h deshalb , wei l of t nicht s i n ihne n vorgeht.
    Robi n wa r vo n Gesa s Vill a offe n sichtlic h beeindruckt . «Keine schlecht e Wahl . S o beginn t als o da s neu e Lebe n vo n Stell a X. Ma l sehen , wi e konsequen t d u spielst . Sol l ic h dic h mi t dem Waverunne r an s Ufe r bringen ? Angeblic h bis t d u j a scho n fast z u Hause.»
    «Gerne! Ich habe allerdings keine Ahnung, was ein Waverunne r ist.»
    Wi e wunderbar , wen n ma n nich t lüge n mus s un d trotzde m für phantasievoll gehalten wird! Ein Superspiel! Und Robin dachte sicher , das s ic h mir , sobal d e r mi t seine r dicke n Yach t u m die Eck e verschwunde n wäre , ei n Tax i rufe n würde , u m z u meiner Unterkunf t z u gelangen , vermutlic h eine m verlotterten Campingplat z irgendw o i m Hinterland.
    De r Waverunne r stellt e sic h al s ein e Ar t zweisitziges Motorra d au f Wasserskier n heraus . Ic h kan n nu r jede r Frau empfehlen, mit dem Mann, dem sie dringend, aber unauffällig näher kommen möchte, auf so ein Ding zu steigen. Zugegeben, im Alltag ergibt sich die Möglichkeit eher selten. Da bleibt meist nur die alte Nummer: Horrorfilm im Kino gucken und dann , wen n ma n si e nich t ohnehi n hat , schwach e Ner v en vortäuschen . Ic h hingege n klammert e mic h völli g unverdächtig an Robin fest und war der glücklichste Mensch der Welt. Mit irrer Geschwindigkeit hopsten wir über Wellen, und ich musste mehrmal s lau t «Jipiii » schreien , u m meine r Begeisterung angemesse n Au s druc k z u verleihen . A m Ufe r drückt e ic h Robin zu m Dank.
    «Ach , da s wa r wunderbar ! Viele n Dan k für s Mitnehmen!»
    «Wi e kan n e s den n sein , das s d u i n diese r Millionärshütte wohnst , abe r noc h ni e mi t eine m Waverunne r gefahre n bist?»
    Ha , wollt e mic h de r Phantasi e losigkei t überführen , der Schlaumeier . Nich t mi t mir.
    «Da s Hau s gehör t meine r Tante . Ic h bi n nu r z u Besuc h da.»
    «Wi e lang e bleibs t du?»
    «Bi s Sonntag.»
    «Ist das die Wahrheit?»
    «Vielleicht.»
    Nee , wa s ka m ic h mi r tol l un d geheimnisvol l vor . Ic h strich mi r da s nass e Haa r au s de r Stirn , s o wi e e s di e Bon d - Girls imme r tun , wen n si e au s de m Mee r steigen.
    «Dan n sollte n wi r un s möglichs t bal d wiedersehen , oder?» Robi n schaut e mic h ei n bissche n unsiche r an , wa s mein Selbstbewusstsei n in s Unermesslich e steige n un d mi c h lässig antworte n ließ : «Da s seh e ic h auc h so . Vielleich t morgen?»
    Ode r wa r da s jetz t doc h z u gewagt ? Eine n Momen t lang fürchtet e ich , z u wei t gegange n z u sein . Abe r nein , e s wa r gut gegangen.
    «Sol l ic h dic h u m vie r hie r abholen ? Wi r könnte n z u einer sch ö ne n Buch t i m Norde n fahren . Has t d u Lust?»
    «Nur , wen n e s ein e einsam e Buch t ist.»
    Donnerwetter , ic h fan d mic h einfac h irr e lasziv . Hatt e bisher ga r nicht s vo n diese r Begabun g gewusst.
    «Ziemlic h einsam.»
    «Wi e erfreulich.»
    «Allerdings . Und , wa s is t mi t dir?»
    «Wa s sol l mi t mi r sein?»
    «Bis t d u noc h z u haben , Stell a X?»
    «Gena u u m da s herauszufinden , bi n ic h hier.»
    Wau , als o wirklich , wi e coo l da s klingt ! Ic h bi n vo n mi r selbst zutiefs t beeindruckt , un d auc h Robi n schau t mic h äußerst interessier t an.
    «Dan n a ls o bi s morgen.»
    Ic h wa r mi r nich t gan z sicher , o b ic h mic h einfac h umdrehen un d gehe n sollte . Z u coo l kan n auc h abschrecken d wirken . Man mus s versuchen , da s richtig e Ma ß zwische n Lässigkei t und Mädchenhaftigkei t z u finden . I n Anbetrach t de s Zeitdrucks beschlos s ich , ehe r geradlini g vorzugehen.
    «Ic h freu e mic h scho n seh r au f dich.»
    «Un d ic h mic h au f dich.»
    Robi n zo g mic h a n sic h und , ja , mein e Güte , wa s sol l ich sagen ? Sein e Lippe n schmeckte n nac h Salz , un d e r hatt e eine Han d Besit z ergreifen d u m meine n Nac ke n gelegt , so , wi e es mir bisher nur aus amerikanischen Spielfilmen bekannt war, und, verdammt nochmal, es war wirklich einer dieser Küsse, die einem durch den ganzen Körper gehen, aber dann schließlich hauptsächlich im Unterleib ein unglaubliches Feuer l egen . Um e s kla r z u sagen , sodas s e s nich t kling t wi e i m Liebestaumel dämlic h gestottert : E s wa r eine r

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