Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freizeichen

Freizeichen

Titel: Freizeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildikó von Kuerthy
Vom Netzwerk:
da s mach t mic h nich t nervös ? Di e ha t vierma l am Ta g Sex ! A n s o wa s kan n ic h mic h nich t einma l meh r erinnern! Abe r ic h hab e mic h entschieden : Ic h wil l Lieb e i n meinem Lebe n haben . Un d di e ha t na c h einige r Zei t nicht s meh r mit wilde r Leidenschaf t z u tun . Da s is t leide r so . Lieb e is t ewig, Lus t nicht . D u kanns t nich t beide s haben . Un d egal , wi e d u dich entscheidest , d u wirs t imme r wiede r da s Gefüh l haben , wa s zu verpassen.»
    «Da s kling t s o schreckli c h abgeklärt . Dara n wil l ic h nicht glauben.»
    «D u machs t di r wa s vor . Ic h find e e s völli g i n Ordnung , wenn d u mi t diese m Robi n rumflirtes t ode r vo n mi r au s auc h mi t ihm schläfst . Wa s deine m Selbstbewusstsei n gu t tut , tu t j a auch deine r Beziehun g gut . S o hab e ic h nac h meine m Seitensprung versucht , mi r mei n schlechte s Gewisse n klei n z u reden . Aber geh t e s di r wirklic h u m de n tolle n Robi n mi t seine r Superyacht, de r i n di r irgendwelch e Klei n - Mädche n - Phantasien wachrüttelt?»
    A m schlimmste n sin d j a di e Leute , di e R echt haben. Über die ärger t ma n sic h a m meisten , wei l ma n sic h irgendwi e s o ertappt fühlt . Ic h versuche , mic h au f da s Olivenstückche n zu konzentrieren , da s e s sic h zwische n meine n Backenzähnen beque m gemach t hat . Leide r hab e ic h s o riesig e Taschen zwische n meine n Zähnen . Sollt e ein e Hungersno t ausbrechen, könnt e ic h dan k de r Speiserest e i n meine m Mun d spielen d ein Jah r lan g überleben.
    «Bis t d u jetz t beleidigt?»
    Cor a schau t mic h freundlic h an , un d ic h denke , das s si e ja nicht s dafü r kann , das s si e Rech t hat.
    «Ach , n a ja , vielleich t ei n bisschen.»
    «Weiß t du , wen n ic h dic h scho n lang e kenne n würde , wäre ic h bestimm t nich t s o offen . Abe r ic h finde , das s ma n Kriti k von Fremden meist besser erträgt als von engen Freunden. Ganz zu schweige n vo m eigene n Freund . Ic h wei ß nicht , wi e e s di r geht, abe r Kriti k vo n dem , de n ic h liebe , lehn e ic h grundsätzlic h ab.»
    «Ic h auch.»
    «I n deine m Fal l geh t e s nu r u m eines : Liebs t d u deinen Freun d noc h ode r nicht ? Un d wen n d u ih n liebst , dan n solltest d u ih n nich t verlassen , blo ß wei l es dir gerade mal ein bisschen langweili g geworde n ist . Wen n d u da s tust , langweils t d u dich womöglic h i n vie r Jahre n mi t de m falsche n Mann . Un d da s wäre di e wirklich e Katastrophe . Also : Liebs t d u ih n noch?»
    Na , s o mach t da s j a überhaup t keine n Spaß . Wa s is t den n das fü r ein e Frage ? Natürlic h lieb e ic h meine n Benn i noch . Abe r das wir d ma n doc h woh l noc h fü r ein e Weil e verdränge n dürfen. Wi e sol l ma n den n sons t ein e Kris e schöpferisc h gestalte n und ordentlic h genießen ? Lieb e is t ei n Totschlagargument . Ben b enutz t e s auc h manchmal , wen n e r kein e Lus t ha t z u streiten. Da s is t unfai r un d egoistisch . Wen n ic h mic h gerad e s o richtig schö n i n Rag e geschimpf t habe , sag t e r mi t gespielter Zerknirschung:
    «Aber , Belle , vergis s nicht , wi r hatte n auc h schön e Zeiten.» U n d dan n mus s ic h lache n un d aufhöre n z u streiten , obwoh l ich eigentlic h weiterstreite n wil l un d i m Grund e j a auc h noc h sauer bin . Ei n blöde s Gefühl . Wi e wen n ma n Schluckau f ha t und erschreckt wird. Dann bleiben die restlichen Schluckäufe drinnen , un d da s is t irgendwi e auc h nich t angenehm.
    Ic h entschließ e mich , etwa s Bedeutsame s z u sagen . «Ic h bin mi r nich t meh r sicher , o b ic h ih n noc h liebe. » Un d gena u in diese m Momen t schläg t mei n Lebe n eine n Purzelbau m mit anschließende m dreifache m Handstan d - Überschlag . I c h bi n wie gelähmt und kann nur hoffen, dass ich einigermaßen unbeschädig t au s diese m Chao s rauskomme.
     
    «Juhuuuu! Cora! Was trinkst du da? Hauptsache, du hast mir noc h wa s übri g gelassen!»
    Ein e seh r groß e Fra u komm t au f un s zu , breite t di e Arm e aus un d küs s t Cor a au f beid e Wangen.
    «Mensch , d u bis t ers t eine n Ta g hie r un d scho n kackbraun. Has t d u da s Wellnes s - Zentru m scho n fotografiert ? Un d die Wasserbetten im Ruheraum? Ach, ist ja auch egal. Ich habe dir wa s Irre s z u erzählen!»
    Fasziniert folge ich dem Auftritt von Coras Kollegin. Diese Fra u sieh t aus , al s hätt e si e i n ihre m Lebe n noc h kein e Kalorie

Weitere Kostenlose Bücher