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Freizeichen

Freizeichen

Titel: Freizeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildikó von Kuerthy
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vo n Mensche n vor , di e sic h zwa r teur e Auto s leisten konnten, damit aber hauptsächlich z u r Kosmetikerin , ins Fitness - Studi o ode r in s entschlackend e Welln ess - Wochenende unterweg s waren . Wi e erschrecken d wa r es , i n de n Ferie n a n der Ostse e Männe r z u beobachten , di e a m Hinter n aussahe n wi e Ilja Rogof f unte r de n Augen . Ic h wa r s o wa s nich t gewohnt , denn mein e Elter n ware n glücklicherweis e nich t s o irr e modern, ständi g nacki g durc h di e Wohnun g z u laufe n un d mic h zu zwingen , si e mi t Vorname n anzusprechen.
    E s wa r di e Zeit , al s ic h noc h mi t Jung s schlief , di e jede s Haar, da s au f ihre r Brus t z u wachse n geruhte , persönlic h un d feierlich begrüßten. Die Zeit, als ich n oc h Spor t au s Spa ß macht e und nicht , u m abzunehmen . Al s ic h mein e Creme s i m Supermarkt kaufte , al s mein e Ferse n noc h nich t aussahe n wi e blasse Bratäpfe l un d ic h noc h niemal s vo n de r Existen z von Lippenkonturstifte n gehör t hatte . Al s ic h hoffte , vielleich t doch noc h eine n vaginale n Orgasmu s z u erleben , un d davo n ausging, das s mein e Brüst e bestimm t noc h wachse n würden.
    E s wa r ein e schön e Zeit , un d si e is t lang e her . U m gena u zu sein : seh r lange.
    «Un d w o wohne n Si e hier? » Märe n läss t nich t locker . E s ist doc h imme r wiede r erstaunlich , wi e seh r Mensche n um Aufmerksamkeit buhlen, die eigentlich froh sein sollten, dass sie noc h keine r bemerk t hat . Märe n kau t mi t eine r Inbrunst Kaugummi , di e mi r frei e Sich t i n di e Tiefe n ihre s Rachenraumes gewährt.
    «Be i meine r Tan t e.»
    «Un d w o wohn t die?»
    «Gal a Llamp.»
    «Da s is t j a lustig . D a wohn t mein e Schweste r auch.»
    Ic h zieh e e s vor , nich t ma l mi t eine m desinteressierten «Mmmmh» zu antworten. Solche Leute erzählen einem sonst ungebete n ihr e ganz e langweilig e Familiengeschichte . M ein Schweige n wirk t au f Märe n abe r wi e di e dringende Aufforderun g z u noc h meh r Gequatsche.
    «Mein e Schweste r is t di e best e Paparazz a de r Insel . Si e hat auc h 'ne n ech t geile n Künstlernamen : Laur a Luchs . Luchs , von wege n Auge n wi e ei n Luch s un d so . Si e habe n de n Namen bestimm t scho n ma l gehört , oder?»
    «Bedaure.»
    «Si e schieß t hie r di e ganze n Promi s fü r di e ‹Bunte › un d die ‹Bild › ab . Neulic h ha t si e sic h dre i Tag e lan g i m Tarnanzu g auf de m Grundstüc k vo n Michae l Dougla s versteckt.»
    «Auc h ein e Art , sein e Zei t z u verbringen» , sag e ich geringschätzig . Abe r Märe n schein t ohn e mei n Dazutun spontan e Zuneigun g z u mi r gefass t z u haben.
    «Ja , toll , nicht ? Rate n Si e mal , we n si e be i ihre r Aktion abgeschosse n hat!?»
    «Womöglic h Michae l Douglas?»
    «Ja , abe r ebe n nich t alleine . Und jetzt raten Sie mal, wer mit ih m i m Poo l war!?»
    Wiederu m halt e ic h Schweigsamkei t fü r di e best e Antwort.
    «Sein e Frau!»
    «Donnerwetter . Da s ha t ma n j a selten . Wa s fü r ei n Skandal.» Fü r Märe n is t da s di e Aufforderung , mi r eine n ermüdenden Vortra g übe r di e Kuns t de r Tarnun g un d di e Fertigkei t des Anschleichen s z u halten . Si e selbs t würd e ihre r Schweste r öfter ma l i m Tarnanzu g assistieren , unte r andere m auc h deshalb , weil ih r Naturtön e s o gu t stünden.
    Ers t neulic h hätte n si e Diete r Bohle n übe r di e ganz e Ins e l verfolg t i n de r Annahme , di e Fra u au f de m Beifahrersit z sei sein e neu e Flamme . Mi r persönlic h wär e da s ech t nicht aufgefallen . De r Dieter , find e ich , de r bleib t seine m Frauenty p ja s o irr e treu , das s ma n einig e nu r pe r genetische m Fingerabdruck voneinan d e r unterscheide n kann.
    E s is t nich t so , das s ic h mic h fü r Klatsc h nich t interessierte. Ic h bi n imme r seh r aufgeregt , wen n ic h glaube , i n Hamburg eine n Prominente n gesehe n z u haben . Ic h könnt e zu m Beispiel schwören , das s ic h neulic h de n Marku s Lan z entdeck t habe . Den kenn e ic h vo n meine r letzte n Grippe.
    Ic h la g dre i Tag e lan g i m Bet t un d guckt e vo n morgen s bis abend s Fernsehen . Sein e Sendun g mocht e ic h besonder s gerne. Meisten s handel n di e Beiträg e vo n Frauen , di e sic h ganz entsetzlic h fü r irgendwa s schämen , wa s mi t ihre m Körpe r z u tun hat. Entweder haben sie enorme Hängebrüste, die aussehen wie Eieromeletts , be i dene n bei m Wende n wa s schie f

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