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Freizeichen

Freizeichen

Titel: Freizeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ildikó von Kuerthy
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t e solle n wir uns Brettbäuche antrainieren mit so ausgeprägten Sehne n - und Muskelsträngen , das s si e mic h a n di e hässliche n Zeichnungen au s de m Biobuc h erinner n ode r a n Walnüss e i n eine m Kondom. Finde t s o wa s wirklic h jeman d schön ? Ic h fürchte , ja . Meine M u skel n sin d jedenfall s siche r eingebette t un d verborgen , und ich fürchte, so wird es auch bleiben. Nicht zuletzt weil Robin mi r gerad e ei n Ei s mi t Sahn e holt . Währen d e r unterweg s ist, verarbeit e ic h divers e Enttäuschungen.
    1 ) Diese r Stran d is t zwa r seh r s c hön, aber keineswegs einsam. Z u körperliche n Annäherunge n wir d e s hie r mi t Sicherhei t nicht kommen.
    2 ) Robi n ha t gerad e zufälli g sein e Bekannt e Märe n mi t ihrem mallorquinische n Freun d Joa n getroffen.
    3 ) Märe n lieg t jetz t ausgerechne t nebe n mir.
    3a) Sie ist wahrscheinlic h noc h nich t ma l volljähri g un d wiegt s o gu t wi e nichts.
    4 ) Robi n is t ga r kei n Yachtbesitzer.
    Wi e ic h inzwische n weiß , ha t Robi n di e «Lad y Harmony » nur von Marbella nach Puerto Andratx überführt. Der eigentliche Besitze r is t ei n Juwelie r au s de m Rheinland . Al s Märe n fragte:
    «Wan n wil l de r Alt e sei n Boo t eigentlic h ma l wiede r selber benutzen?» , hofft e ich , dami t se i Robin s Vate r gemeint . Al s ich nachfragte , schlu g si e sic h erschrocke n au f de n Mund.
    «O h Scheiße , d u has t ih r gesagt , da s se i dein e Yacht?» Robi n wa r empört , abe r gleichzeiti g verlegen.
    «Hab e ic h nicht ! Si e ha t mic h ni e danac h gefragt.»
    Ja , e s stimmt , das s ic h ih n ni e konkre t gefrag t habe . Abe r man wir d doc h woh l noc h davo n ausgehe n dürfen , das s Männe r sich i n de r Rege l nu r mi t Yacht e n fortbewegen , di e ihne n auch gehören.
    Robi n zupft e mic h a m Ohrläppchen.
    «Bis t d u jetz t enttäuscht?»
    Wa s sol l ic h sagen ? D u denkst , d u has t de n Kapitä n erwischt, un d dan n stell t sic h raus , das s e s blo ß ei n Matros e ist . Natürlich wa r ic h enttäuscht!
    «Natür l ic h nicht» , sagt e ich.
    Erleichter t ga b e r mi r eine n Klap s au f meine n Po.
    «Spinns t du , de r wackel t jetz t noc h dre i Stunden!»
    Ic h kan n Robi n einfac h nich t bös e sein . Un d ic h wei ß auch, warum . Wei l e r mi r nich t genu g bedeutet . Waru m sollt e ich unse r Zusammensei n dami t belasten , mic h übe r ih n aufzuregen? Ich mag ihn nur, er ist es nicht wert. Aber er ist wirklich ein hübsche r Junge . Dies e lange n Beine . Un d s o ei n schmales Becken. Ben ist ja eher breit gebaut in der Hüfte, sodass ich es häufig bedauere, dass er nicht unsere Kinder bekommen kann. E r ha t sic h imme r noc h nich t gemelde t - be i Sonja , mein e ich. Ring t e r mi t seine m Gewissen , wei l e r ih r zusage n möchte? Ode r wei ß e r nicht , wi e e r ih r absage n soll?
    Be n is t ei n Mensch , de r unger n di e Gefühl e andere r verle tzt. E s se i denn , e s handel t sic h u m mein e Gefühle.
    «Sin d Si e zu m erste n Ma l au f Malle?»
    Huch, denke ich, die kann ja sprechen. Ich hatte Mären ganz vergessen . Wa s de r woh l einfallt , mic h z u siezen . Al s se i ich ihr e unbeschlafen e Handarbeitslehrerin!
    Ic h r icht e meine n Blic k konzentrier t i n di e Ferne , u m ihr anzudeuten, dass ich an einer Konversation mit einem Kind nich t interessier t bin , da s wede r i n meine r Alters - noc h in meine r Gewichtsklass e mitspiele n kann . Z u gu t erinner e ich mich , wi e ic h i n ihre m Alt er über Frauen in meinem Alter gedach t habe . Mi t Verwunderun g un d Interess e beobachtet e ich damal s dies e arme n Kreaturen , Greisinne n übe r dreißig , di e sich a m Stran d ih r Handtuc h u m di e Hüfte n schlangen , e s fallen ließen , wen n si e in s Mee r gingen , un d dan n , ega l wie schweinekackekalt das Wasser war, gaaanz schnell zumindest bi s z u de n Hüfte n dari n verschwanden . Zu m Glüc k haben gnädig e Modeschöpfe r z u diese m Zweck e seh r kleidsame Textilien erfunden, die Pareos heißen oder auch «Orangenhautabdecker für Fraue n , di e trot z ihre s Alter s meinen, noch an den Strand gehen zu müssen, sich aber keine ordentlich e Operatio n leiste n können».
    Wi e hab e ic h mich , ach , ic h junges , unwissende s Ding , zu jene r Zei t geekel t vo r Männern , dere n Brustbehaarun g langsam wei ß wurd e un d di e deshal b aussahen , al s würde n si e bei lebendigem Leib verschimmeln. Wie seltsam kam mir der Anblic k

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