Freizeichen
, ih n z u treffen . Er würde mich also betrügen, wenn er könnte. Jetzt wäre die Gelegenheit , sic h eine n uneinholbare n Vorsprun g zu verschaffen. Wobei es mit größter Wahrscheinlichke i t eine kleinliche und verzweifelte Form des Geschlechtsverkehrs werde n würde . Gena u genomme n di e Form , di e ic h unter Freundinnen gerne als «pechvögeln» oder «notnageln» bezeichne.
E s kan n auc h sein , das s Be n rumgeknutsch t hat , abe r nicht berei t ist , weite r z u gehe n un d sic h a m Sonnta g mi t Sonj a zu treffen . Da s wär e natürlic h ein e schön e Sache . Ic h könnte lustvol l un d selbstbewuss t mi t Robi n zu r Ta t schreite n und nachhe r behaupten , das s ic h mic h j a scho n quas i vo n Ben verlassen gefühlt hatte. Ich brauchte a l so kein schlechtes Gewisse n z u haben . N a ja , höchsten s mi r selbs t gegenüber , weil auße r mi r j a nieman d wüsste , das s ic h Ben s Nachricht abgefange n habe . S o wär e e s mi r a m liebsten.
Was aber gar nicht in Frage kommt, ist, dass es auf der «Lady Harmony » z u e i nem Geschlechtsakt kommt, bei d e m ich überhaup t nich t weiß , wi e ic h mic h dabe i fühle n soll: verzweifel t ode r erleichtert ? Hab e ic h gewonne n ode r verloren? Bin ich eine gedemütigte Frau, die in den Armen eines jugendliche n Liebhaber s kurzzeitige s Vergesse n sucht ? Ode r bin ic h ein e allseit s begehrt e Frau , di e i n de n Arme n ihres jugendliche n Liebhaber s Abwechslun g sucht , u m am Sonntagabend festzustellen, dass es nichts Besseres auf der Welt gibt , al s mi t dem , de n ma n liebt , Spaghett i Arrabiat a mit gestohlene m Parmesa n z u esse n un d ih m nachhe r au f de m Sofa beim «Tatort› › - Final e de n Nacke n z u kraulen , bi s e r brummt?
In jedem Fall muss ich einschreiten, bevor meine wenigen Hüllen fallen. Auch wenn es bedeutet, dass ich Robin die Wahrhei t sage . Ih m sage , das s ic h d i e ganz e Zei t di e Wahrheit gesag t habe.
«Du , Robin?»
«Warte , ic h hab' s gleich.»
«Äh , nein , ic h mus s mi t di r reden.»
«Is t scho n klar , ic h ha b Kondom e dabei.»
«E s is t wa s anderes.»
«Wa s den n noch? » Robi n fummel t weiter , un d e s steh t zu befürchten , das s e r da s Geheimni s meine s Bikiniverschlusses jede n Momen t lüftet.
Ic h setz e mic h au f un d fahr e mi r mi t entschlossene r Geste durc h meine n neue n Haarschnitt . Ic h bi n noc h etwa s gekränkt, obscho n nich t wirklic h verwundert , das s Robi n sic h wede r über mein e neu e Fris u r geäußer t ha t noc h übe r mein e neue n Füße ode r mein e kaviarverwöhnt e Haut . Wa s ih m hingege n leider sofort auffiel, waren die unzähligen Mückenstiche auf nahezu jede m mi t Hau t überzogene n Tei l meine s Körpers . Da s ist, glaub e ich , unte r andere m ei n Grund , waru m Be n s o gern e mit mi r zusamme n i n Urlau b fahrt : W o ic h bin , wir d i m Umkreis vo n zeh n Kilometer n kei n andere r vo n Mücke n belästigt . Ich habe alles versucht: Mich so ausgiebig mit hochgiftigen Chemikalien eingesprüht, dass man mich als Sondermüll hätte en tsorge n müssen . Ic h hab e mi r ei n Moskitonet z i m Surviva l - Lade n gekauf t - wa s zu r Folg e hatte , das s ic h mic h i n der Dunkelhei t au f geradez u lebensbedrohlich e Weis e i n diesem Din g verfange n habe . Benn i musst e mic h befreien , un d ic h war ers t nac h mehrere n Glä sern Tokayer - wi r befande n un s am Plattense e i n Ungar n - wiede r nervlic h i n de r Lage , mic h z u Bett z u begeben . A m nächste n Morge n sa h ic h au s wi e ein Streuselbrötchen , wi e e s Schulkinde r a m liebste n mögen : wenig Brötchen , viel e Streusel.
«Robin , da s ma g j etzt ein etwas unpassender Zeitpunkt sein...»
Ich blicke verstört auf die deutlich sichtbare Beule in seiner Badehose. Dass diese neumodischen Dinger aber auch immer so körperna h geschnitte n sei n müssen . Frühe r truge n Männer Shorts. Drinnen konnte die Höl l e lo s sein , ohn e das s man drauße n etwa s davo n mitbekam . Fas t schein t mir , al s se i diese Erektion wie ein drohender Zeigefinger auf mich gerichtet. Kein e angenehm e Lage , i n de r ic h mic h befinde , un d ic h denke, dass dieses Schiff seinen Namen «Lady Harmony» noc h niemals wenige r verdien t ha t al s i n diese m Moment.
«E s is t nu r so , das s ich , nu n ja , weiß t du , ic h mus s einfach dringend aus diesem Funkloch raus.»
Robi n schau t mic h völli g verblüff t an.
«Weiß t du , ic h ma g j
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