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Fremde Federn

Fremde Federn

Titel: Fremde Federn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Schwein und Jur-vis hatten dieselbe Größe und denselben Umfang, mehr oder weniger. Ein hübsches Pärchen gaben sie dort auf dem Bürgersteig ab.
    »>. übel wurde mir vor Grauen. Oh, mein Mündel!<«
    Jury nahm seine Zigaretten heraus, zündete sich eine an und hoffte, den Eindruck zu erwecken, als suche er im Efeu Zuflucht, um die Streichholzflamme vor dem Wind zu schützen. Er spitzte die Lippen, schaute auf die Uhr -winkte Jurvis wieder zu -, hielt sich die Uhr ans Ohr und ließ seinen Blick über die Straße schweifen.
    Jurvis machte eine Kehrtwendung, umarmte das Schwein, als wollten sie zusammen die Straße hinuntertänzeln, aber sie gingen ins Haus. Heute war früher La-denschluß, vermutete Jury. Er sah noch einmal auf die Uhr. Nach zwei.
    Die Luft war wieder rein.
    »... >das Knallen< - nein, Knirschen des Sargdeckels ließ alle meine Sinne erbeben, und ich erhob mich rasch vom Bett, nur um ... nur um .< Verdammt - >nur um< was? Sie tragen aber auch nicht das geringste bei.«
    »Ich? Ich schreibe. Ich kann nicht gleichzeitig schreiben und denken.«
    »Ich hab’s - >nur um die eisigen Finger auf meiner Wange zu spüren.<«
    »Na, das is -« Jury schreckte hoch, als sich sehnige Finger in seinen Arm krallten. »- ja’n Ding. Wenn das mal nich Mr. Scotland Yard persönlich is. Und kommt nach Long Pidd, um heimlich zu lauschen.« Das Gekrächze von Dick Scroggs’ Putzfrau endete in einem feuchten Husten.
    »Hallo, Mrs. Withersby«, sagte Jury. Sein Gesicht brannte. »Ich wollte gerade rein und ein Bierchen trinken.«
    Sie war, den Putzeimer hinter sich herschleifend, aus der Seitentür der Kneipe gekommen und zertrat eine Zigarettenkippe. Dann schüttete sie das schmutzige Wasser in die Gosse. »Da drin is der Abfluß kaputt. Aha, grad ein Bierchen zischen?« Sie wischte sich mit der Hand über den Mund. »Ja, ja, es gibt auch noch Leute, die von ihrer Hände Arbeit leben.«
    Als Jury den Jack and Hammer betrat, wurde er von Dick Scroggs herzlich begrüßt. Auf die herzliche Begrüßung durch Melrose Plant und Marshall Trueblood mußte er geraume Zeit warten, weil sie eifrig dabei waren, einen Gegenstand vor ihm zu verbergen.
    Als er sich ihrem Tisch näherte, wurde ein Umschlag, den er schon erspäht hatte, hurtig versteckt. Er hatte aber bemerkt, daß ausländische Briefmarken darauf klebten. Jedenfalls keine englischen. Wozu hatte er ein geübtes Auge? Und das schwarze Buch war nirgendwo in Sicht. Vermutlich hockte Trueblood darauf, dachte Jury, denn der war, als er ihm die Hand reichte, nicht aufgestanden.
    Mrs. Withersby klapperte mit Eimer und Besen um den Tisch herum, wischte halbherzig über eine der schmutzigeren Fensterscheiben und quasselte sich den Mund fusselig über »die, die von ihrer Hände Arbeit leben«. Jury hatte schon oft erlebt, wie sie sich diesem Monolog hingab, wenn Melrose Plant da war und sie etwas zu trinken schnorren wollte. Jetzt zog sie eine Flasche Möbelpolitur aus dem Eimer mit den Putzutensilien und sprühte den Tisch damit ein, wobei sie nicht allzusehr bemüht war, Truebloods Finger auszusparen.
    »Withers, um Gottes willen, die Bude ist fast leer«, sagte Marshall Trueblood. »Sprühen Sie woanders.«
    Jury fragte sich, ob das Buch unter dem Bankkissen lag.
    »Ich hab ja wohl auch meinen festen Arbeitsablauf! Genau wie Altwarenhändler!« Sie hob sein Glas und wischte den feuchten Kreis darunter weg. »Und von der Arbeit hier kriegt man ordentlich Durst. Durst, aber keinen Dank.«
    »Uns liebt keiner, was, Mrs. Withersby?« Jury hielt ihr seine Schachtel Zigaretten hin und suchte gleichzeitig den Boden unter dem Tisch ab. Trueblood saß garantiert auf dem Buch; es war zu groß, als daß man es unsichtbar in einer Jackentasche hätte verschwinden lassen können.
    »Das könn’ Se laut sagen.« Sie nahm sich vier Zigaretten, stopfte drei in die Schürzentasche, lehnte sich über den Tisch, damit Plant ihr für die vierte Feuer gab, und kippte bei diesem Manöver sein Glas um. »Ach herrje, Lord Ardry. Schade um das schöne Bier.« Sie schnalzte mit der Zunge und fuhr mit dem schmierigen Tuch über die Lache.
    »Jetzt holen Sie El Withersby schon einen Gin, Melrose«, sagte Trueblood, der keinerlei Anstalten machte, sich selbst zu erheben.
    »Und ich hätte gern ein von Dick Gezapftes«, sagte Jury.
    »Wenn Sie das Zeug trinken, müssen Sie schon wieder bei der Arbeit sein«, sagte Melrose lächelnd.
    »Halbwegs, Teilzeit«, sagte Jury, und als Melrose zum Tresen ging,

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