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Fremde Schiffe

Fremde Schiffe

Titel: Fremde Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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gestützt. Die Jungkrieger Larissas weinten ohne Scham, während die Frauen grimmig dreinblickten. Ilas von Nar und die verbliebenen Seeleute waren leichenblass, als hätte man ihnen den Boden unter den Füßen fortgerissen. Benommen schüttelte der König den Kopf. Ansas Schwertgriff hatte ihn an der Schläfe getroffen. Alles war so schnell gegangen, dass er gar nicht sicher war, was geschehen war. Sie hatten den Kampf abgebrochen und waren an Land gerudert, solange noch genügend Männer in der Lage waren, die Ruder zu betätigen. Die Seeschlange lag auf dem warmen Sand der Bucht.
    »Larissa! Wo ist Larissa? Redet!« Alle schwiegen, niemand rührte sich. Ein Mann näherte sich im Laufschritt und die Wachen traten zurück, froh, dass ein Offizier erschienen war.
    »Pendu!«, schrie Gasam. »Ich suche Larissa! Wo ist sie?«
    »Die Königin?« Der General sah in die ängstlichen Gesichter und erspähte Ilas von Nar. Er winkte den Nevaner zu sich. »Bei deinem Leben, Mann«, zischte er mit leiser Stimme, »erzähle, was geschah, und erzähle es schnell!«
    Ilas erstattete Bericht. Er war die ganze Zeit im Heck geblieben und hatte sich nicht in den Kampf eingemischt, sondern sich darauf beschränkt, seine Männer zu befehligen. So hatte er genau gesehen, was passiert war.
    Pendu nickte. »Du bist kein Krieger, aber es ist gut, dass jemand in dem ganzen Wirrwarr einen klaren Kopf behielt.«
    »Larissa!«, brüllte Gasam. »Wo ist sie?«
    Pendu legte ihm die Hand auf die Schulter. »Gasam, höre mir zu: Entweder ist sie tot oder sie lebt noch. Wir werden es bald wissen.«
    Ilas war an Bord des Schiffes gerannt und in seine Kabine gestürzt. Sekunden später tauchte er mit einem großen Fernrohr wieder auf. Er sah zu dem Dreimaster hinüber. Dann sprang er mit einem wortlosen Schrei auf und eilte zu Gasam und Pendu.
    »Mein König! Sieh hindurch!«
    Gasam entriss ihm das Fernrohr und richtete es auf das Schiff. »Was ist … Larissa!«
    Pendu winkte einem jungen Krieger, der ein Fernrohr aus seiner Gürteltasche zog. Der General schob es auseinander und sah hindurch. Sofort erkannte er die Gestalt, die am Mast baumelte. Das lange weiße Haar ließ keinen Zweifel. Die Frau wand sich ein wenig, wie eine Larve, die einen Kokon spinnt. Dann hob sie den Kopf und schaute zur Küste.
    »Sie lebt!«, brüllte Gasam. Er senkte das Fernrohr und zeigte damit auf die Seeschlange. »An Bord! Wir holen sie!« Schaum trat über seine Lippen. Männer liefen zum Schiff hinüber.
    »Halt!«, schrie Pendu. Die Männer hielten inne und sahen sich unsicher um. Sie waren nicht an gegensätzliche Befehle gewöhnt.
    Gasam wirbelte mit Wahnsinn in den Augen herum. »Was soll das?«
    »Es ist nutzlos, Gasam! Sieh nur, sie wenden bereits. Die Segel blähen sich im Wind.« Sie hörten das Knattern, als der Wind die schweren Segel füllte.
    »Na und? Unser Schiff ist das schnellste der Welt! Wir holen sie ein.«
    »Glaubst du? Wie viele geübte Ruderer haben wir nach dem törichten Kampf noch? Die Hälfte?«
    Gasam sah zu Ilas hinüber. »Kapitän?«
    »General Pendu hat Recht, mein König. Die besten Ruderer wurden beim Kampf getötet. Auch mit neuen Männern wird es Wochen dauern, sie wieder auf die alte Geschwindigkeit zu bringen.«
    Gasams Augen glühten und er begann am ganzen Körper zu zittern. Pendu legte ihm beide Hände auf die Schultern. »Gasam, Gasam, höre mir zu!« Langsam beruhigte sich der König. »Gasam, sie lebt noch. Sie haben sie, aber sie lebt noch. Bedenke das eine. Sie werden ihr nichts tun, sie ist zu wertvoll. Das hast du deiner Torheit zu verdanken.«
    Gasam sah ihn wütend an. »Du bringst mich in Versuchung, alter Freund. Niemand darf so mit mir reden.«
    »Einer muss es tun. Alle anderen beten dich an und verschweigen dir die Wahrheit. Du hast dich auf See erholt und dann wolltest du die Feinde zum Vergnügen angreifen. Das hättest du nicht tun sollen, weil du nur ein paar unerfahrene Knaben und deine verrückten Frauen bei dir hattest. Du musst wahnsinnig gewesen sein, nicht mit einer solchen Falle zu rechnen!«
    Gasam atmete tief durch und zog Pendus Kopf zu sich heran, bis sich ihre Wangen berührten. »Du hast Recht, alter Freund. Irgendetwas – ob Geister oder Götter – verwirrte unsere Sinne, denn nicht einmal meine Larissa, die so klug ist wie drei Könige zusammen, witterte eine Falle. Was sollen wir tun?«
    »Jetzt müssen wir verhandeln. Wir erfahren ihre Forderungen in Kürze. Jetzt sage mir eines: Der

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