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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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Wahl. Mikes Position wurde zwar verbessert, aber sie war immer noch nicht einfach. Er war für den Augenblick gemäß dem legalistischen Quatsch des Larkin-Präzedenzfalles der anerkannte Souverän des Mars. und hatte die Macht, bis zum Geht-nicht-mehr Konzessionen, Handelsrechte und Enklaven zu verteilen und zu genehmigen. Er mußte das entweder tun - und sich noch schlimmerem Druck aussetzen als dem, der mit großem Reichtum Hand in Hand geht - oder er mußte abdanken und erlauben, daß seine Larkin-Rechte auf die Männer übergehen, die sich jetzt auf dem Mars befinden, das heißt, auf Douglas.«
    Jubal verzog schmerzlich das Gesicht. »Beide Alternativen waren mir zuwider. Sie gründeten auf der Annahme, daß diese widerliche LarkinDoktrin auch auf bewohnte Planeten Anwendung finden könnte. Gentlemen, ich habe niemals einen Marsianer getroffen, und ich fühle mich nicht zu ihrem Helden berufen - aber ich konnte nicht zulassen, daß mein Mandant zur Mitwirkung bei einer solchen Farce gezwungen wurde. Die Larkin-Entscheidung selbst mußte in bezug auf den Mars aufgehoben werden - ohne dem Hohen Gerichtshof eine Chance zur Verkündung eines Urteils zu geben.«
    Jubal grinste. »Ich bat ein höheres Gericht um eine Entscheidung, das die Larkin-Entscheidung für nichtig erklärt würde - ich zitierte ein mythisches >British Colonial Shipping Board<. So log ich, bis ich blau im Gesicht war, um eine Theorie zu schaffen. Mike waren die Ehren erwiesen worden, die einem Souverän zukommen; die ganze Welt hatte es gesehen. Aber diese Ehren können auch dem alter ego eines Souveräns erwiesen werden, seinem Botschafter. Deshalb bestand ich darauf, Mike sei kein Pappkarton-König gemäß einem hier nicht anwendbaren Präzedenzfall - sondern der Botschafter der großen marsianischen Nation!«
    Er zuckte die Achseln. »Reiner Bluff. Aber ich gründete meinen Bluff auf den Glauben, daß andere - Douglas und Kung - sich der Fakten auch nicht sicherer waren als ich.« Jubal blickte im Kreis umher. »Ich riskierte diesen Bluff, weil ihr drei bei uns wart, Mikes Wasserbrüder. Wenn ihr mich nicht angreifen würdet, mußte Mike als marsianischer Botschafter akzeptiert werden - und die Larkin-Entscheidung war tot.«
    »Ich hoffe es«, sagte Captain van Tromp ernst, »aber ich habe deine Aussagen nicht als Lügen angesehen, Jubal. Für mich war es die reine Wahrheit.«
    »Wie bitte? Ich versichere dir, daß das nicht stimmt. Ich habe Phrasen gedroschen, improvisiert.«
    »Gleichviel. Ich denke, du hast die Wahrheit gesagt.« Der Skipper der Champion zögerte. »Nur würde ich Mike keinen Botschafter nennen. Invasionstruppe kommt der Sache wahrscheinlich näher.«
    Caxton klappte der Unterkiefer herab. Harshaw fragte zurück: »Auf welche Weise, Sir?«
    Van Tromp sagte: »Ich will mich verbessern. Ich glaube, er ist ein Scout, der die Erde für seine marsianischen Herren auskundschaftet. Es ist sogar möglich, daß er die ganze Zeit über in telepathischem Kontakt mit ihnen steht. Dann müßte er noch nicht einmal Berichte abliefern. Ich weiß nicht, was ich denken soll - aber ich weiß, daß ich mir solche Dinge seit meinem Besuch auf dem Mars eher vorstellen kann.« Der Captain runzelte die Stirn. »Jeder setzt voraus, ein Mann, den man auf dem Mars findet, wird mit beiden Händen die Gelegenheit ergreifen, >nach Hause< gebracht zu werden - aber so war es nicht. Stimmt's Sven?«
    »Mike war total dagegen«, bestätigte Nelson. »Wir konnten nicht an ihn herankommen; er fürchtete sich. Dann sagten ihm die Marsianer, er solle mit uns gehen - und er benahm sich wie ein Soldat, der Befehle ausführt, obwohl er ihretwegen vor Angst den Verstand verliert.«
    »Einen Augenblick!« protestierte Caxton. »Captain - der Mars will uns erobern? Der Mars? Wäre das nicht so, als griffen wir den Jupiter an? Wir haben das Zweieinhalbfache der Schwerkraft des Mars; der Jupiter hat das Zweieinhalbfache der unsrigen. Ähnliche Unterschiede bestehen bei Druck, Temperatur, Atmosphäre und so weiter. Wir könnten nicht auf dem Jupiter leben, und ich sehe nicht, wie Marsianer unsere Bedingungen ertragen sollen. Ist das nicht wahr?«
    »Es kommt der Wahrheit recht nahe«, räumte van Tromp ein.
    »Warum sollten wir den Jupiter angreifen? Oder der Mars uns?«
    »Ben, hast du die Pläne für einen Brückenkopf auf dem Jupiter gesehen?«
    »Die sind nicht über das Traumstadium hinausgelangt. Es ist praktisch nicht durchführbar.«
    »Ebenso war der Raumflug

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