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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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sagte, vermutlich habe er an Hypoxie gelitten, und befahl ihm, sein Atemgerät zu überprüfen.
    Ich dachte, Agnew werde schon wieder auftauchen, und ich brannte darauf, ihn zurechtzustutzen, weil er bewaffnet ausgegangen war.
    Doch wir fanden ihn nie. Ich weiß nicht, was passiert ist. Aber meine eigenen bösen Ahnungen, was die Marsianer betrifft, gehen auf diesen Vorfall zurück. Von da an waren sie für mich nie wieder nur große, sanfte, harmlose und eigentlich komische Kreaturen, obwohl wir niemals Probleme hatten und sie uns immer alles gaben, was wir wollten, sobald Stinky herausbekommen hatte, wie er danach fragen mußte. Ich spielte den Vorfall herunter, denn man darf Männer nicht in Panik geraten lassen, wenn man hundert Millionen Meilen von zu Hause entfernt ist. Die Tatsache, daß Dr. Agnew vermißt wurde, konnte ich nicht herunterspielen. Die Besatzung suchte nach ihm. Aber ich erstickte jedes Gerede über irgend etwas Mysteriöses im Keim. Agnew hatte sich zwischen diesen Felsen verlaufen, starb, als sein Sauerstoff zu Ende ging, und wurde von Treibsand begraben. Ich benutzte die Sache, um den Leuten einzuhämmern, sie dürfen nur in Gesellschaft die Gegend durchstreifen, müßten immer in Funkkontakt bleiben und sollten regelmäßig ihre Atemgeräte überprüfen. Ich befahl diesem Crew-Mitglied nicht, den Mund zu halten; ich deutete einfach an, seine Geschichte sei lächerlich, da sein Kamerad sie nicht bestätigte. Ich glaube, die offizielle Version behielt die Oberhand.«
    Mahmoud sagte langsam: »Captain, ich höre jetzt zum ersten Mal, daß es ein Geheimnis gegeben hat. Und ich ziehe deine >offizielle< Version vor - ich bin nicht abergläubisch.«
    Van Tromp nickte. »So wollte ich es haben. Nur Sven und ich haben diese wilde Geschichte gehört. Trotzdem.« Der Captain sah plötzlich alt aus. ».Ich wache mitten in der Nacht auf und frage mich: Was ist aus Agnew geworden ?<«
    Jubal hörte kommentarlos zu. Hatte Jill ihrem Freund Ben von Berquist und diesem anderen Mann - hieß er Johnson? - erzählt? Hatte irgend jemand Ben von dem Kampf am Swimmingpool erzählt? Es kam ihm unwahrscheinlich vor. In der Nacht, in der Ben gerettet wurde, hatten sie keine Zeit. und im Licht des nächsten Morgens wollte man solche Dinge lieber vergessen. Außerdem wußten die jungen Leute, daß die >offizielle< Version lautete, das erste S.S. Kommando sei nie aufgetaucht. Sie alle hatten sein Telefongespräch mit Douglas mitgehört. Jubals gesamte Familie war diskret; egal ob es sich um Gäste oder Angestellte handelte, geschwätzige Leute wurden sofort rausgeschmissen - Jubal behielt sich das Verbreiten von Gerüchten als persönliches Privileg vor.
    Aber vielleicht hatte Jill es doch Ben erzählt. Nun, wenn sie es getan hatte, so hatte sie ihn auch zum Schweigen verpflichtet. Ben hatte Jubal gegenüber nichts davon erwähnt. und jetzt suchte er keinen Blickkontakt mit Jubal.
    Verdammt, der einzige Kurs war, den Mund zu halten und dem Jungen immer wieder einzuhämmern, er dürfe unangenehme Fremde nicht verschwinden lassen!
    Vor einer weiteren Seelenforschung wurde Jubal durch Annes Erscheinen gerettet. »Boß, Mr. Bradley ist an der Tür. Das ist der Mann, der sich >Erster Verwaltungsassistent des Generalsekretär nannte.«
    »Du hast ihn nicht hereingelassen?«
    »Nein. Wir haben ein paar Sätze über die Gegensprechanlage gewechselt. Er sagt, er habe die Papiere auszuhändigen und werde auf eine Antwort warten.«
    »Er kann die Papiere durch den Briefschlitz schieben. Und sag ihm, daß du mein >Erster Verwaltungsassistent< bist und daß du ihm eine Empfangsbescheinigung besorgst, wenn es das ist, was er will. Das hier ist immer noch die marsianische Botschaft.«
    »Ich soll ihn draußen stehenlassen?«
    »Ich bezweifle nicht, daß Major Bloch ihm einen Stuhl besorgen kann. Anne, ich weiß, du bist zur Freundlichkeit erzogen. Aber dies ist eine Situation, in der sich Unhöflichkeit bezahlt macht. Wir weichen keinen Zollbreit, bis wir haben, was wir wollen.«
    »Jawohl, Boß.«
    Das Paket war dick von den Kopien; es handelte sich nur um ein einziges Dokument. Jubal rief alle herein und verteilte sie. »Ich biete einen Dauerlutscher für jedes Hintertürchen, jede Falle und jeden Doppelsinn.«
    Schließlich brach Jubal das Schweigen. »Er ist ein ehrlicher Politiker. Er steht zu seinem Wort.«
    »Sieht so aus«, gab Caxton zu.
    »Hat jemand etwas gefunden?« Niemand erhob Anspruch auf den ausgesetzten Preis.

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