Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
Vom Netzwerk:
es mehr und mehr Leute unter den höhnischen Zurufen des muskulösen jungen Priesters taten.
    »Der Junge hat Zukunft«, bemerkte Boone anerkennend. »Ich habe mit ihm Gemeinschaftspredigten gehalten und kann bezeugen, daß er die Menge zum Kochen bringt. Reverend >Jug< Jackerman - hat früher linken Stürmer bei den Rams gespielt. Sie werden ihn gesehen haben.«
    »Leider nicht«, gestand Jubal. »Ich verfolge die Football-Spiele nicht.«
    »Tatsächlich? Nun, während der Saison bleiben die meisten Gläubigen nach dem Gottesdienst, nehmen den Lunch auf ihren Bänken und sehen sich das Spiel an. Die Wand hinter dem Altar gleitet zur Seite, und man sieht in den größten Stereotank, der jemals gebaut wurde. Er wirft einem das Spiel direkt in den Schoß. Ein besserer Empfang, als man ihn zu Hause bekommen kann - und es ist spannender, wenn eine Menschenmenge um einen herum ist.« Er pfiff. »Cherub! Herbei!«
    Ihr Platzanweiser kam gelaufen. »Ja, Bischof?«
    »Sohn, du bist so schnell weggelaufen, daß ich keine Zeit hatte, meine Bestellung aufzugeben.«
    »Es tut mir leid, Bischof.«
    »Daß es dir leid tut, wird dich nicht in den Himmel bringen. Werde glücklich, Sohn. Bekomme den alten federnden Gang zurück, und sei immer auf Draht. Für alle noch einmal das gleiche, Leute?« Er gab die Bestellung auf und setzte hinzu: »Bring mir eine Handvoll meiner Zigarren - frage den Chef-Barkeeper danach.«
    »Sofort, Bischof.«
    »Sei gesegnet, Sohn. Moment.« Die Polonaise führte unter ihnen vorbei. Boone beugte sich vor, legte seine Hände zu einem Megaphon zusammen und überschrie den Lärm. »Darwin! He, Dawn!« Eine Frau blickte hoch, er winkte ihr zu. Sie lächelte. »Außerdem noch einen Whisky sour. Fliege!«
    Die Frau war schnell da, ebenso die Drinks. Boone zog für sie einen Sitz aus der hinteren Reihe. »Leute, lernt Miss Dawn Ardent kennen. Meine Liebe, das ist Miss Boardman, die kleine Dame in der Ecke - und das, hier bei mir, ist der überaus berühmte Dr. Jubal Harshaw.«
    »Wirklich? Doktor, ich finde Ihre Geschichten einfach himmlisch!«
    »Ich danke Ihnen.«
    »Ehrlich! Ich habe eins Ihrer Bänder aufgelegt und lasse mich von ihm beinahe jeden Abend in den Schlaf wiegen.«
    »Ein höheres Lob kann kein Schriftsteller erwarten«, gab Jubal unbewegten Gesichts zurück.
    »Das langt, Dawn«, fiel Boone ein. »Der junge Mann zwischen ihnen ist Mr. Valentin Michael Smith, der Mann vom Mars!«
    Ihre Augen wurden groß, und ihr Kinn klappte herunter. »Himmel!«
    Boone röhrte: »Sei gesegnet, Kind! Da staunst du, was?«
    Sie fragte: »Sind Sie wirklich der Mann vom Mars?«
    »Ja, Miss Dawn Ardent.«
    »Nennen Sie mich einfach >Dawn<. Himmel!«
    Boone tätschelte ihre Hand. »Weißt du nicht, daß es Sünde ist, das Wort eines Bischofs anzuzweifeln? Meine Liebe, möchtest du nicht mithelfen, den Mann vom Mars zum Licht zu führen?«
    »Oh, das täte ich nur zu gern!«
    (Das kann ich mir vorstellen, du aalglatte Hexe! sagte Jill zu sich selbst.) Seit Miss Ardent sich ihnen zugesellt hatte, war sie immer wütender geworden. Das Kleid der Frau hatte lange Ärmel, war hochgeschlossen und undurchsichtig - und verbarg nichts. Es war ein Strickstoff im Farbton ihrer sonnengebräunten Haut, und Jill war überzeugt, daß Haut alles war, was sich darunter befand - abgesehen von Miss Ardent, was immerhin eine Menge war. Das Kleid war betont keusch im Vergleich zu den Kleidern der meisten Frauen in der Gemeinde, von denen einige die Nähte zu sprengen drohten.
    Nach Jills Meinung sah Miss Ardent aus, als habe sie sich gerade aus dem Bett geschlängelt und sei begierig, wieder hineinzukriechen. Mit Mike. Hör auf, deinen Körper vor ihm zu winden, du billige Hure!
    Boone sagte: »Ich werde mit dem obersten Bischof reden, meine Liebe. Jetzt geh zurück und führe diese Parade an! Jug braucht dich.«
    Sie stand gehorsam auf. »Ja, Bischof. Ich freue mich, Sie kennengelernt zu haben, Doktor, und Sie, Miss Broadman. Ich hoffe, Sie wiederzusehen, Mr. Smith. Ich werde für Sie beten.« Sie wogte davon.
    »Ein feines Mädchen, das«, stellte Boone glücklich fest. »Haben Sie ihre Nummer schon einmal gesehen, Doktor?«
    »Ich glaube nicht. Was macht sie?«
    Boone schien seinen Ohren nicht zu trauen. »Das wissen Sie nicht?«
    »Nein.«
    »Haben Sie nie ihren Namen gehört? Das ist Dawn Ardent - sie ist die höchstbezahlte Stripperin in ganz Baja California, das ist sie. Arbeitet unter einem Punktscheinwerfer mit Irisblende, und

Weitere Kostenlose Bücher