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Fremder in einer fremden Welt

Fremder in einer fremden Welt

Titel: Fremder in einer fremden Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Heinlein
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Sanktum-Büro hinauf und sage dem diensthabenden Wächter, ich brauche sofort ein weiteres Pilger-Abzeichen am Eingang des Sanktuariums. Die Losung lautet Mars.«
    »>Mars<«, wiederholte der Junge, salutierte Boone auf Pfadfinder-Art und machte einen Satz von sechzig Fuß über die Menschenmenge hinweg. Jill erkannte, warum das Gewand so füllig wirkte; es verbarg einen Sprungharnisch.
    »Auf diese Abzeichen müssen wir aufpassen«, bemerkte Boone. »Sie wären überrascht, wie viele Sünder Gottes Freude einheimsen wollen, ohne daß ihre Sünden abgewaschen worden wären. Wir können ja ein wenig herumschlendern und uns umsehen, während wir auf das dritte Abzeichen warten.«
    Sie drängten sich durch die Menschenmenge, betraten das Tabernakel und kamen in eine lange, hohe Halle. Boone blieb stehen. »Ich möchte Sie auf etwas aufmerksam machen. In allem steckt Geschäft, sogar im Werk des Herrn. Jeder Tourist, ob er am Sucher-Gottesdienst teilnimmt oder nicht - und die Gottesdienste werden vierundzwanzig Stunden am Tag abgehalten -, muß hier durch. Und was sieht er? Diese Glücksmöglichkeiten.« Bonne winkte zu den Glücksspielautomaten an beiden Wänden hin. »Bar und Schnellimbiß befinden sich am hinteren Ende, er kann nicht einmal etwas zu trinken bekommen, ohne hier durchzugehen. Ich sage Ihnen, das muß schon ein bemerkenswerter Sünder sein, der so weit kommt, ohne sein Kleingeld hiergelassen zu haben.
    Aber es ist nicht etwa so, daß wir sein Geld nehmen und ihm nichts dafür geben. Sehen Sie einmal her.« Boone bahnte sich einen Weg zu einer Maschine und klopfte der Frau, die daran spielte, auf die Schulter. Um ihren Hals trug sie einen Rosenkranz der Fosteriten. »Bitte, Tochter.«
    Sie blickte hoch, und ihre Verärgerung ging in ein Lächeln über. »Natürlich, Bischof.«
    »Sei gesegnet. Sie werden bemerken.« - Boone steckte einen Vierteldollar in die Maschine -, »daß der Sünder, ob es sich nun in weltlichen Gütern auszahlt oder nicht, mit einem Segen und einem Souvenir-Text belohnt wird.«
    Die Maschine blieb stehen. In dem Sichtfenster erschienen die Worte GOTT - SIEHT - DICH.
    »Das ist ein Gewinn drei zu eins.« Boone fischte Spielmarken aus der Ausgabeschale. »Und hier ist Ihr Text.« Er riß einen Papierstreifen ab und reichte ihn Jill. »Behalten Sie ihn, kleine Dame, und denken Sie darüber nach!«
    Jill warf einen Blick darauf, bevor sie ihn in ihr Portemonnaie steckte: »Aber des Sünders Bauch ist gefüllt mit Schmutz - N.O.XXII 17«
    »Sie werden bemerken«, fuhr Boone fort, »daß der Gewinn in Marken, nicht in Geld besteht - und der Käfig des Finanzverwalters ist hinter der Bar. Da gibt es viele Gelegenheiten, für Almosen und andere gute Werke zu spenden. Also steckt der Sünder die Marken wahrscheinlich wieder hinein. und jedesmal bekommt er einen Segen und einen anderen Text. Der kumulative Effekt ist gewaltig! Einige unserer treuesten Schafe haben ihren Start hier in diesem Raum gemacht.«
    »Ich habe keinen Zweifel daran«, sagte Jubal und nickte.
    »Besonders dann, wenn sie den Jackpot gewinnen. Sie verstehen, jede Kombination ist ein Segen. Aber der Jackpot, das sind drei heilige Augen. Ich sage Ihnen, wenn diese Augen in einer Reihe erscheinen und sie anstarren und all das Manna vom Himmel herunterkommt, bringt sie das wirklich zum Denken. Manchmal fallen sie in Ohnmacht. Hier, Mr. Smith.« Boone bot Mike eine der Marken an. »Lassen Sie sie herum wirbeln!«
    Mike zögerte. Jubal nahm die Marke selbst - verdammt, er wollte nicht, daß der Junge von einem einarmigen Banditen hereingelegt wurde! »Ich werde es versuchen, Senator.« Er speiste das Ding in die Maschine ein.
    Mike hatte seinen Zeitsinn ein wenig ausgedehnt, tastete im Innern der Maschine herum und versuchte zu entdecken, was sie tat. Er war zu schüchtern, um selbst zu spielen.
    Aber als Jubal spielte, beobachtete Mike, wie sich die Zylinder drehten, stellte fest, daß auf jedem ein Auge abgebildet war, und fragte sich, was dieser >Jackpot< sein mochte. Das Wort hatte, soviel er wußte, drei Bedeutungen, von denen keine hier zuzutreffen schien. Ohne die Absicht, Aufregung hervorzurufen, verlangsamte er ein Rad nach dem anderen und hielt es an, so daß die Augen durch das Fenster hinaussahen.
    Eine Glocke läutete, ein Chor sang >Hosianna<, Lichter gingen an, und die Maschine spie Spielmarken aus. Boone war entzückt. »Seien Sie gesegnet! Doc, heute ist Ihr Glückstag! Hier - stecken Sie eine wieder hinein,

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