French 75: Ein Rostock-Krimi
Kunst aus Erfahrung.«
»Wie ist es?«, fragte er sie, auch wenn es ihn nicht interessierte. Er saß entspannt auf einem der Ledersessel, hinter sich das Panoramafenster, und schaukelte ein Kognakglas im Kreis.
Die drei jungen Stricher, die er über die Rezeption bestellt hatte, arbeiteten routiniert und unangestrengt. Sarahs Körperöffnungen waren mit ihren Schwänzen vollgestopft, sie zitterte am ganzen Leib, zwischen Schmerz und Lust hin und her gerissen.
Manchmal verdrehte sie die Augen so, dass nur noch das Weiß in ihrem schwarzen Gesicht zu sehen war. Die Jungs lachten nicht, lächelten nicht einmal, sahen sich nur immer wieder an und nickten sich zu, bevor sie die Positionen tauschten.
Sie streiften sich die Kondome ab, setzten neue auf und wechselten, bis jeder von ihnen dreimal in Sarahs Mund, Vulva und Hintern gewesen war. Dann knieten sie sich neben ihren Kopf, nahmen die Kondome ab und spritzten ihr den Samen aufs Gesicht.
Tobias lachte und fotografierte mit dem Handy. Dann trank er den Kognak mit einem Schluck aus.
»Gut gemacht, Jungs!«, sagte er, als sich die drei Edelstricher wieder anzogen. Keiner von ihnen hatte ein Wort gesagt, auch jetzt schwiegen sie, während Tobias sie auszahlte. Er rundete bei jedem von ihnen auf tausend auf und sagte: »Jetzt ist die Kleine im Spermienhimmel!«
Die drei steckten die Geldscheine in die Hinterntaschen ihrer Jeans, und einer von ihnen fragte höflich, ob Tobias vielleicht auch in diesen Himmel wolle?
Er lachte: »Nein, nein, aber danke für das Angebot.«
Nachdem sie hinausgegangen waren, ging er zu Sarah und verteilte das fremde Sperma auf ihrem Gesicht und auf den Brüsten. Sie keuchte noch immer. Er sah an ihr herunter: »Und aus deinem Arsch blutest du jetzt auch. Wird Zeit, dass du abhaust.«
Sie sah ihn mit großen Augen an.
»Oder anders«, sagte er: »Ich verschwinde jetzt mal, du lässt die Sauerei hier wegmachen, und wenn ich wieder in meine Suite komme, dann bist du sonst wo. Egal wo, aber nicht hier!«
Sie nickte.
»Gut«, sagte er, gab den beiden großen Brüsten je einen Klaps, dass sie schwabbelten, zog den Pyjama aus und ging unter die Dusche.
Mit nassem Haar und neuem Anzug stand er eine halbe Stunde später im Lift und sah sich die Handyfotos an. Das ist nun also die größte Dramatikerin unserer Zeit , dachte er. Aufgespießt und besudelt. Er schickte die Fotos an seine Homepage, um sie später anonym ins Internet zu stellen, während er dachte: Wieder eine Konkurrentin weniger.
An der Rezeption bestellte er ein Taxi und ließ sich kurz darauf durch Wien fahren. Er hätte auch einen Fiaker nehmen können, fiel ihm ein, als er an der langen Reihe Droschken vorbeifuhr, die an der Rückseite des Stephansdoms standen, aber dann sah er, wie eines der Pferde Äpfel fallen ließ, die von einer Vorrichtung aufgefangen wurden, bevor sie auf dem Boden landen konnten.
Er starrte auf den fetten, schwarzen Pferdearsch und sagte zum Chauffeur: »Fahren Sie schon weiter! In die Kirche brauche ich nicht. Kennst du eine, kennst du alle, heißt es im Norden. Zeigen Sie mir lieber etwas, dass es nur in Wien gibt! Egal, was es ist.«
»Aber woher soll ich wissen, was es woanders nicht gibt? Ich war seit zwanzig Jahren nicht mehr außerhalb der Stadt.«
Tobias nickte, ehe er wütend wurde: »Nun bringen Sie mich schon von diesen scheißenden Pferden weg!«
»Mir scheint, die sind so ziemlich einmalig in Europa«, antwortete der Taxifahrer, sah das wütende Gesicht seines Fahrgastes und gab Gas, ehe er sagte: »Ich bringe Sie zum Friedhof. Liegt ein wenig außerhalb, aber das lohnt sich für uns beide!«
XVIII
Pawel Höchst blinzelte ins Sonnenlicht und massierte sich die Schläfen. Dreizehn Stunden Verhör lagen hinter ihm, vier Beamte der Rostocker Kripo hatten sein gesamtes Leben vor ihm auseinandergenommen. Dann waren Männer des BKA gekommen und hatten üble Psychotricks mit ihm veranstaltet. Ob er als Kind von Priestern missbraucht worden war? Aus einem Opfer wurde schon mal ein Täter. Er könnte es ihnen ruhig sagen, er sei ja jetzt in Sicherheit in Deutschland, bis hierher reiche der Arm Russlands nicht. Keine Sorge!
Was hatte er im Kinderzimmer des Jungen gewollt, dessen Mutter gerade ermordet worden war? Hatte er ein weiteres Opfer gesucht, hatte er geglaubt, der Junge wäre so schutzlos wie kleine Kinder in der Kälte des Beichtstuhls? Man sei doch unter sich, also, was hatte er nun im Zimmer des Jungen gewollt?
Diese
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