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Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Freunde müssen töten - Thriller (German Edition)

Titel: Freunde müssen töten - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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verstockter Chefinspektor ziemlich auf die Nerven ging. „Ja oder nein?“
    „Ich halte ihn nicht für den Täter! Er hat kein Motiv und war auch überhaupt nicht dazu in der Lage.“ Braun zuckte mit den Achseln. „Der Mann war ein Obdachloser, der bei dieser Scheißkälte draußen gelebt hat. Der hätte das überhaupt nicht zustande gebracht.“ Wieder machte er eine Pause. „Abgesehen von dem fehlenden Motiv.“
    „Motiv, Motiv!“, schrie der Oberstaatsanwalt. „Ein Verrückter hört Stimmen und bringt Leute um. Was für ein Motiv braucht man dazu? Mit Verrückten haben Sie ja Erfahrung, stimmt’s?“
    „Scheiße, was soll das jetzt?“, schoss Braun den Ball zurück. „Der Mann hat sich vor unseren Augen eine Kugel durch den Kopf geschossen. Ja, das kann man als Schuldeingeständnis interpretieren, aber ich glaube es einfach nicht. Sommer ist wegen Betrug und Insiderhandel im Gefängnis gesessen. Er passt einfach nicht in unser Profil“, gab Braun zu bedenken.
    „Wie auch immer, Braun. Ihre Bedenken sind mir im Augenblick völlig egal. Der Bürgermeister will Resultate, habe ich mich klar genug ausgedrückt?“ Ritter sprang jetzt von der Bühne und baute sich direkt vor Braun auf. „Finden Sie etwas, das die Tätertheorie erhärtet. DNA und Hautfasern, was weiß ich denn. Irgendetwas muss ja auf Sommer als Täter hinweisen!“
    „Wie gesagt, wir kümmern uns darum!“
    „Was ist mit der Waffe? Woher hat ein Obdachloser eine Pistole?“ Ritter begann wieder hektisch auf und ab zu gehen.
    „Die Pistole ist in der Ballistik und bei der Spurensicherung. Die überprüfen die Seriennummer und dergleichen“, sagte Braun und rieb sich die Nase. Dass es sich bei der Pistole höchstwahrscheinlich um seine eigene Waffe handelte, behielt er zunächst für sich.
    Ritter schlug die Augen zum Himmel.
    „Du meine Güte! Warum dauert das alles so lange!“ Er stellte sich neben Braun und holte sein Handy aus seiner Anzugsjacke. „Da, Braun, sehen Sie“, sagte er und hielt Braun das Display unter die Nase. „Innerhalb einer Stunde hat mich das Büro des Bürgermeisters siebenmal angerufen. Verstehen Sie jetzt, was ich ausdrücken will?“ Er stöhnte laut auf. „Sorgen Sie verdammt noch mal dafür, dass Sommer unser Täter ist. Dann haben wir alle unsere Ruhe.“
    „Hier geht es nicht um Ruhe und Weihnachtsfrieden. Hier geht es um die Wahrheit und darum, dass auch unliebsame Fakten auf den Tisch müssen. Wie beispielsweise die Verbindung der Krell Holding zu Madonna Models in Bratislava, für die Brigitta Wagner und Laura Pestalozzi gearbeitet haben.“ Braun konnte sich jetzt nicht mehr beherrschen. Sollten sie ihn doch ruhig wegen der Waffe suspendieren, er würde nicht aufgeben, bis er den Zweck dieser Verbindung aufgedeckt hatte.
    „Chefinspektor Braun“, schnitt ihm Ritter das Wort ab. „Diese sinnlose Diskussion haben wir doch schon einmal geführt. Jetzt erwarte ich Resultate, sonst können Sie bald wieder den Verkehr regeln.“
    „Das haben Sie doch schon einmal zu mir gesagt, Herr Oberstaatsanwalt. Damals, als ich Ihren Golfpartner verdächtigt habe. Wie Sie sehen, bin ich aber noch immer hier.“
    „Sie werden wohl nie begreifen, was Diplomatie bedeutet, Braun“, sagte Ritter und verzog verächtlich den Mund. „Und jetzt sammeln Sie Fakten und präsentieren Philipp Sommer als Täter. Das wäre dann alles.“ Ritter knöpfte seinen Mantel zu und verschwand grußlos.

43. Die grünen Lieblinge

    Mit einer Rolle schwarzem, unzerreißbarem Nylonfaden in der Hand hinkte Raphael Goldmann durch den nie fertig gestellten Operationssaal im Keller, der jetzt als überdimensionierte Abstellkammer diente. Am hinteren Ende des OP-Saals war jede Menge Gerümpel aufgestapelt, sodass man die niedrige, weiß gestrichene Eisentür fast nicht sehen konnte. Im Grund war das aber egal, denn außer Goldmann verirrte sich kein Mensch in diesen Teil der Klinik.
    Goldmann öffnete die Eisentür, hinter der sich eine weitere Tür befand, die luftdicht abschloss, denn das war ihm besonders wichtig. Als er beide Türen wieder sorgfältig hinter sich geschlossen hatte, blieb er im Dunkeln stehen und musterte kritisch die an der Decke des Kellergewölbes hängenden Wärmelampen. Langsam hinkte er durch einen der beiden Gänge, die er frei gelassen hatte, der Rest des Kellergewölbes war mit großen Bottichen zugestellt. Die Heizsonnen und Wärmlampen warfen rötliche Schatten an die Wände und ihre Hitze beruhigte

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