Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)
verdammten Tag der Woche. Er wollte nur noch schlafen und seinem Leben entfliehen.
„Wir müssen ins Dorf!“ Vidal schnappte nach Luft. „Wir müssen den verdammte Me...“
Mitten im Satz hörte er auf zu sprechen. Nada und Zehvier warteten gespannt auf die letzte Silben.
Kein Ton folgte mehr.
Seine Worte brachen ab. Seine Augen flatterten. Sein einst hektischer Gesichtsausdruck zerfiel in Scherben.
„Kriegst du einen scheiß Anfall?“, fragte Nada ungeduldig.
Vidal starrte sie mit offenem Mund an. Der Versuch nach Luft zu schnappen endete in einer blutroten Blase, die aus seinem Mund blubberte.
„Nasenbluten?“, lautete die Diagnose von Dr. Nada.
Das Blut lief ihm sein Kinn hinunter. Er machte das Kreuz gerade, während seine Füße auf magische Weise vom Boden abhoben und sein Maschinengewehr aus seinem schwachen Griff fiel.
„Scheiße, was soll die Nummer?“, fragte Nada.
„Seid ihr das?“ Zehvier blickte die Maschinen an, die gute zehn Meter Sicherheitsabstand hielten.
„Wir haben damit nichts zu tun“, sagte eine Maschine unschuldig und ahmte einen Pfeifton nach. „Nein, nein.“
Nada ging einen Schritt näher auf Vidal zu, der in der Luft schwebte und Blut spuckte, als wäre er ein Springbrunnen. Seine Arme und Beine knickten nach hinten. Sein restlicher Körper entspannte sich unter der Gravitation.
„Be....“, keuchte Vidal mit letzter Kraft. „...o“.
In dem Moment erstrahlte hinter Vidal ein orangefarbenes Leuchten. Eine schwarze Silhouette wurde erkennbar, von der sich ein Netz aus orangefarbenem Licht abschälte. Unter der Lichtflut entpuppte sich ein Körper aus schwarzem Stahl. Platinplatten schützten die Hülle wie einen Panzer. Die Lichtlanze in Vidals Brust materialisierte sich als zwei Meter langes Schwert, eine dünne, wendige Klinge, aus einem reinen, spiegelnden Stahl, an deren Spitze Vidals aufgespießter Körper langsam hinunter rutschte. Vor der schockierten Menge stand der Ritter in Schwarz, eine zerstörerische Maschine mit feuerroten Augen und einem bekannten Gesicht.
„Habt ihr mich vermisst?“, sprach der Ritter in Schwarz und senkte seine Klinge, sodass Vidals halbtoter Körper hinunter rutschte. Bevor Vidal von der Klinge rutschte, trat der Ritter in Schwarz ihm in den schwachen Rücken und stieß ihn von seinem Mordwerkzeug ab.
„Bist du das, Beo?“, fragte Nada ungläubig.
Das Gesicht erinnerte an Beo, doch die Haut wirkte leichenblass. Bis zum Kinn ging ihm die schwarze Stahlschicht. Solange er nicht sprach, verblieben seine glasigen Augen in der meerblauen Farbe, färbten sich jedoch, ähnlich wie bei den Maschinen, bei jeder Silbe blutrot.
„Das ist nicht mehr Beo“, sagte Zehvier. „Er hat seine Seele an die Maschinen verkauft.“
Unter Vidals Körper breitete sich eine dunkelrote Blutlache aus. Er keuchte, rang seinen Kampf mit dem Tod und streckte seine Fingerspitzen nach seinem tödlichen Gewehr aus.
Nada zückte ihren Revolver. „Uns kriegst du nicht!“
Der Ritter in Schwarz starrte emotionslos Nada an. „Woher hast du auf einmal den Mut abzudrücken? Das sah vor wenigen Tagen noch ganz anders aus.“
Zeitgleich mit Zehvier schoss Nada den Inhalt ihres Revolvers auf den Ritter in Schwarz, der unbeeindruckt stehen blieb und die Kugeln in Empfang nahm. Die Projektile zerplatzten an seiner schwarzen Rüstung und hinterließen kaum beachtliche Kratzer. Eine Kugel streifte seine Wange, riss ihm einen Fetzen der blassen Haut ab und offenbarte eine drunterliegende dicke Stahlschicht. Die Revolver klickten verräterisch.
„Scheiße“, stöhnte Zehvier.
„DER WICHSER STEHT JA IMMER NOCH!“, brüllte Nada panisch. „Was ist das für ein... Monster?“
Beo sah Nada an und lächelte. „War das schon alles?“
Trotz der vermutlich über einer halben Tonne schweren Rüstung, bewegte sich der Ritter in Schwarz geschmeidig und gemütlich auf Zehvier zu, der stutzend stehen blieb.
„Blöder Zehvier“, sagte Beo, beugte sich nach vorne und verpasste Zehvier einen Leberhaken mit dämonischer Kraft. Von der Wucht des Schlags getroffen, ging Zehvier in die Knie und übergab sich. Es fühlte sich für den starken Zehvier an, als wäre in ihn ein Flugzeug gekracht.
„Steh auf, blöder Zehvier. Steh auf“, befahl der Ritter in Schwarz.
Zehvier versuchte sich aufzurichten, spürte jedoch Beos tonnenschweren Fuß, der ihn auf den Boden drückte. Niedergeschlagen robbte Zehvier am Boden, wobei bei jeder Anstrengung aufzustehen sein
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