Freunde und andere Feinde: Endzeit-Thriller (German Edition)
Körper gewaltsamer niedergedrückt wurde. Jedes Mal landete er erneut auf dem steinharten Boden und schlug in die Pfütze seines Erbrochenen ein.
„Ich finde dich auch zum Kotzen“, sagte der Ritter in Schwarz verächtlich.
Schließlich verschwand das Gewicht über Zehviers Rücken endgültig. Optimistisch schwang sich Zehvier auf, erkannte jedoch bei einem vorsichtigen Schulterblick den Ritter in Schwarz, der seine dämonische Klinge schwang.
„NEIN!“, schrie Nada, als der Ritter in Schwarz zuschlug. Die stumpfe Breitseite der Klinge trennte mit Leichtigkeit Zehviers Kopf von seinen Schultern ab, als würde sich ein Brotmesser durch warme Butter schneiden. Der dicke Kopf hörte nur wenige Meter vor dem keuchenden Vidal auf zu rollen.
Vidal hustete eine neue Portion Blut hinaus. „Lauf, Nada... LAUF!“, keuchte er unter Schmerzen.
Nada zitterte am ganzen Körper. Ihr fiel es zunehmend schwerer den ersten Rückschritt in ihrem Leben zu begehen, doch im Angesicht dieses Monsters musste sie weglaufen. Sie wirbelte herum und sprintete am Bach entlang.
„LAUF, kleine Nada!“, schrie der Ritter in Schwarz und verschwand unter seinem Tarnmantel. „Lauf schnell, sonst komme ich und hole dich.“
Nada drehte sich alle fünf Meter zurück und versuchte Beo hinter sich auszumachen, fand ihn jedoch zu ihrem Entsetzen schon vor ihr stehend. Sie kam nicht einmal 30 Meter, als der Ritter in Schwarz ihr nicht nur den Weg, sondern mit einem gezielten Hieb auch beide Beine abschnitt. Sie landete auf ihren zwei blutigen Stummeln, die mal ihre Beine gewesen waren. Erst als sie ihre schlimmen Verletzungen sah, spürte sie den Schmerz, der sich in ihrem Körper wie ein Waldfeuer ausbreitete. Sie schrie sich die Seele aus dem Leib, schrie vor Schmerz, vor Angst vor dem Ritter in Schwarz. Sie schrie so schrill, bis ihre Stimme versagte.
Der Ritter in Schwarz sprach ruhig und gemäßigt, aber so laut, dass es auch noch Vidal vernehmen konnte. „Und so kehrte unerwartet der Gefangene aus der Wüste zurück.“
Nada hörte augenblicklich auf zu schreien, als Beo sie mit einer Hand am Kopf packte, sich seine Finger wie eine Greifzange um ihre Schädeldecke stülpte. Die Schraubenpresse um ihren Kopf übte höllischen Druck aus.
Mit Nada im Schlepptau schritt der Ritter in Schwarz an das Bachufer, so dass auch Vidal die beste Sicht auf das Ereignis hatte.
„Der König war entsetzt und fragte sich, wie der Gefangene aus der Wüste entkommen konnte. Plötzlich war der Gefangene nicht mehr der Gefangene und der König nicht mehr der König.“
Beo hielt Nada über das fließende Wasser. Sie erkannte ihr verschwommenes Spiegelbild, ihren ängstlichen Gesichtsausdruck und ihre strampelnden Stummel, die literweise Blut verloren.
„Du warst der beste von uns“, stammelte Nada. „Das wussten wir und deswegen fürchteten wir uns vor dir. Wir haben es dir nie gesagt, aber wir haben dich gemocht. Jetzt ist es wohl zu spät.“
„Schließlich forderte der Gefangene das Versprechen ein, das ihm der König in der Wüste gab“, sprach Beo und übte mehr Druck auf Nadas Schädel aus.
Nada unterdrückte die Schreie und lächelte. „Vergib mir, Bruder.“
„So endete die Geschichte. Der Gefangene riss alles an sich, was der König besaß. Seinen Palast, seine Schätze und seine Frauen.“ Langsam zerpresste er Nadas Schädel, indem er kraftvoll eine Faust formte. Wie eine zerplatzende Wassermelone erlag Nadas Kopf Beos Stärke und brach in sich zusammen.
„Der König war tot und der neue König bestieg den Thron.“ Gelangweilt ließ er Nadas Leiche fallen und schritt auf Vidal zu, der endlich sein Maschinengewehr erreichen konnte.
„Schön so ein Familientreffen, nicht wahr, Vidal?“ Der Ritter in Schwarz schüttelte die flüssige Gehirnmasse von seiner rechten Hand. „Dachte immer, Nada hätte nicht so viel im Köpfchen, aber siehe da, ein bisschen was’ war ja schon drin.“
Als Beo vor ihm stand, hatte Vidal sein Gewehr in der Hand und richtete es auf Beo.
Für die letzten Worte fehlte Vidal die Kraft, doch genug Kraft war übrig, um ein Maschinengewehr zu bedienen. Die Projektile hagelten auf Beos Panzerung ein, doch diese ließen den Ritter in Schwarz ebenso kalt wie die Knallfrösche aus Nadas und Zehviers Waffen. Der kräftige Rückschlag ließ Vidal seine letzten Schüsse verziehen, ehe seine Finger vom Abzug glitten und das Gewehr erneut fallen ließen.
Beo trat vor Vidal, der bereits mehr tot als lebendig
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