Friedenskommissare der Galaxis
sicherzugehen, daß Ihren Landsleuten die feineren Nuancen Ihrer Erklärung nicht entgehen!«
»Ussh! Wenn Sie meine Hilfe und Unterstützung erwarten – tun Sie, was er sagt!« zischte Jith.
Ussh zögerte, dann trat er einen Schritt zurück und schloß die groacianische Delegation in seinen Schußbereich ein.
»Denken Sie, was Sie wollen, Jith! Sie werden tun, was ich sage, oder mit den Terranern zusammen sterben! Ich werde Ihrem Nachfolger erklären, wie Sie und die Terraner sich gegenseitig abgeschlachtet haben, und daß ich als einziger Überlebender davonkam. Dann werde ich mir seine Unterstützung sichern und meinen Eroberungszug beginnen!«
»Also … also so etwas, Retief hatte recht«, murmelte Pouncetrifle. »Jith – er will nicht Groaci sprechen, weil er es nicht kann! Er ist ein Betrüger!«
»Schmählich hintergangen!« jammerte Jith. »Ein Opfer meiner eigenen Gutgläubigkeit! Durch Betrug aus meiner Position gedrängt und zu ahnungsloser Unterstützung einer nicht-groacianischen Eroberung durch einen Unterling, und einem falschen noch dazu!«
»Nehmen Sie’s nicht zu schwer«, sagte Retief. »Er wollte euch Groaci nur dazu benutzen, seine ersten Eroberungen zu finanzieren. Kaum wäre er etabliert gewesen, hätte er Groac in aller Stille seinem Imperium einverleibt – mit Hilfe einer Anzahl Pseudo-Groaci Agenten, die Groac inzwischen infiltriert hätten.«
»Nur weiter, Retief!« bot Ussh an. »Machen Sie diesen Dummköpfen das Ausmaß ihrer Dummheit klar, und dann …« Ussh fuhr herum, als die hohe Flügeltür weit aufgestoßen wurde. Lucael trat ein, und seine goldenen Augen leuchteten.
»Ja, was ist?« rief Ussh unsicher. »Gibt es neue Nachrichten …« Plötzlich taumelte er zurück, als hätte er einen heftigen Schlag zwischen die Augen erhalten. »Verrat!« stammelte er.
Jetzt verhielt Lucael mitten im Schritt. Er schwankte. Dann standen sich die beiden Super-Lumbaganer von Angesicht zu Angesicht gegenüber – in tödlichem Kampf verschlugen.
»Ussh!« rief Retief. Der nachgeahmte Groaci wandte sich halb um – und in diesem Augenblick der Ablenkung schlug Lucael zu. Ussh stieß einen heiseren Schrei aus, schwankte, taumelte …
Und dann spaltete sich der Körper des falschen Groaci. Ein paar Minuten lang gab es ein wildes Durcheinandergekrabbel von Einzelteilen, als sich die Komponenten des zerfallenen Supergeschöpfs rasch wieder zu zwei separaten Individuen gruppierten und Arme, Beine und Ohren hastig den für sie bestimmten Plätzen zustrebten. Wenig später standen zwei untersetzte, mürrische Lumbaganer dort, wo eben noch Ussh gewesen war, und starrten feindselig auf die Runde der erstaunten Zuschauer.
»Also nein – das sind ja Difnog und Gnudf, die lumbaganischen Beobachter!« rief Pouncetrifle verblüfft.
»Und offensichtlich«, flüsterte Jith, »haben sie aufmerksamer beobachtet, als wir annahmen!«
20.
Eine halbe Stunde später steckten die terranischen Diplomaten, von ihren Ketten befreit, bereits wieder in einer improvisierten Versammlung mit ihren groacianischen Kollegen die Köpfe zusammen.
»Nun, dann«, sagte Botschafter Pouncetrifle entschlossen, »da General Ussh sich zu einer Rückkehr ins zivile Leben entschlossen hat und Seine Hoheit permanent geistesabwesend ist, scheint uns das administrative Problem überlassen zu bleiben, eine vorläufige Regierung zu erstellen. Als Terranischer Gesandter übernehme ich widerstrebend die Aufgabe …«
»Kaum, mein lieber Harvey«, unterbrach Jith. »Vor allem, da die gegenwärtige mißliche Lage teilweise durch groacianische Bemühungen entstanden ist …«
»Pseudo-groacianische Bemühungen, darf ich Sie wohl erinnern!«
»Reine Haarspalterei, Herr Botschafter. Groac wird es auf sich nehmen, eine Interimsregierung zu bilden, und zwar mit Hilfe von Oberst Suash und seinen einheimischen Truppen …«
»Meine Herren«, warf Retief ein, »vergessen Sie dabei nicht den Kaiser?«
»Was soll das heißen?« Beide Botschafter blickten sich nach der kaiserlichen Galionsfigur um. Der Kaiser stand jetzt aufrecht und sah die versammelten Ausländer ernst an.
»Sie brauchen sich nicht zu bemühen, meine Herren«, sagte er. »Ich werde die Regierung von Lumbaga selbst in die Hand nehmen – soweit Lumbaga überhaupt eine Regierung benötigt.« Er setzte sich auf den Thron.
»Punkt Nummer eins«, fuhr er gewichtig fort. »Jeder Ausländer, der sich in lumbaganische Angelegenheiten einmischt, wird augenblicklich
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