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Friedhof der Verfluchten

Friedhof der Verfluchten

Titel: Friedhof der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unternehmer zuckte hastig zurück. Es war sein Glück, sonst hätte der Zombie ihn erwischt. So aber griff seine zupackende Hand ins Leere, und die Finger stachen in den Boden.
    »Was sollen wir tun?« schrie Floren.
    »Auf jeden Fall können wir nicht hier bleiben. Der will Sie packen. Mann, bleiben Sie nicht stehen!«
    Es wurde höchste Eisenbahn, denn der Untote hatte Kraft gesammelt, stützte sich mit einer Hand auf, um mit der anderen nach Lee J. Floren greifen zu können. Hastig sprang dieser zurück.
    »Kommen Sie her!« schrie das Mädchen.
    Floren, der völlig die Kontrolle verloren hatte, stolperte auf Modesty Blaine zu. Er krallte sich sogar an sie, schaute ihr aus einer Handbreit Entfernung ins Gesicht und hatte seine Augen dabei weit aufgerissen.
    »Was - was will der hier?«
    »Sie umbringen!«
    Als Modesty die beiden Worte so deutlich aussprach, zuckte der andere zusammen. Er zog den Kopf ein, wurde noch bleicher und formte mühsam die nächsten Worte. »Was sollte er für einen Grund haben, ausgerechnet mich und nicht Sie zu töten?« schrillte seine Stimme.
    Modesty verzog nur die Mundwinkel. »Ich bin auch noch an der Reihe«, erklärte sie. »Glauben Sie nur nicht, dass dieses Wesen auch mich verschont. Nein, so etwas läuft nicht. Der Zombie will Opfer, er will töten, er will Menschen…«
    »Aber das ist ja schrecklich!«
    »Wem sagen Sie das?« Während des Gesprächs hatte Modesty den Untoten keine Sekunde aus den Augen gelassen. Er wollte wieder auf die Beine kommen, hatte die Arme bereits erhoben, die Hände zusammengelegt und umklammerte in dieser schrägen Haltung einen aus dem Boden ragenden Grabstein. Sein Gesicht schaute über die Kante. Es war nur mehr eine widerliche Fratze. Mit verdrehten Augen, bleichen, teilweise schmutzigen Wangen, einem offenstehenden Mund und einer halb zwischen den Zähnen hervorhängenden Zunge, auf der ebenfalls Erdkrumen lagen. Auch der Hals war zu sehen, als er es schaffte, höher zu kommen.
    Beide Menschen entdeckten sofort die dunklen Streifen, die sich tief in die Haut eingegraben hatten, und jeder von ihnen wusste, wie Koonz ums Leben gekommen war.
    Man hatte ihn erwürgt!
    Seltsamerweise arbeitete der Verstand des Mädchens wesentlich klarer als der des Mannes. Modesty wunderte sich selbst darüber, dass sie so gut die Nerven behielt. Als sie das Mordindiz am Hals des Mannes erkannte, stellte sie sich sofort die Frage, wer dafür wohl als Täter in Betracht kam.
    »Wer ist sein Mörder?« hauchte sie.
    »Was sagen Sie?«
    Modesty wiederholte die Frage.
    »Wie kommen Sie darauf?« wunderte sich Floren.
    »Sehen Sie sich nur seinen Hals an. Ich glaube nicht, dass wir hier nur zu dritt sind, Floren. Hier lauert noch was.« Sie senkte ihre Stimme.
    »Etwas Schreckliches, Unheimliches, warten Sie es ab…«
    »Hören Sie auf, verdammt, ich will es nicht wissen.«
    Der Zombie hatte sich inzwischen gefangen. Abermals fixierte er die beiden Opfer, und dann war auf einmal wieder die Stimme zu hören, die sie schon vorhin vernommen hatten.
    Niemand entkommt Brigadoon. Der Friedhof der Verfluchten wartet auf euch. Er braucht Nachschub.
    »Da spricht doch jemand!« Floren kreischte los und schüttelte sich.
    »Verdammt, das war eine Stimme!«
    »Ja, ich habe sie gehört.«
    Lee J. Floren schaute sich wild um. Er suchte nach dem Sprecher oder der Sprecherin, aber er sah sie nirgendwo. Sie musste sich versteckt halten oder sich unsichtbar gemacht haben.
    Auch das letzte schloss Modesty nicht aus. Das Gefühl, von jemandem unter Kontrolle gehalten zu werden, den sie nicht sah, bereitete ihr noch mehr Angst als diese lebende Leiche.
    »Wir müssen weg!« Hastig stieß Floren die Worte hervor. Er hatte sogar recht, denn der Zombie war ziemlich nahe an ihn herangekommen.
    »Haben Sie eine Waffe?« fragte das Mädchen.
    »Wieso?«
    »Dann könnten wir ihn durch den Kopf schießen. Das kenne ich aus den Filmen.«
    »Im Wagen liegt eine Pistole!«
    »Den gibt es nicht mehr.« Sie packte Floren am Arm. »Kommen Sie jetzt mit, sonst werden wir seine Opfer.« Sie liefen ein paar Schritte weiter und drehten sich um.
    Der Zombie folgte ihnen. Wie ein Roboter war er programmiert, er wollte die beiden besitzen, sie töten und somit seinen unheilvollen Trieb stillen. Ich komme!
    Da war wieder die Stimme. Unabhängig voneinander drehten sich Floren und Modesty im Kreis, sie suchten die Sprecherin, und sie sahen sie auch. Dort, wo das seltsame Kreuz mit den vier Totenschädeln

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