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Friedhof New York

Friedhof New York

Titel: Friedhof New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und…«
    »Muß er sich dazu in New York aufhalten?«
    Douglas schwieg, dachte nach, stöhnte auf und war der Ansicht, daß es Suko kompliziert machte.
    »Nein, nein, gar nicht. Du solltest nur darüber nachdenken, denn ein Wesen wie Jericho ist an keinen Ort gebunden. Fest steht nur, daß er dich gefunden hat. Er ist in deine Träume hineingedrungen. Er hat etwas vor, das wissen wir.«
    »Ja, das Ende dieser Stadt.« Da wir schwiegen, fühlte sich Abe genötigt, konkreter zu werden. Er erzählte noch einmal von seinem schrecklichen Traum, der in der Apokalypse geendet hatte. Der Verfall der Freiheitsstatue war für ihn der Anfang vom Ende gewesen. »Nicht, daß ihr mich für sentimental haltet, aber mir hat diese Frau doch etwas bedeutet. Ich sah sie zerbrechen. Sie fiel auseinander. Die einzelnen Teile verschwanden in einem schwarzen Meer, als wären sie von einem gewaltigen Sumpf verschluckt worden. Und die Barke glitt auf mich zu. Am Bug stand der Sensenmann in seinem schwarzen Gewand. Er stieg aus und trennte mir den Kopf vom Körper.«
    Als Abe schwieg und sich den Schweiß von der Stirn wischte, da erkannten wir, daß ihn die Erinnerung an diesen Traum noch immer in den Klauen hielt. So leicht kam er nicht darüber hinweg. Er preßte hart die Lippen zusammen und starrte ins Leere.
    »Diese Gestalt auf dem Boot«, nahm Suko den Faden wieder auf. »Wer ist sie deiner Meinung nach?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Jericho?«
    Abe hob die Schultern. »Wenn ich ehrlich bin, habe ich daran auch schon gedacht. Aber so kennen wir ihn doch nicht. Das kann nicht Jericho sein, zum Henker! Er sieht anders aus. Wir haben ihn doch in der Wüste sehen können. Er ist ein wolkiges Gebilde. Er setzt sich aus verschiedenen Gesichtern zusammen, aus aufgequollenen Babygesichtern, oder er zeigte sich als der schwarze Mann.«
    »Bisher«, warf ich ein.
    Abe hatte mich begriffen. »Meinst du, daß er auch in anderen Gestalten erscheinen kann?«
    »Das traue ich ihm zu. Denk daran, daß er sich in die Träume der Menschen einklinkt und sie nach seinem Willen leitet. Ich gehe einmal davon aus, daß er es sogar schafft, die Gestalten anzunehmen, die von den alpträumenden Menschen produziert werden. Aber das ist alles Theorie. Wir müssen ihn finden, möglichst dann, wenn er real ist.«
    »Schön. Und wie wollt ihr ihn finden?« Abe stand auf und wanderte im Zimmer auf und ab. »Ihr könnt nicht durch New York laufen und nach ihm rufen.«
    »Das sicherlich nicht.«
    »Okay, wie dann?«
    »Durch dich.«
    Douglas blieb stehen. Er drehte sich scharf um und schaute mich an.
    Erst jetzt nahm ich richtig zur Kenntnis, wie schlecht unser Freund aussah. Die Ereignisse der letzten Tage hatten in seinem Gesicht tiefe Falten hinterlassen. Er war um Jahre gealtert, und unter seinen Augen lagen Schatten. Selbst das blonde Haar wirkte nicht mehr so blond, wie wir es in Erinnerung hatten. Es hätte mich nicht gewundert, wenn mir aus seinem Mund eine Alkoholfahne entgegengeweht wäre.
    »Wieso durch mich?«
    »Wenn du träumst.«
    Douglas setzte sich wieder. »Das heißt, ihr werdet in der Nacht über mich wachen.«
    »Ja.«
    »Und ihr werdet hoffen, daß ich den gleichen oder einen ähnlichen Traum erlebe. Den Friedhof New York.«
    »So ähnlich.«
    Der G-man grinste schief. »Bisher habe ich mich nicht als ein Lockvogel angesehen, aber ich fange an, allmählich umzudenken. Ich wüßte auch keine bessere Chance.«
    »Eben.«
    »Dabei habe ich gedacht, daß wir die Jagd aufnehmen. Aber das ist ja Irrsinn, wenn wir durch die Stadt wandern und versuchen, eine Spur von ihm zu finden. Natürlich bin ich einverstanden, und ich hoffe, daß sich Jericho zeigt oder mir die Träume schickt. Allerdings müssen wir auch in Erwägung ziehen, daß er es auf die gleiche Art und Weise versucht wie damals in der Wüste.«
    »Das wäre?«
    »Ganz einfach, John. Er wird durch die Straßen geistern, wenn es Nacht geworden ist, sich in die Träume der Menschen einklinken, um das Grauen zu produzieren. Gleichzeitig wird er sie dann von sich persönlich abhängig machen.«
    »Das ist natürlich auch möglich.«
    »Dann wird er letztendlich eine große Dienerschaft um sich haben. Wieder eine Gemeinde, die ihm hörig ist. Wie damals in Arizona. Irgendwo wiederholt sich doch alles.« [2]
    »Kann man sagen.«
    »Was wollt ihr bis zum Einbruch der Dunkelheit tun?«
    »Zunächst in unser Hotel fahren. Dort steht auch ein Leihwagen bereit. New York erstickt zwar im Verkehr, aber

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