friendship... only?
war für mich nichts Neues und hatte mich nicht gestört, zumindest damals als Sam und ich noch keinen Sex gehabt hatten. Als ich aber Sam unter dieser Waschbärendame sah, steckte mein Herz das nicht so locker weg wie ich immer geglaubt hatte. Es litt, und das sehr. Völlig geschockt und fassungslos starrte ich auf die zwei unbekleideten Körper. Im Augenwinkel nahm ich die Klamotten, die eigentlich diese beiden Körper bedecken sollten, wahr. Sie lagen verstreut auf dem Boden. Es war also so stürmisch gewesen, dass nicht mal genug Zeit zur Verfügung stand um die Schuhe in der Galerie auszuziehen.
»Rachel! «, kam es plötzlich von Sam und ich hatte den Eindruck er war überrascht. »Was hast du hier zu suchen? «
Bei seinen Worten machte es plötzlich klick.
»Ja, was habe ich nur hier zu suchen? «, fragte ich mich leise und drehte mich dann wortlos um. Wie paralysiert rannte ich zu meinen Schuhen. Ich hörte noch ein lautes „Fuck“ von Sam und einen schrillen Schrei von seinem Haustier, als ich schon in meinen Schuhen steckte, nach meiner Jacke griff und die Türe hinter mir zuzog. Mir ging dieses verdammte Bild nicht mehr aus dem Kopf. Bei dem Gedanken daran eine Andere wurde so von Sam geküsst wie ich, brach eine Welt für mich zusammen. Ich wollte nicht, dass Sam eine andere Frau so glücklich machte wie mich. Mit aller Kraft redete ich auf mein Inneres ein. Du wirst nicht weinen! Er ist es nicht wert. Ich warne dich, fang bloß nicht an zu weinen! Als mir die frische Luft entgegen kam, wurde es aber nur noch schwerer. Ich lief die Straße entlang und atmete immer wieder tief durch. Ich wusste nicht wohin oder was ich hätte tun sollen, also lief ich einfach weiter. Plötzlich vernahm ich weit hinter mir Sams Stimme. Er schrie nach mir. Dieses Schreien ließ mich nur noch schneller und panisch werden. Er durfte mich auf gar keinen Fall einholen. Ich würde das unter keinen Umständen durchstehen. Schnell sah ich mich nach einer Fluchtmöglichkeit um und da fiel mir eines der vielen Taxis ins Auge. Schon aus Reflex hob ich einen Arm und es hielt sofort neben mir an. Sam war schon gefährlich nahe gekommen, darum stieg ich schnell ein und schloss die Türe. Das war gerade noch rechtzeitig, denn kaum hatte ich meinen Hintern auf die Sitzbank platziert, nahm ich ihn in den Augenwinkeln wahr. Mein Blick ging nur gerade aus, trotzdem konnte ich sehen wie Sam nach der Türe des Taxis griff. Das war der Punkt an dem ich mir meine Tränen nicht mehr verkneifen konnte. Mir liefen sie unaufhörlich die Wangen hinunter. Sam war schon drauf und dran die Türe zu öffnen, doch als er meine Tränen sah, gefror seine Bewegung und er zog dann seine Hand zurück.
»Fahren Sie! Bitte«, ordnete ich dem Taxifahrer an. Das Taxi setzte sich in Bewegung und ließ einen Sam zurück, der es in seiner Eile nur geschafft hatte seine Hose anzuziehen.
Kaum waren wir um eine Ecke gefahren, fing ich an zu schluchzen. Der Fahrer sah immer wieder unsicher in seinen Rückspiegel und wusste nicht wie er reagieren sollte. Mir reichte es aber wenn er einfach nur fuhr und sonst nichts weiter tat.
»Miss? «, ergriff er dann doch vorsichtig das Wort. »Wo soll es denn hingehen? «
Bei dieser Frage wurde mir erst der Verlust klar, den ich erlitten hatte. Früher war meine Antwort immer Sams Adresse gewesen aber jetzt war mein früherer, so geliebter Zufluchtsort, der Ort, vor dem ich flüchtete. Bevor ich wieder unkontrolliert anfing zu heulen, teilte ich ihm die erste Adresse mit, die mir einfiel.
»Ach du meine Güte! Dieser Vollidiot«, sprudelte es aus Emmas Mund heraus, als ich völlig verweint auf ihrer Arbeitsstätte auftauchte.
Zum Glück waren gerade keine Kunden im Mood gewesen. »Wo ist dieser Mistkerl? Ich werde ihm jetzt mal gehörig meine Meinung geigen! « Emma war verdammt wütend gewesen. Hätte ich sie nicht davon abgehalten, wäre sie schnurstracks zu Sam geeilt, hätte das blonde Ding mit hohem Bogen aus seiner Wohnung geworfen und sich dann mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit Sam zugewandt. Ich brauchte sie aber gerade bei mir, deshalb schluckte sie ihre Wut hinunter und führte mich dann in das Hinterzimmer, wo schon Kelly therapiert wurde. Genauso wie Kelly damals, saß ich nun auch auf dem Stuhl und sah wie das kleinste Häufchen Elend aus, das je auf dieser Welt zu finden war. »Was ist passiert? «, fragte mich Emma, die sich mir gegenüber gesetzt hatte. Gerade wollte ich meinen Mund aufmachen, da kam Kelly
Weitere Kostenlose Bücher