Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
friendship... only?

friendship... only?

Titel: friendship... only? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Pfeifer
Vom Netzwerk:
vorsichtig ins Zimmer. Ich sah ihr in die Augen und fing dann an zu erzählen. Während meiner Erzählung hatte sich Kelly auch einen Stuhl genommen und sich zu uns gesetzt.
    Die beiden hörten mir aufmerksam zu und versuchten meine Tränen zu trocknen, als ich zum Wesentlichen meiner Geschichte kam.
    »Ich hätte nie gedacht, dass er dir so etwas antun würde«, sagte Kelly geschockt.
    »Kelly, ich glaub das baut sie gerade nicht wirklich auf«, entgegnete ihr Emma.
    Kelly sah erst Emma, dann mich an. Ihr Blick war mitleidig und ich wusste was sie gerade dachte.
    Sie dachte das Gleiche, das mir bei solchen Fällen immer durch den Kopf gegangen war. Diese arme Frau hat sich die Hoffnung gemacht, ein Mann wie Sam würde sich gerade in sie verlieben und sein Leben mit ihr verbringen wollen.
    Jedes verdammte Mal war das so gewesen und ich war immer davon ausgegangen, dass mir so etwas nicht passieren würde, denn ich und Sam waren schließlich nur Freunde. Mir würde es nie passieren, dass ich mich in ihn verliebte. Und wo saß ich nun? Auf dem Stuhl der Verletzten, Betrogenen und hoffnungslos Verliebten. Willkommen im Club, Rachel.
    »Oh, das tut mir furchtbar leid aber ich denke ich weiß was ihr helfen wird. « Sie grinste mir aufmunternd zu. »Ich bin gleich wieder da. «
    Kelly erhob sich von ihrem Stuhl und verließ das Zimmer.
    »Ich muss gestehen, ich habe ein bisschen Angst«, gestand mir Emma. »Kelly ist ein echt nettes Mädchen aber auch immer für Überraschungen gut, die nicht jedes Mal positiv sind. «
    Zwischen meinem mittlerweile leiser gewordenen Schluchzen verirrte sich ein kurzes Lachen.
    Der Vorhang bewegte sich nach fünf Minuten und Kelly befand sich wieder in unserer Mitte.
    In der Hand hielt sie drei Flaschen Sekt.
    »Was ist das denn? «, fragte Emma sichtlich verwirrt.
    »Sektflaschen«, beantwortete Kelly ihre Frage.
    »Ich weiß, dass das Sektflaschen sind«, entgegnete ihr Emma fast ein bisschen beleidigt. »Woher hast du die? Sag mir jetzt nicht du hast dir auf der Arbeit einen Alkoholvorrat angelegt. «
    »Ach was, wo denkst du hin. « Kelly stellte zwei Flaschen beiseite und öffnete die andere. »Ich war kurz im Drugstore nebenan. Natürlich ist Alkohol keine Lösung für Rachels Problem aber der erste Schock und Schmerz lassen sich damit ganz gut betäuben. « Sie grinste voller Vorfreude.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich unentschlossen. »Mir ist gerade nicht nach trinken zumute. «
    »Glaub mir, das kommt nach dem ersten Schluck. « Sie streckte mir die Flasche entgegen.
    Verunsichert sah ich zu Emma, die nur unsicher mit den Achseln zuckte. Ach verdammt, mein Tag war schon am Arsch gewesen, da würden ein paar Schlucke Sekt nichts ausmachen.
    Ich stellte aber fest, dass ein paar Schlucke, absolut untertrieben gewesen waren. Wir hatten die drei Flaschen in Rekordzeit vernichtet. Das Zimmer der Trauer hatte wir auch wieder verlassen und im Verkaufsraum unsere eigene Modenschau begonnen. Natürlich war das Mood mittlerweile geschlossen gewesen. Drei betrunkene Frauen liefen, in die verschiedensten Stoffe gehüllt, durch den Laden, der die wohl wertvollsten Stoffwaren ganz New Yorks verkaufte.
    Wir hatten total die Kontrolle verloren.
    »Sam, merke dir eines«, fing ich an zu sagen und wedelte die Flasche Sekt unkontrolliert hin und her. »So etwas macht man nicht mit Frauen! Du Arschloch! « Meine Ausdrucksweise ließ schwer zu wünschen übrig, trotzdem oder gerade deswegen, klatschten meine Zuhörerinnen wild in ihre Hände und grölten ihre Begeisterung laut heraus. Ich kippte mir den letzten Rest Sekt hinter die Binde und lachte laut. Unsere Show ging länger als gedacht. Kelly musste sogar noch ein paar Flaschen Sekt Nachschub holen. Spät in der Nacht schliefen wir dann aber total erschöpft auf unzähligen, auf dem Boden liegenden, Stoffballen ein. In einer absolut unbequemen Schlafstellung schlug ich, nach vier Stunden Schlaf, meine Augen auf.
    Ich war so fertig wie noch nie.
    Das ich während des Schlafes nicht gesabbert hatte, war ein Wunder gewesen. Die verhältnismäßig normalen Lichtverhältnisse blendeten mich an diesem Morgen extremer als an anderen. Mit meiner Hand wollte ich mich aufrichten, rutschte aber erst einmal ab. Ich fragte mich, mit meinem Gesicht im Stoff, wieso ich überhaupt versuchte aufzustehen. Ich meine, was erwartete mich da draußen? Lärm, die grelle Sonne, ein ehemals bester Freund, der mit einem schlief und danach mit einer anderen?
    Ich blieb wohl

Weitere Kostenlose Bücher