friendship... only?
nur ich am Telefon sein konnte. Es sei denn mich hätte auf dem Nachhauseweg jemand beklaut oder gekidnappt. Das war aber zum Glück nicht der Fall gewesen.
»Emma! Gerade hat Sam bei mir angerufen. Ich dachte ihr seid es und bin, ohne auf das Display zu schauen, hingegangen. «
»Oh, und was ist dann passiert? «
»Naja, ich habe natürlich aufgelegt! « Was hätte ich denn sonst machen sollen?
»Alles klar. Ich habe gute und schlechte Nachrichten. Die Guten sind, dass wir Sam einen gehörigen Einlauf verpasst haben. Du hättest uns sehen müssen. Er kam nicht einmal zu Wort. Es war so befriedigend. Die schlechte Nachricht ist aber, dass er höchstwahrscheinlich weiß, was wir letzte Nacht getrieben haben. «
»Was? Wieso das denn? «
»Wir haben zwar alles aufgeräumt aber vergessen, dass die ganzen Sektflaschen noch auf dem Tresen standen. Die hat er natürlich sofort gesehen und eins und eins zusammengezählt. So frisch sahen wir ja leider nicht aus. «
»Oh Scheiße. Was mache ich denn wenn er kommt? Er besitzt einen Schlüssel zu meiner Wohnung«, erklärte ich ihr und merkte wie meine Stimme wieder brüchig wurde.
»Rachel weine bloß nicht, sonst bekommst du die dicken Ringe unter deinen Augen nie mehr los«, hörte ich Kelly in das Handy schreien. Danke Kelly, das waren genau die richtigen Worte um mich vom Heulen abzubringen.
»Du kannst gerne eine Weile zu mir kommen«, bot mir Emma an. Ich überlegte kurz, denn ich wusste nicht ob ich dieses Angebot annehmen konnte. Der Gedanke an Sam wie er vor mir steht und mit mir reden will, ließ mich aber umdenken.
»Es wäre nur für ein paar Tage. So lange bis ich wieder robust genug bin ihn selbst aus meiner Wohnung zu schmeißen. «
Im Hintergrund hörte ich Kelly jubeln, woraufhin Emma sie fragte wieso sie das tat.
»Naja, ich werde euch dann natürlich so oft es geht besuchen kommen. Das wird einen tolle Zeit werden. «
Also wenn sie jedes Mal ein paar Flaschen Sekt dabei hatte, dann würde ich auch aus Emmas Wohnung flüchten müssen. Trotzdem huschte mir bei dem Gedanken an die Zeit mit meiner alten und neuen Freundin ein Lächeln übers Gesicht.
»Ok, ich packe schell noch meine Sachen und mach mich dann gleich auf den Weg«, sagte ich und war schon dabei meine Reisetasche aus meinem Schrank zu holen. Ich legte auf und verstaute die wichtigsten Sachen darin. So schnell hatte ich noch nie gepackt, aber ich wollte auch um keinen Preis Sam über den Weg laufen. An der Eingangstüre vergewisserte ich mich noch einmal, dass alles ausgeschalten war und verließ dann meine Wohnung.
Ich verbrachte eine ganze Woche bei Emma. Es tat wirklich gut. Wenn ich wieder mal einen Heulanfall bekam, war sie da und lenkte mich ab. Es war schon traurig wie viel ich in diesem Jahr schon geweint hatte. Ich hoffte das nächste Jahr würde ich überwiegend lachend überstehen. Der Trainingseffekt für eine tolle Figur wäre überragend.
Hatte jemand Liebenskummer, konnte ich einen super Tipp geben. Lenkt euch ab! Solange der Hauptbestandteil der Ablenkung nicht alkoholisch, fettreich und verboten war, war das die perfekte Art um nicht den ganzen Tag sein Aussehen mit fürchterlichem Heulen zu ruinieren. Ich begrüßte die Ablenkung, die meine Freundinnen mir boten, also sehr. Zwar holten mich meine Männerprobleme immer mal wieder ein, vor allem wenn Sam versuchte Kontakt mit mir aufzunehmen aber dann nahm entweder Kelly oder Emma mir das Handy weg und schalteten es aus oder sie gingen ran und machten deutlich, dass ich nicht erreicht werden wollte.
Nach einer Woche Frauenpower fühlte ich mich mental wieder stark genug um zurück in meine Wohnung gehen zu können.
Auf meinem Küchentresen entdeckte ich einen Zettel. Ich faltete ihn auf und las ihn. »Rache, bitte melde dich bei mir. Ich bin schon krank vor Sorge. «
Pah, krank vor Sorge! Das ich nicht lachte. Unglücklicherweise lachte ich nicht, sondern verkniff mir wieder einmal die Tränen. Ich zerknüllte das schlechte Karma und warf es in den Müll.
Es war Sonntag und ich beschloss früh schlafen zu gehen um für die Arbeit so fit wie nur möglich zu sein.
zwölf
Ich hatte bis jetzt noch keinem anderen von meiner derzeitigen Krise erzählt, darum war ich bemüht vor Grace so zu tun als wäre alles in Ordnung. Ich stürzte mich mit allem was ich hatte in die Arbeit. Auch eine gute Art der Ablenkung. Wären da nicht die Dinge, die einen von der Ablenkung ablenkten. In meinem Fall war das Sam, der
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