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Friesenschnee

Friesenschnee

Titel: Friesenschnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Terrasse Personen ausfindig zu machen.
    Plötzlich blendete ihn ein durch das Schutzglas aufblitzendes Licht. Offensichtlich war er entdeckt worden, denn eine laute Stimme fuhr ihn an. »Polizei, bitte öffnen Sie sofort die Tür.«
    Angelika schlich von hinten dicht an ihn heran und schmiegte sich ängstlich an ihn. »Die Polizei kann doch noch nicht hier sein, oder?«
    Fest umfasste Stuhr seinen Knüppel und öffnete misstrauisch die Tür einen Spalt. Im nächsten Moment wurde eine Polizeimarke durchgeschoben
    Jetzt öffnete Stuhr die Tür, und sofort wurden sie von einem kräftigen Lichtstrahl angeleuchtet.
     
    Der Lichtkegel sank auf den Boden, und aus dem Dunkel trat jetzt ausgerechnet Olli auf ihn zu. »Mensch, Stuhr, was treibst du denn hier?«
    Angelika flüsterte Stuhr leise ins Ohr: »Ist das etwa ein Bekannter von dir?«
    Stuhr lachte laut los. »Ein Bekannter? Das ist Olli, mein Kumpel aus Hamburg. Was machst du denn hier nachts auf dieser Terrasse?«
    Olli blickte ihn verdattert an. »Das könnte man dich genauso fragen, Stuhr.«
    Angelika zischelte ihm zu: »Warum hast du denn deinen Kumpel zu mir eingeladen? Was soll das?«
    Stuhr konnte gerade noch ein ›Habe ich nicht‹ zurückzischeln, als Olli beiseite geschoben wurde und sich die Situation vollends aufklärte.
    »Guten Abend. Gestatten, Kommissar Hansen, Kripo Kiel. Neben mir mein Kollege Oberkommissar Stüber. Wir sind aufgrund eines Hinweises von Herrn Heldt einem Tatverdächtigen gefolgt. Es gibt allen Grund zur Annahme, dass in den nächsten Minuten der Auftritt der Horde Halbstarker auf dem Nachbargrundstück eskalieren wird, um einen Drogenhandel zu vertuschen. Das Spezialeinsatzkommando ist bereits gerufen, aber es kann noch einige Zeit dauern, bis die Kollegen vor Ort sind. Sie wohnen vermutlich nicht alleine hier, richtig?«
    Der genervte Blick, den der Kommissar jetzt auf ihn richtete, stimmte Stuhr giftig. Ständig drang Hansen in seine Privatsphäre ein und erwischte ihn in den heikelsten Situationen. Was ging es ihn an, wo und mit wem er seine Freizeit verbrachte? Jetzt fehlte als Nächstes nur noch, dass Angelika dem Kommissar die Geschichte seiner möglichen Vaterschaft auf die Nase binden würde.
    Doch Angelika blieb hinter Stuhrs Rücken erstaunlich kühl. »Doch, Herr Kommissar. Ich wohne weitgehend alleine hier. Wieso fragen Sie danach?«
    Überrascht blickte Stuhr Angelika an. »Und was ist mit deiner Tochter?«
    Angelika blickte genervt zur Decke, und Kommissar Hansen überging seine Frage einfach. »Wir müssen in Ihr Dachgeschoss, um das Nachbargelände besser im Blick behalten zu können. Bitte zeigen Sie uns den Weg nach oben, Frau Rieder. Wir wollen Sie beschützen, so gut es geht.«
    Angelika löste sich nur zögerlich von Stuhr und verschwand kurz im Dunkel. Wenig später erschien sie in einem hochgeschlossenen Kleid und führte die kleine Gruppe zur Treppe.
    Stüber postierte sich davor, um das Untergeschoss zu sichern.
    Stuhr stapfte den anderen zum Schlafzimmer ins Dachgeschoss hinterher. Wieder bemerkte er Angelikas betörendes Parfum, das ihn schon vor wenigen Tagen in ihr Bett gelockt hatte.
    Stuhr versuchte, ein wenig näher an Hansen zu gelangen, um ihm die verzwackte Situation zu erklären. Doch der bügelte sein Ansinnen unwirsch ab, weil er damit beschäftigt war, durch das Giebelfenster trotz des dichter werdenden Nebels die Situation auf Tribergen zu erfassen.
    Dafür war Angelika wieder ganz eng hinter ihn gerückt, und während ihn der Kommissar nicht mehr beachtete, begann sie, ihn am Rückgrat zu streicheln. Sie wusste genau, dass das seine schwache Stelle war. Es schien sie zu erregen, ihm in diesem Moment der drohenden Gefahr den Schweiß auf die Stirn zu treiben.
    Das fand Stuhr ziemlich unpassend, und so zischelte er sie ungnädig an: »Lass das bitte, Angelika. Du solltest lieber deine Tochter zu uns ins Zimmer holen, sonst geschieht ihr noch etwas.«
    Doch Angelika ließ nicht locker. Während sie ihn weiter streichelte, flüsterte sie ihm ins Ohr, dass ihm eiskalte Schauer über den Rücken liefen. »Von welcher Tochter sprichst du eigentlich, Stuhr? Unsere lebt bei ihren Großeltern in Kiel und besucht die 5. Klasse einer Privatschule, sie ist bestens untergebracht.«
    Stuhr blieb sprachlos, bis Angelika konkreter wurde. »Verstehst du mich denn nicht? Ich will dich. Da muss unsere Tochter nicht stören. Du sollst bei mir wohnen und mit mir leben. Ich will dich verwöhnen.«
    Es war eine

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