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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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der Motorhaube stehen zu haben. Er ging darauf zu und starrte dann die junge Frau an, die aus dem Auto stieg.
    Sie war winzig, mit roten Haaren und zu vielen Sommersprossen. Er erkannte sie sofort. Sie hieß Denise und war das erste Kind gewesen, das er je hier auf der Ranch gehabt hatte.
    Aaron rauschte an ihm vorbei und quietschte wie ein Mädchen. „Du hast es geschafft. Ich war mir nicht sicher.“
    Sie umarmten sich.
    „Geschafft“ im Sinne von: einer Einladung zu folgen? Nick schaute Aaron an. „Was ist hier los?“
    „Eine nette Überraschung, um dich daran zu erinnern, dass du einer der Guten bist.“ Aaron hüpfte auf und ab, während er Denise anstrahlte. „Ich hab dich ja ewig nicht gesehen. Du siehst fabelhaft aus.“
    Denise lachte. „Du aber auch.“
    Nick ging auf die beiden zu. „Hi.“
    „Hey, Nick.“ Denise lächelte ihn an und warf dann einen Blick an ihm vorbei auf die versammelten Gäste. „Es hat mir keiner gesagt, dass hier eine Party stattfindet.“
    „Ist nichts Großes, nur ein paar Freunde zum Barbecue.“
    Denise war ein mürrischer, zurückgezogener Teenager gewesen, deren Mutter in ihrem Leben ständig ein- und ausgegangen war. Als Denise vierzehn war, hatte ihre Mutter sie als Prostituierte auf die Straße geschickt, um Geld zu verdienen. Denise hatte das beinahe sechs Monate lang über sich ergehen lassen müssen, in denen sie immer wieder davongelaufen war, bis sie schließlich von der Polizei aufgegriffen und an eine Pflegefamilie vermittelt worden war.
    Es waren nicht so sehr der Alkohol und die Drogen, die ihre Sozialarbeiter damals alarmiert hatten. Es war das Ritzen gewesen. Wenn die Dinge zu schlimm wurden, ritzte Denise sich mit einem Messer die Haut auf.
    Sie war seit einem Jahr in Therapie gewesen, als sie hier als erstes Kind ankam. Er hatte nicht gewusst, was er mit ihr anstellen sollte, aber Rita hatte sie auf ein Pferd gesetzt, und Aaron hatte sich mit ihr über Jungs und Mode unterhalten. Sie war ein langes Wochenende geblieben und danach noch ein halbes Dutzend Mal wiedergekommen. Nick hatte ihr ein Empfehlungsschreiben fürs College geschrieben und ihr Schulgeld bezahlt. Der Rest war von Stipendien abgedeckt worden.
    „Du hast Freunde?“, zog Denise ihn auf. „Was ist aus dem einsamen Reiter geworden?“
    „Er wird erwachsen“, sagte Aaron und umarmte sie noch einmal. „Wir sind alle so stolz. Und sieh dich an. Ich liebe deinen Haarschnitt. Er ist perfekt.“
    „Alles, was ich über Mode weiß, habe ich von dir gelernt.“
    Aaron wedelte mit der Hand vor seinen Augen, als wenn er versuchte, nicht zu weinen. „Ich brauche ein Glas Wasser.“ Er ging.
    Nick wandte sich an Denise. „Alles in Ordnung bei dir?“
    Sie grinste. „Besser als in Ordnung. Aaron hat mir vor ein paar Wochen eine E-Mail geschickt, einfach nur, um Hallo zu sagen. Er hat vorgeschlagen, dass ich euch mal besuchen komme. Die Idee ist mir dann nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Vor allem, weil ich schon längst mal hätte vorbeikommen sollen. Ich wollte dir das hier zeigen.“ Sie zog eine kleine Karte aus ihrer hinteren Hosentasche.
    Er nahm sie und starrte auf den Ausweis. Er war auf Denise ausgestellt und besagte, dass sie Medizinstudentin an der University of California war. Er spürte eine Welle des Stolzes in sich aufbranden. „Großartig. Ich freue mich für dich.“
    „Ich werde Ärztin. Ich spiele mit dem Gedanken, mich auf Traumabehandlungen zu spezialisieren. Es ist anstrengend, und eigentlich sollte ich in meinem Zimmer sitzen und lernen, aber ich konnte nicht aufhören, an dich zu denken, Nick. Daran, wie du mir geholfen hast.“
    Er gab ihr den Studentenausweis zurück. „Das hast du ganz alleine dir selber zu verdanken.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich meine nicht nur, dass du für mein College bezahlt hast. Ich habe es dir nie gesagt, aber der Tag, an dem du gekommen bist, um mich abzuholen …“ Sie senkte den Blick, dann schaute sie wieder zu ihm auf. „Ich konnte nicht mehr. Ich ertrug es nicht mehr, mich selber zu verletzen, aber ich wusste keinen anderen Weg, um damit umzugehen. Ich hatte mich entschlossen, mich umzubringen. Ich wusste genau, wie ich es anstellen würde. Dann kamst du und hast mich hierhergebracht, und alles hat sich verändert.“
    In ihren grünen Augen strahlten Hoffnung und ein Versprechen. „Ich wollte nur, dass du weißt, dass du mein Leben gerettet hast.“
    Ihr Lob machte ihn unbehaglich. „Wie ich schon sagte, du hast dich

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