Frisch geküsst, ist halb gewonnen
lachte. „Na, die hast du nun. Sieh mal, du bist großartig und hübsch und sexy, genau das, was Männer lieben. Aber du entscheidest dich immer für die langweiligen, sicheren Männer, die keine Herausforderung für dich sind. Und dann lässt du sie fallen, weil sie so langweilig und sicher sind. Du musst mal einen anderen Typ ausprobieren.“
Dana erwiderte nichts. Izzy nahm an, dass ihre Freundin Angst hatte, etwas anderes auszuprobieren. Sie wollte keine Herausforderung. Izzy vermutete, dass es in Danas Vergangenheit etwas gab, über das sie nie sprach und das es ihr unmöglich machte …
Die Härchen in ihrem Nacken stellten sich auf. Sie wusste nicht, warum, sie hatte nichts gehört. Aber das Gefühl verschwand einfach nicht. Sekunden später legte sich eine starke, warme Hand auf ihre Schulter.
„Wie geht es dir?“, fragte Nick.
„Gut. Das war eine nette Idee. Danke, dass du alle eingeladen hast.“ Sie war mit einem Mal ungewohnt nervös in seiner Gegenwart und der ihrer Familie. Als hätte sie Angst, dass jemandem etwas auffallen könnte.
Das ist alleine Ritas Schuld, dachte sie grimmig. Wenn Rita nicht diese dumme Bemerkung darüber gemacht hätte, Nick zu heiraten, würde sie sich ganz normal und wie immer fühlen. Aber nein …
Genauso seltsam war die Unterhaltung mit ihrem Arzt gestern gewesen. Sie war zum Verbandwechsel da gewesen. Er wurde in einem beinahe völlig dunklen Raum vorgenommen, und sie hatte ihre Augen geschlossen halten müssen, sodass sie immer noch nicht wusste, ob sie nun wieder sehen konnte oder nicht. Aber Dr. Greenspoon hatte ihre körperlichen Einschränkungen gelockert. Was bedeutete, dass sie jetzt wieder reiten durfte. Oder, wichtiger noch, mit Nick Liebe machen.
Nur, dass sie es ihm noch nicht gesagt hatte. Sie! Eine Frau, die sich normalerweise nahm, was sie wollte. Eine Frau, die im Bett genau wie im Rest ihres Lebens alles gab. Diese Frau war mit einem Mal schüchtern und unbeholfen. Beinahe verwirrt. Und hatte kein Wort gesagt.
„Tut mir leid, dass ich zu spät bin“, sagte Nick. „Ich habe mit einem Sozialarbeiter über ein paar Kinder gesprochen.“
„Du hast nicht viel verpasst“, tröstete Dana ihn. „Skyes Tochter Erin und dein Freund Aaron kommen gar nicht drüber hinweg, dass sie den gleichen Namen haben, der sich nur anders schreibt. Sie finden den Witz zum Totlachen, aber der Rest von uns hat ihn jetzt ein paarmal zu oft gehört.“
Izzy lachte. „Du musst Dana verzeihen. Sie ist ein wenig zynisch.“
„Klingt ganz wie jemand, der zu deiner Familie gehört“, erwiderte Nick.
„Das tut sie ja auch.“
„Ich hole mir ein Bier. Kann ich euch was mitbringen?“
„Danke, mir nicht“, sagte Izzy.
„Mir auch nicht“, meinte Dana. Ein paar Sekunden später fügte sie hinzu: „Du wirst angenehm überrascht sein, wenn du ihn das erste Mal siehst. Hast du ihn schon mal nackt gesehen?“
Izzy grinste. „Gesehen nicht. Aber wie wäre es mit gefühlt?“
„Das ist mein Mädchen.“ Dana senkte die Stimme. „Ich habe ein paar interessante Spuren bezüglich der Explosion. Ich habe mich mit ein paar Jungs vom Team angefreundet, und sie halten mich auf dem Laufenden. Ich hoffe, dass es irgendwo hinführt. Die Polizei von Dallas hat den Kerl in der Mangel, der sich in Skyes Computer gehackt hat. Bisher schweigt er, aber ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis er zusammenbricht.“
„Das hoffe ich“, sagte Izzy. „Ich bin so bereit dafür, Garth endlich das Handwerk zu legen.“
„Ich auch. Ich habe vor, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um ihn wie einen Mistkäfer zu zerquetschen.“
„Kann ich zusehen?“
„Nur zu gerne.“
Nick beobachtete Izzy vom anderen Ende des Gartens aus. Sie saß mit ihren Schwestern zusammen, und sie alle lachten über irgendetwas. Es war ein gutes Dutzend Leute bei dem Picknick – alles Freunde, alles sehr persönlich.
Er mochte es nicht persönlich. Glaubte nicht daran. Er wusste, dass er sich auf Distanz halten musste – das war Teil seiner fortwährenden Bestrafung.
Was würde Izzy sagen, wenn er es ihr erzählte? Oder wusste sie es bereits? Hatte sie es erraten? Über sie nachzudenken brachte die Frage auf, wie lange er noch bezahlen musste. Was eine dumme Frage war. Das würde nie aufhören. Er würde nie genügend gebüßt, nie ausreichend gutgemacht haben.
Er sah ein Auto die Einfahrt entlangkommen. Er erwartete niemanden mehr. Der Kleinwagen schien das Wort „Mietwagen“ quer auf
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