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Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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„Danke.“
    Nicole zuckte die Achseln. „Was könnte ich sonst tun? Auch wenn es dir nicht viel hilft, es tut mir leid, dass er es so übel aufnimmt.“
    „Überrascht bist du aber nicht?“
    „Nein. Ich muss zugeben, dass seine Familie tatsächlich nicht sonderlich gut funktioniert. Aber Wyatt ist normalerweise eigentlich immer der gute Kerl. Trotzdem, er glaubt einfach, dass er keine Beziehung halten kann, und als Shanna damals schwanger wurde und anschließend einfach verschwand, hat das auch kaum dazu beigetragen, dass er insoweit eine positivere Einstellung gewinnen konnte. Dann bist du aufgetaucht.“
    „Die jungfräuliche Klavierspielerin.“
    Nicole lächelte. „So etwas Ähnliches. Er wusste nicht, wie er mit dir umgehen sollte. Das weiß er immer noch nicht, und da ist es einfach leichter für ihn, wütend zu werden.“
    Claire versuchte, das zu verstehen, was ihr aber nicht gelang. „Ihm liegt gar nichts an dem Baby.“
    „Du hast einen großen Teil deines Lebens damit zugebracht, dich nach einer Familie zu sehnen. Dieses Baby wird dir das geben, und mehr. Er dagegen ist jetzt seit acht Jahren alleinerziehender Vater. Da hat er andere Träume, aber er wird schon wieder zu sich kommen.“
    „Und das würde was bedeuten? Dass er widerwillig seine Verantwortung akzeptiert? Das will ich nicht.“
    „Und was willst du?“
    Vor Glück schweben, dachte sie traurig. Sie wollte, dass Wyatt feststellte, dass er sie wahnsinnig liebte, dass er ohne sie nicht mehr leben konnte und dass er sich wie verrückt auf ihr Kind freute. Alles, was er ihr vorgeworfen hatte, wollte sie tatsächlich ... Liebe und Ehe. Der Unterschied zwischen ihr und Shanna aber war, dass sie ihn nicht gewinnen wollte, nur weil er das Handtuch warf, und sollte sie irgendwann einmal das Glück haben, dass er sich tatsächlich wünschte, sie käme zu ihm zurück, dann würde Claire ihn niemals verlassen.
    „Ich will ein Happy End.“
    „Manchmal müssen wir uns unser eigenes schaffen“, erklärte ihr Nicole. „Mit Eiskrem angefangen. Welche Sorte willst du?“
    Es klingelte an der Tür. Claires ganzer Körper straffte sich, weil sie hoffte, dass es Wyatt war. Vielleicht war ihm ja auf einer seiner Baustellen ein Balken auf den Kopf gefallen und hatte ihn wieder zur Vernunft gebracht. Wenn es doch nur so wäre!
    „Ich mache auf“, sagte sie schnell und lief im selben Moment auch schon aus der Küche.
    Aber es war nicht Wyatt, der dort auf der Türschwelle stand, sondern ihre Managerin Lisa.
    Lisa war gepflegt wie immer, wirkte aber müde. Und alt.
    „Claire.“ Lisa lächelte zögernd. „Ich hatte gehofft, dich zu Hause anzutreffen. Können wir miteinander reden?“
    Vor zwei Wochen noch hätte Claire es abgelehnt, weil sie sich nichts zu sagen hatten. Jetzt war sie sich da nicht mehr so sicher. Sehnsucht überkam sie, das Bedürfnis zu spielen. Und vorzutragen. Heute aber verband sie damit auch die Entschlossenheit, die Dinge diesmal anders regeln zu wollen und nicht mehr die eingeschüchterte, nachgiebige Klientin zu sein wie früher. Sie war nicht mehr die Claire, die sie gewesen war, als sie nach Seattle kam. Aber wer war sie jetzt?
    „Natürlich können wir reden.“
    Lisa folgte ihr ins Haus und schloss die Tür. „Du siehst gut aus.“
    „Mir geht es gut.“
    „Denkst du auch ...“ Lisapresste die Lippen aufeinander. „Vergiss es.“
    „Ob ich ans Üben denke?“, fragte Claire und lachte. „Ja. Ich habe ein wenig gespielt, aber ich habe kein bestimmtes Tagesprogramm. Unterricht nehme ich auch nicht.“
    Dann aber merkte sie, dass ihr auch das alles fehlte. Ihre regelmäßigen Stunden mit der Musik allein, oder auch wenn sie mit ihrem Tutor zusammen war und es nur darum ging, sie zur Perfektion zu bringen.
    „Du wirst mich jetzt vielleicht deswegen wieder tadeln wollen“, sagte sie und nahm sich vor, das alles anzuhören, dann aber wie eine gleichberechtigte Person, und nicht wie eine Untergebene darauf zu reagieren.
    Lisa aber nickte nur langsam. „Ich hatte nicht angenommen, dass du viel spielst. Du befindest dich ja im Urlaub.“ Sie schluckte. „Ist es denn wirklich nur ein Urlaub? Wirst du zurückkehren? Und bevor du antwortest, muss ich dir noch etwas sagen.“
    Claire wartete und bemühte sich, nicht allzu nervös zu werden. Ich bin erwachsen, rief sie sich ins Gedächtnis. Also sollte ich mich auch so verhalten.
    „Ich habe mich geirrt“, erklärte Lisa und hielt dabei ihre Handtasche mit beiden Händen

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