Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt

Titel: Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
Es gab Muskeln, die wieder trainiert werden mussten, und so weit machte sie ja auch gute Fortschritte, selbst wenn ihr alles unglaublich langsam vorkam. Die Schmerzen hatten nachgelassen, sie fühlte sich nicht mehr so erschöpft, und der Arzt hatte ihr am Tag zuvor die Fäden gezogen, was so höllisch wehgetan hatte, dass sie es nicht noch einmal durchmachen wollte.
    Eigentlich sollte sie sich freuen, aber sie fühlte sich unruhig. Irgendwie gefiel es ihr gar nicht, dass die Bäckerei so gut ohne sie auskam. Ihr Verstand sagte ihr natürlich, dass ihr Geschäft auch einmal zwei Wochen ohne sie überleben konnte, aber gefühlsmäßig nahm sie es richtig übel, dass nicht alles zusammengebrochen war.
    Das Telefon klingelte und sie nahm ab. „Hallo?“
    „Ich bin’s.“
    Nicole erkannte Jesses Stimme und legte auf.
    Wieder klingelte das Telefon, und Nicole nahm wieder ab. „Fahr zur Hölle“, sagte sie mit einer Stimme, dunkel vor Wut.
    „Warte. Du musst mit mir reden.“
    „Das muss ich ganz und gar nicht.“
    Jesse fing an zu weinen. „Ich will doch nur wissen, wie es dir geht.“
    Nicole ließ sich durch die Tränen nicht erweichen. Jesse konnte sie aufdrehen wie einen Wasserhahn, wann immer es ihr passte.
    „Ich erhole mich von der Operation, wenn es das ist, was du meinst. Natürlich wird es etwas mehr Zeit brauchen, mich davon zu erholen, dass meine Schwester und mein Mann mir das Herz aus der Brust gerissen haben. Insoweit kann ich dich also noch nicht auf den neuesten Stand bringen.“
    Jesse wand sich. „Du bist immer noch wütend.“
    „Hm, ja. Das muss dich ja völlig verblüffen. Und nach allem, was ich für dich getan habe, wie ich dich unterstützt habe, mich um dich gekümmert habe, versucht habe, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um dir dein Leben leichter zu machen, bin ich auch tatsächlich noch immer nicht darüber hinweggekommen, dass du den Wunsch haben konntest, mir ein Messer in den Rücken zu jagen. Allerdings muss ich gestehen, da hast du wirklich ganze Arbeit geleistet.“
    Nicole weigerte sich, die Gefühle, die in ihr hochkochten, wirklich zuzulassen. Es war besser im Kopf zu bleiben und sarkastisch zu sein, denn alles andere würde sie nur so fertigmachen, dass sie sich nie wieder davon erholen könnte.
    „Du hasst mich“, sagte Jesse, begleitet von einem Schluchzen.
    „Mit jeder Faser meines Wesens.“ Nicole legte auf.
    Ihr Herz pochte in der Brust und alles tat ihr weh.
    Sie hasste das ... alles daran. Sie hasste, was Jesse getan hatte, sie hasste Drew, sie hasste ihren Körper dafür, dass er sie betrogen hatte, und sie hasste sich selbst, weil ihr die kleine Schwester nicht vollkommen gleichgültig war.
    Dann lenkte Nicole die Aufmerksamkeit wieder auf ihr Buch. Zwar konnte sie die Worte nicht wirklich lesen, aber sie war entschlossen, so zu tun, denn das war bei Weitem besser, als dem emotionalen Desaster ihres Lebens ins Auge zu blicken.
    Im Haus war es ruhig und sie war allein. Einsamkeit überwältigte sie und nahm ihr den Atem. Vor Schmerz schloss sie die Augen, aber das hinderte die Tränen nicht daran, ihr über die Wangen zu laufen.
    Claire parkte vor Wyatts Haus. Während sie das zweistöckige Gebäude mit den großen Fenstern und der Rundum-Veranda betrachtete, versuchte sie sich einzureden, dass sie nur deswegen so nervös war, weil sie sich darauf freute, Zeit mit Amy zu verbringen. Sonst nichts. Auch diese eigenartigen Empfindungen, die durch ihren Körper liefen, hatten absolut nichts damit zu tun, dass sie Wyatt begegnen würde.
    Vor einer Stunde hatte er sie angerufen und gefragt, ob sie bei Amy bleiben könne, während er kurz zu einer unvorhergesehenen Besprechung fahren würde. Sie hatte zugesagt und anschließend überrascht festgestellt, dass sie sich darauf freute, ihn wiederzusehen.
    „Es werden nur ein paar Minuten sein“, sagte sie sich, als sie den Wagen abschloss. „Dann wird er fahren, und ich muss mir keine Gedanken mehr über ihn machen.“
    Sie war sich keineswegs sicher, warum er ihr überhaupt so im Kopf herumging. Nun ja, auf eine männlich raue Weise sah er gut aus. Sie mochte die Art, wie er mit seiner Tochter umging, und es gefiel ihr auch, wie er seine Vorurteile ihr gegenüber überwunden hatte, die ja alle nur auf dem beruhten, was Nicole über sie verbreitet hatte. Aber es war doch mehr als das.
    Jetzt, wo sie auf seiner Veranda stand, fühlte sie ein Flattern im Magen, fast wie die Nervosität, die sie empfand, wenn sie

Weitere Kostenlose Bücher