Frisch verliebt - Mallery, S: Frisch verliebt
ein Konzert gab. Und doch war es anders. Eine andere Art der Erregung. Etwas, das ...
Die Tür ging auf und Wyatt bat sie herein.
„Das ging ja schnell“, sagte er. „Danke, dass Sie gekommen sind. Ich hätte Amy auch vorbeigebracht, aber in einer Stunde muss sie ins Bett und ich will ihren Rhythmus nicht durcheinanderbringen, wenn sie zur Schule muss. Diese Kundin macht mich verrückt. Am liebsten würde ich ihr sagen, sie soll’s vergessen, aber ich habe den Job angenommen, also werde ich ihn auch vernünftig zu Ende bringen. Diese blöde Arbeitsmoral. Damit gerate ich ständig in Schwierigkeiten.“
Er lächelte, während er sprach, und seine dunkelbraunen Augen blitzten humorvoll. Sie merkte, wie sich ihr Blick in ihnen verfing, so als könnte sie ... Ja, was denn? Sich in ihnen verlieren? War das nicht seltsam?
„Sie hat schon gegessen und vorläufig hat sie auch noch nicht viele Hausaufgaben auf. Also nichts, worum Sie sich kümmern müssten.“ Er warf einen Blick auf seine Uhr. „Lassen Sie sie noch eine halbe Stunde fernsehen, dann kann sie sich zum Schlafengehen fertigmachen. Vielleicht könnten Sie ja mit ihr zusammen noch eine Geschichte lesen, wenn das nicht zu schwierig ist.“
„Das mache ich gerne“, versprach sie und freute sich aufrichtig. Mit Amy verging die Zeit wie im Flug. Immer schon hatte sie sich Kinder gewünscht, und das Zusammensein mit Wyatts Tochter half ihr, diese Leere zu füllen.
„Prima. Danke. Ich stehe wirklich in Ihrer Schuld.“
Und wieder lächelte er. War er eigentlich immer schon so groß gewesen? Er überragte sie um Längen und war auch viel muskulöser als die meisten Männer, die sie kannte. Auch kleidete er sich anders. Er bevorzugte Jeans und Holzfällerhemden, anstatt sich in einen Anzug oder irgendein Designerstück zu zwängen.
„Claire?“
„Hmm?“
„Alles in Ordnung mit Ihnen?“
Sie blinzelte und sah schnell weg. „Tut mir leid. Ich musste gerade an etwas denken. Alles in Ordnung. Fahren Sie nur zu ihrer Kundin. Ich werde mich um Amy kümmern.“
„Danke.“
Er drückte kurz ihren Arm. Seine Finger streiften sie nur. Es war nichts, und doch spürte sie die Berührung bis ganz hinunter in die Zehenspitzen. Sie hatte das Bedürfnis, sich an ihn zu schmiegen und ... und ...
Dann war er weg, und zwar noch ehe sie herausfinden konnte, was sie eigentlich von ihm wollte. Etwa einen Kuss? Wie mochte es wohl sein, ihn zu küssen? Wahrscheinlich war er der Typ Mann, der dabei gerne die Führung übernahm. Für sie wäre das in Ordnung, denn schließlich war es ja nicht so, als hätte sie massenhaft Erfahrung damit, und irgendwer sollte schließlich wissen, was sie taten. Besser er als sie.
Sie hörte ein Trappeln auf dem Parkett, drehte sich um und sah Amy, die auf sie zugelaufen kam.
„Hi!“, rief sie und machte sich bereit, sie aufzufangen, als Amy sich ihr auch schon in die Arme warf.
„Du bist gekommen“, sagte Amy und sah freudestrahlend zu ihr hoch. „Ich freue mich.“
„Ich mich auch. Dein Dad hat mir gerade noch ein paar Anweisungen gegeben.“
Amy zog die Nase kraus.
Claire musste lachen. „Hey, die sind gar nicht so schlecht. Du darfst fernsehen, bis du dich fürs Bett fertig machen musst. Dann lesen wir zusammen noch eine Geschichte. Dabei können wir doch viel Spaß haben, finde ich.“
Amy machte die Gebärde für „Okay“ und fragte dann: „Willst du mein Zimmer sehen?“
„Klar.“
Die Kleine nahm Claire bei der Hand und führte sie durchs Haus.
Alles war mit Parkett ausgelegt und Claire erhielt einen ersten Eindruck von großen, hellen Räumen. Im Parterre gab es ein großes Esszimmer, ein Arbeitszimmer, von dem sie annahm, dass Wyatt es nutzte, wenn er zu Hause arbeitete, dann eine geräumige Küche, ein Bad und einen Medienraum, in dem sich mehr Equipment stapelte, als sie je in einem Theater gesehen hatte.
Eine geschwungene breite Treppe führte ins obere Stockwerk. Amys Zimmer war gleich das Erste auf der linken Seite, ein heller, offener Raum mit einer Sitzfensterbank, einem Bett voller Kissen und Kuscheltieren, einem Schreibtisch in Kindergröße und einem großen Bücherregal.
Die Wände waren in einem blassen Lavendel gestrichen, dazu passte die Daunendecke mit einem Blumenmuster in den verschiedensten Violettschattierungen und ein riesiger dunkelvioletter Teppich, der den größten Teil des Parketts bedeckte.
Claire drehte sich langsam einmal im Kreis herum. „Hmm. Jetzt frage ich mich, was wohl
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