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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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bietet hübsche Zimmer und gute Mahlzeiten und viel Gesellschaft.«
    »Aber liegen die Menschen nicht immer im Sterben und haben Schmerzen?«
    »Schmerzen und Tod gibt es überall, aber im Krankenhaus versuchen wir, beides zu lindern.«
    »Und Sie haben den ganzen gräßlichen Krieg hindurch Menschen gepflegt? Irgendwie kann ich verstehen, daß Frauen sich freiwillig dazu melden, aber in Friedenszeiten scheint es eintönig und langweilig. Schwere Arbeit und Anstrengungen. Ich kann nicht verstehen, daß manche Mädchen sich dazu entschließen.«
    »Weil du es nicht richtig siehst. Es hat natürlich seine Schattenseiten, aber das ist bei allem so, und es ist der Mühe wert — was man nicht von jeder Arbeit sagen kann.«
    Als sie gingen, war Freddie einige Minuten lang ungewöhnlich still; dann sagte sie: »Ich glaube, es ist ein gutes Gefühl, wenn man im Alter zurückschaut und weiß, daß man etwas getan hat, was der Mühe wert war. Aber wenn man jung ist, möchte man nur glücklich sein und viele Abenteuer haben. Geht es Ihnen nicht auch so, Jonathan?«
    Er gab irgendeine belanglose Antwort, denn er hatte nicht die Absicht, ihr eine Lektion zu erteilen.
    Das war der Beginn ihrer Freundschaft. Er nahm sie noch einmal mit, und dann begann sie, alleine hinzugehen. Eines Tages, als Matron und Jonathan alleine in kameradschaftlichem Schweigen beisammen saßen, sagte sie: »Das ist ein nettes Mädchen. Ein gutes Mädchen. Aber sie muß erwachsen werden. Sie ist noch viel zu kindlich. Sie muß das Leben ernst nehmen. Schließlich ist sie doch eine Frau.«
    »Achtzehn? Sie ist noch keine richtige Frau. Wir müssen ihr Zeit lassen.«
    Sie warf einen schlauen Blick auf sein teilnahmsloses Gesicht, und dann sagte sie scharf: »Menschen, die immer davon reden, anderen Zeit zu lassen, verpassen schließlich den Bus selbst.«
    Jonathan gab keine Antwort, aber als er zu seiner kleinen Hütte am Strand zurückging, fragte er sich nervös, was Matron wohl damit gemeint hatte.
     

8
     
    Stephen und Angela waren zweimal über die Hügel geritten, aber als er sagte: »Heute nachmittag wollen wir zu diesem Strand hier gehen«, meldete sie Bedenken an.
    »Vielleicht heute abend? Ich habe Mr. Matthews versprochen, heute nachmittag für ihn einzukaufen, aber ich würde gerne später mitkommen.«
    Die Familie zog Angela mit ihrer sonderbaren Freundschaft zu dem alten Mann auf. Warum sollte man sich die schönen Ferien dadurch verderben, daß man gute Taten vollbrachte? So Bill. Warum sollte man Krach mit einem Menschen riskieren, der offensichtlich geistig nicht ganz gesund war? So Shelagh. Warum diesen ganzen Weg zurücklegen, um jemandem zuzuhören, der von Mutter schwärmte, und den Angela nicht einmal besonders gern mochte? Freddie war wie gewöhnlich grundehrlich.
    Aber Angela hatte sich angewöhnt, zweimal in der Woche hinzugehen. Irgend jemand mußte es tun, und sie nahm damit Mrs. Youngson eine der vielen Gefälligkeiten ab, die sie vergnügt und bescheiden verrichtete.
    »Sie sind viel zu sehr beschäftigt, um ihm sein Brot und sein Gemüse zu bringen«, hatte Angela protestiert, aber Mrs. Youngson sagte, irgend jemand müsse sich um den armen alten Mann kümmern, und es sei ein ganz angenehmer Spaziergang. Das paßte zu ihr. Obwohl sie einer der meistbeschäftigten Menschen im Dorf war, hatte sie immer noch Zeit für solche Botengänge und war bemüht, sie geheimzuhalten.
    »Ich habe nichts zu tun, und er hat mich gebeten, ihn zu besuchen.«
    »Das ist ungewöhnlich. Er ist ein richtiger Einsiedler geworden.«
    »Na ja, er scheint Mutter sehr gerne gehabt zu haben.«
    Mrs. Youngsons bedenkliches Gesicht deutete ihr an, daß Maxwell nicht der einzige war, der die Ermutigungen ihrer Mutter für gefährlich gehalten hatte.
    Angela hatte Matthews Häuschen wenige Tage nach dem Fest zufällig entdeckt. Es war an einem grauen Nachmittag, und der Wind blies rauh und böig, so daß sogar Tainui grau und düster und etwas traurig aussah. Angela, deren Stimmung zum Wetter paßte, war alleine losgewandert, und ungefähr eine Meile vom Dorf entfernt war sie auf das einsame kleine Haus an einer verlassenen Stelle des Strandes gestoßen. Davor befand sich ein kleiner Garten mit auffallend leuchtenden Blumen, und während sie sie mit Interesse betrachtete, ging die Tür auf, und der alte Mann erschien.
    Er machte ein verbissenes Gesicht, bereit, sich über jeden Eindringling zu ärgern, aber er erkannte sie und verbeugte sich mit seiner

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