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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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sah ein Mädchen im Gras sitzen und in einem dieser schmalen Gedichtbände lesen, und ich fand, daß sie etwas verhungert aussah. Wir hatten beim Fischen gerade einen guten Fang gemacht, so habe ich ihr etwas davon angeboten, und sie hat sich buchstäblich darauf gestürzt. Ein ganz nettes Mädchen übrigens. Trägt eine Hornbrille.« Für Nick waren alle Mädchen ganz nett, dachte Angela gehässig.
    Dramatik und Verlegenheit verschwanden, und sie schlenderten fröhlich plaudernd zum Haus zurück. Nick nahm natürlich an, daß Dr. Millar ein hochgeschätzter Freund aus Angelas Studententagen war, der gekommen war, um den Familienkreis zu erweitern. Sie fragte sich grimmig, wie er reagieren würde, wenn sie sagte: »Dränge ihn nicht, hereinzukommen. Als wir das letztemal zusammen waren, habe ich ihm angeboten, seine Geliebte zu werden, und er hat mit großer Begeisterung angenommen.« Das würde selbst Nick etwas hart finden.
    Aber sie war wild entschlossen, alles genauso leichtzunehmen : wie Wyn es tat. Er durfte nie erfahren, wie viel es damals für sie bedeutet hatte, wie leer ihr die Tage nach der Trennung vorgekommen waren.
    Sie sagte: »Ich nehme an, daß alle zum Kaffee hier sein werden. Komm und hilf mir, Nick. Freddie macht sich zum Reiten fertig, und Stephen wird sie gleich abholen.« Für sich fügte sie hinzu: Und wenn er kommt, wird Wyngate Millar nicht mehr so zufrieden mit sich sein.
    Aber als Stephen kam, um Freddie zu begleiten, die in ihren Reithosen wie eine junge Diana aussah, erwies sich alles als ziemlich enttäuschend. Natürlich sah Stephen sehr gut aus — Reithosen und ein offenes Hemd standen ihm immer. Sie hoffte, daß Wyngate von ihren Freunden beeindruckt sein würde. Als sie die beiden miteinander bekannt machte, gab es nicht das geringste Anzeichen von Feindseligkeit. Ganz im Gegenteil, sie unterhielten sich sofort sehr freundlich darüber, wie gefährlich es sei, das Gebüsch an der Westküste zu sehr zu beschneiden und so eine Erosion zu verursachen. Statt sich auf fremdem Boden zu fühlen oder sich wie ein verknöcherter Intellektueller zu benehmen, schien sich der verdammte Dr. Millar völlig zu Hause zu fühlen.
    Als Bill und Dinah ankamen und ihre Unterhaltung etwas allgemeiner wurde, redete er noch immer ganz selbstverständlich, aber Angela hielt den Atem an, als Max erschien. Sie hatte keinen Namen genannt, aber natürlich würde er erraten, daß dies der Mann aus ihrer albernen Geschichte war. Aber auch hier entstand keine Spannung, denn Standish war sehr freundlich zu dem Neuankömmling, ruhig wie immer und bei weitem der bestaussehende Mann im Raum. Sie war sicher, daß Wyn in sich hineinlachte, weil er ihre Verärgerung darüber bemerkte, daß niemand seine Gegenwart übelzunehmen schien.
    Aber eines stand für sie fest: Er würde sich ihrer Gesellschaft nicht anschließen, wie es Jim Masters gelungen war. Die Reiter gingen jetzt, Stephen versprach, mit Freddie, dem Neuling, Geduld zu haben, und Bill, Dinah und Nick waren mit Jonathan zum Tennis verabredet. In der Küche sagte sie höflich zu Wyngate: »Nein danke, du brauchst mir bei den paar Tassen nicht zu helfen. Du mußt zu deinen Freunden zurückgehen — die neuesten Gedanken aus Oxford müssen diskutiert werden.«
    »Sie können auch ohne mich fertig werden.«
    »Ich komischerweise auch«, erwiderte sie. »Wir wollen miteinander ins reine kommen, Wyn. Zwischen uns ist es aus. Endgültig. Bleib also bei deinen Freunden und deinen Schriftstellern. Ich will beide nicht.«
    »Du warst immer rücksichtslos, wenn du schlechte Laune hattest. Wie benehme ich mich, wenn wir uns treffen?«
    »Wir leben in einem freien Land, und du hast hier dieselben Rechte wie ich. Wenn du Abwechslung suchst, kannst du ja herkommen. Ich hoffe, daß ich mich zivilisiert benehmen werde.«
    »Früher hast du das getan, aber du scheinst wieder in den alten Trott verfallen zu sein. Ländlich und so. Sag mir, ist es der junge Mann mit dem Flugzeug oder der Farmer im Reitanzug? Beide scheinen nicht ganz dein Fall zu sein, meine Liebe.«
    »Es ist zufällig keiner von beiden, aber du bist es auch nicht. Ich will meinen Frieden haben.«
    »Das wird dich nicht lange zufriedenstellen. Aha, da kommt ja schon ein anderer Naturbursche. Ist das auch ein Verehrer von dir? Ich fürchte, dieses Mal kann ich dir nicht gratulieren.«
    Jim Masters suchte Freddie. Er machte ein sehr betrübtes Gesicht, als er hörte, daß sie ausgeritten war. Nie hätte ich

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